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Bundestrainer Löw muss Mats Hummels zurückholen

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Andreas Brehme erzählte mir am Samstag auf der Frankfurter Buchmesse, wie er in den 90er-Jahren den Rücktritt vom Rücktritt gestaltete. Eigentlich sollte 1992 Schluss sein. Der damalige Bundestrainer Berti Vogts wollte nach dem verlorenen EM-Finale gegen Dänemark einen Verjüngungsprozess einleiten und schloss mit dem Weltmeister eine stille Vereinbarung: Sollte Not am Mann sein, würde Brehme in den Kreis der Nationalmannschaft zurückkehren und seine Erfahrung einbringen. So geschah es Ende 1993: Plötzlich war der Hamburger zurück und spielte sogar die WM 1994.

Wenige Tage zuvor hatte Fredi Bobic Ähnliches berichtet. Der Europameister war Ende der 90er-Jahre raus aus der Nationalmannschaft. Aber er kehrte auf Bitten von Rudi Völler zurück, als die Leistung stimmte und Deutschland die Dienste eines zuverlässigen Mittelstürmers brauchte, und traf sofort das Tor wieder. Fast zwei Jahre lang half er aus, bevor er endgültig aufhörte. Grundlage war auch damals ein Männerbündnis mit dem verantwortlichen Trainer beim DFB: Bitte komme zurück, wenn die Personaldecke dünn oder luftig wird. Bobic tat das gerne.

Keine Ahnung, wie ich darauf komme, dass die Erinnerung an die guten Sitten des deutschen Fußballs heute von Belang sein sollten. Eigentlich wollte ich auf die Verlosung von fünf Büchern zur Hall of Fame im Fußballmuseum in Dortmund eingehen. Das jüngste Mitglied in der Ruhmeshalle ist Oliver Kahn mit 50 Jahren. Das Buch im Wert von 49,90 Euro haben gewonnen: Heiko Schmitz aus Bitburg, Karin Walter aus Aschaffenburg, Ralf Stehmann aus Witten, Karl-Heinz Bredlow aus Iserlohn und Andreas Rolfes aus Freiburg. Die Details kommen gesondert. Herzlichen Glückwunsch!

Einen buchstabierten Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Bundestrainer Löw muss Mats Hummels zurückholen

Nach Kreuzbandriss bei Süle: Die Hummels-Debatte kommt

Niklas Süle war im Plan von Joachim Löw Abwehrchef der kommenden Europameisterschaft. Aber nach seinem Kreuzbandriss wird er höchstens angeschlagen zur EM im Sommer reisen können. Alternativen zu ihm wären Antonio Rüdiger, Matthias Ginter - oder eben Mats Hummels. Doch Löw wollte Hummels nicht mehr berücksichtigen. Die Debatte muss der Bundestrainer nun moderieren.

Von Pit Gottschalk

Beim Argentinien-Länderspiel kürzlich in Dortmund (2:2) gab es eine schöne Szene, die im BVB-Trainingszentrum in Brackel passierte und vom DFB höchstselbst in Sozialen Medien verbreitet wurde. Mats Hummels, Anfang des Jahres aus dem Kreis der Nationalspieler ausgeschlossen, begrüßte seine früheren Mitspieler bei der DFB-Auswahl aufs Herzlichste.

Für einen kurzen Moment schien der Trennungsschmerz vom Frühjahr verschwunden und  Hummels, inzwischen von Bayern München zu Borussia Dortmund gewechselt, wie niemals fort gewesen. Über Monate hatte Bundestrainer Löw jede Diskussion um die Rückkehr in die Nationalelf unterbunden. Jetzt kann er nicht mehr anders: Er muss darüber nachdenken.

Bisher verfolgte Löw die durchaus nachvollziehbare Logik, dass Niklas Süle seine Rolle als Abwehrchef nur dann lernt, wenn ihm die ältere Generation mit Mats Hummels und Jerome Boateng nicht die notwendige Spielpraxis in Länderspiel verbaut; also mussten sie aufhören. Doch dieses Fortbildungsprogramm wurde am Samstag brutal gestoppt.

Der Kreuzbandriss beim 2:2 in Augsburg erlaubt Süle allenfalls in fünf bis sechs Monaten ein Comeback. Das wäre so im März oder April. Es ist fraglich, ob er rechtzeitig zur EM 2020, die am 12. Juni beginnen sollen, Fitness und Stabilität erlangt. Es wäre, ganz ehrlich, ein Wunder und eine zu hohe Bürde, die Süle mit dem öffentlichen Zeitdruck zu tragen hätte.

"Das ist eine ganz bittere Nachricht"

Nach der schweren Knieverletzung von Bayern-Profi Niklas Süle befürchtet der Bundestrainer eine Beeinträchtigung der Entwicklung des DFB-Teams – gerade im Hinblick auf die anstehende Europameisterschaft 2020.

Im DFB-Kader ist keiner, der seine Position in der Innenverteidigung mit der gleichen Geschwindigkeit und Übersicht übernehmen kann. Nicht Jonathan Tah. Nicht Matthias Ginter. Nicht Antonio Rüdiger. Nicht Emre Can. Nicht Robin Koch. Sucht man in der Bundesliga Alternativen, stößt man irgendwann immer auf dieselbe Lösung: Mats Hummels.

Für Löw kostet diese Einsicht eine herbe Überwindung. Als Hummels eine überragende Rückrunde beim FC Bayern absolvierte und daran zum Saisonstart in Dortmund anknüpfte, wehrte sich der Bundestrainer gegen eine Korrektur seiner Personalentscheidung. Nach der Heimniederlage gegen Holland (2:4) wurden die Forderungen lauter - Löw hielt stand.

Nun gehen ihm die Argumente aus. Sturheit würde vielleicht den Verjüngungsprozess der Mannschaft unterstützen; der Preis aber wäre, womöglich mit einer mittelmäßigen Abwehr ins Turnier zu starten. Einlenken gäbe zwar Kritikern recht, die schon immer nach Hummels riefen und sich unverstanden fühlten; aber es würde seine ganze Größe zeigen.

Unter Fußballern muss es die Möglichkeit geben, über die bösen Worte, die gestern fielen, heute hinwegzusehen. Viele Jahre lang war Hummels ein Erfolgsgarant in der Nationalelf. Auch er hat, siehe WM-Blamage 2018, etwas gutzumachen. Die Chance auf ein neues wie notwendiges Bündnis zur EM 2020 sollte ein Männergespräch allemal wert sein.

Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, Sky: 2. Liga, Arminia Bielefeld - Hamburger SV

2. Liga: Harter Kampf um die Tabellenspitze

Die Verfolger haben allesamt geschwächelt - Erzgebirge Aue im direkten Duell gegen Nürnberg mit einer unfassbaren Nachspielzeit mal ausgenommen. Aber da der VfB Stuttgart gegen Holstein Kiel zu Hause verloren hat, steht das Spitzenspiel  heute in Bielefeld unter zusätzlich verschärften Vorzeichen. Denn plötzlich kann die Arminia mit einem Sieg sogar an die Tabellenspitze rauschen, während sich der Hamburger SV seinerseits mit einem Sieg sogar vom Tabellenzweiten mit drei und auf den Dritten sogar mit fünf Punkten Vorsprung absetzen könnte.

VfB Stuttgart leistet sich die erste Krise

Nur 0:1 gegen Holstein Kiel: Aufstiegsfavorit VfB Stuttgart rutscht in der 2. Liga in die erste Krise der Saison.

Hamburger SV könnte heute Meilenstein setzen

Mit einem Sieg bei Arminia Bielefeld würde der HSV seinen Platz an der Zweitliga-Spitze festigen.

Zwergenaufstand

"Stimmt nicht mehr so richtig bei den Bayern"

Der Trainer von Fortuna Düsseldorf hebt nach dem 1:0-Sieg die Leistung seiner Defensive hervor. Dabei zieht der 65-Jährige einen Vergleich zu den Bayern von 2013 heran und kritisiert das aktuelle Defensivverhalten des Rekordmeisters. Die Bayern kündigen für heute einen Konter an. Hatte Funkel womöglich recht?

Kovac-Fußball, bitte melde dich!

Van Gaal und Magath sollten eine Warnung sein

Ist Niko Kovac der Trainer, der in der größten Umbruchphase seit Jahrzehnten für Stabilität sorgen und den neuen FC Bayern formen kann? Die Zweifel wachsen.

Von Alex Steudel

Ich probiere in dieser Bundesliga-Saison mal etwas Neues aus und lege mich nicht wie sonst üblich erst eine Woche nach dem 34. Spieltag fest, sondern schon jetzt, im Oktober:

These 1: Der FC Bayern München wird 2020 nicht Deutscher Meister.

Ausstiegsklausel zu These 1: Es sei denn, Niko Kovac bekommt nicht mehr so viele Minuten.

Spätestens seit dem 2:2 in Augsburg sehen ja alle: Bei Bayern ist Not am Mann, und der Mann heißt Kovac. Er hat keine Spielidee, zumindest sehe ich keine, er lässt den FC Bayern einfach nur Zahlenfußball spielen. Der Kicker schrieb gestern von einer "Schein-Souveränität", das heißt, nur theoretisch sieht alles super aus: Milliardenmann Coutinho als Zehner (gähn!), gefühlte 109 Prozent Ballbesitz (schnarch!), hohe Passquote (na und?) und Tonnen von Torchancen (ungenutzte!) führen logischerweise zu mehr guten als schlechten Spielen – die Bayern sind halt einfach viel zu stark besetzt, um dauernd zu verlieren.

FC Bayern unter Kovac: Keine Entwicklung

Nach dem 1:2 gegen Hoffenheim und dem 2:2 in Augsburg ist klar: Bayern spielt  die schwächste Saison seit neun Jahren.

Aber die Kovac-Bayern gewinnen zu selten. Fußball ist eben keine Mathematik (sagte Kalle Rummenigge schon 2007), und Bayern ist nicht Frankfurt (sagte mein Erdkundelehrer schon 1982).

Was mir bei Kovac ein bisschen fehlt, das ist der Kovac-Fußball. Ich rätsel seit Wochen: Was soll der sein? Weiß das jemand, könnte man vielleicht mal eine Umfrage starten? Und wenn es den Kovac-Fußball tatsächlich gibt: Warum sieht ihn keiner? Wo steckt er?

Manchmal möchte ich rufen: Kovac-Fußball, bitte melde dich!

Niko Kovac ist jetzt Einzelkämpfer

Der Bayern-Trainer wechselt beim 2:2 in Augsburg Thomas Müller demonstrativ spät ein und kritisiert er die Mannschaft: Wieder wird der Herbst ungemütlich.

Eine Lösung könnte darin bestehen, dass wir Kovac einfach selbst fragen. Er würde uns dann seinen Fußball erklären wie einst Ralf Rangnick seine Viererkette im ZDF-Sportstudio. So mit Magnetchen, die Kovac hin- und herschieben kann. Zack-zack-zack, das sind unsere Laufwege, zack-zack-zack, das sind die Alternativen, zack-zack-zack, das ist die Idee. Und zack: Da sitzt Thomas Müller.

Das wäre doch mal toll. Aber vermutlich würde Kovac das nicht wollen, sondern nur sagen, dass er nicht möchte, dass die Gegner seine Taktik durchschauen. Blöd ist nur, dass das bisher seine eigenen Spieler auch nicht hinbekommen.

Besser als Bayern?

"Schalke bisher unser stärkster Gegner"

Der FC Schalke 04 hat es mit einer Niederlage bei der TSG  Hoffenheim verpasst, neuer Tabellenführer der Bundesliga zu werden. Dennoch gab es nach dem Spiel großes Lob für die Schalker - vor allem von Gäste-Trainer Alfred Schreuder.

0:2 in Hoffenheim: Tabellenführung verpasst

Siebter statt Erster: Schalke 04 vergibt trotz drückender Überlegenheit den Sieg gegen Hoffenheim.

Die Favre-Debatte

"Einen schönen Abend noch"

Mit guter Laune verabschiedet sich BVB-Trainer Lucien Favre nach dem 1:0 gegen Mönchengladbach von den Journalisten. Ein Report von Marcus Bark.

Kein Entertainer, sondern Visionär

BVB-Trainer Lucien Favre hat nicht versagt, er hat vielmehr die Meisterschaft wiederbelebt. Ein Kommentar von Peter Unfried.

BVB darf sich auf Schalke keinen Rückfall leisten

Eine Liga des Mittelmaßes? Den Ersten und den Neunten trennen nur zwei Punkte.  Ein Kommentar von Peter Müller.

Darum war Marco Reus kein Vorbild

Marco Reus hat trotz Fieber gespielt. Deswegen ist der BVB-Kapitän kein Vorbild. Ein Kommentar von Stefan Klüttermann.

Gute Gründe für Sancho-Suspendierung

BVB-Sportdirektor Michael Zorc erklärt die Auszeit für das englische Dribbeltalent: "Es war nicht das erste Mal."

Was sonst noch so los ist

Abseits beim BVB: Die kalibrierte Linie hat immer recht

Abseitsentscheidungen des Video-Assistenten wie im Fall von Marco Reus beim BVB sind oft nur schwer nachzuvollziehen. Sie werden noch für lautstarke Debatten sorgen.

"Wir müssen sachlich bleiben"

Mit dem 3:0 gegen Schlusslicht SC Paderborn feiert der 1. FC Köln den ersten Heimsieg. Die Verantwortlichen mahnen zur Ruhe.

Muschi-Spruch: Holger Badstuber entschuldigt sich

Der VfB-Verteidiger muss wegen seiner Schiedsrichter-Beleidigung mit einer langen Sperre rechnen.

Wahrheit oder Fake-Accounts?

Vorgeblich schwule Bundesliga-Profis kündigen Enthüllungen an. Doch Zweifel sind mehr als angebracht.

Thomas Schaaf Co-Trainer in der Regionalliga

Der Ex-Meistertrainer Thomas Schaaf wird aushilfsweise Co-Trainer von Werder Bremen II in der Regionalliga.

Alle mal herschauen!

Wegen Pyro: Trainer Streich genervt von den Freiburg-Fans

Christian Streich war genervt nach der Partie des SC Freiburg bei Union Berlin (0:2). Genervt wegen der Leistung seines Teams, aber auch wegen des Auftretens einiger weniger Fans im Stadion. Zu recht! Ein Kommentar von René Kübler.

"Union darf sich nicht blenden lassen"

Union zeigt die beste Saisonleistung. Doch der Klassenerhalt bleibt eine Herausforderung, Ein Kommentar von Michael Färber.

Fankurven setzten Zeichen gegen Antisemitismus

An diesem Spieltag haben zwei Bundesligisten ein starkes Statement nach dem Nazi-Doppelmord in Halle gesetzt.

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