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Bundesliga-Zukunft: Geheime Kommandosache?

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Wer von der DFL-Generalversammlung in Dortmund ein aufmunterndes Signal erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die Botschaft, die von der Bundesliga verbreitet wurde, offenbarte diesen Grundton: Wir haben uns alle lieb und machen jetzt mal so weiter - uns fällt beizeiten schon was ein.

Das ist ernüchternd. Es gibt ja durchaus ein paar Grundsatzfragen, die eine Antwort verlangen. Wie will man die Langeweile der Liga bekämpfen und das Ungleichgewicht bei der Verteilung der TV-Gelder? Oder anders: Wie will man die höchste deutsche Fußballklasse wieder attraktiv machen?

In der Vergangenheit hatte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) schon eine Task Force eingerichtet, die Zukunftsfragen klären sollte. Aber die war erstens falsch besetzt und lieferte zweitens substanzlose Ergebnisse. Da hatte man jetzt von den Bundesliga-Bossen mehr erwartet.

Aber zu mehr als eine Diskussion hinter verschlossenen Türen und ein öffentlich erklärtes Vertrösten auf Irgendwann reichte es nicht. Dabei wäre jetzt eine Hauruck-Rede notwendig, Ideen für eine Bundesliga 2030, von wem auch immer. Es ist höchste Zeit.

Einen ungeduldigen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Bundesliga-Zukunft: Geheime Kommandosache?

Einig im stillen Kämmerlein

Einig im stillen Kämmerlein

Die Deutsche Fußball Liga hält die Diskussion über ihre Zukunftspläne unter Verschluss. Und die Wahlen bei der Generalversammlung bieten keine Überraschung.

Von Marco Krummel und Jonas Wagner

Die Elite des deutschen Fußballs versprühte im altehrwürdigen Goldsaal der Dortmunder Westfalenhallen überraschende Harmonie. Für den beschwerlichen Weg in eine glänzende Zukunft beschworen die 36 Klubs auf der DFL-Generalversammlung demonstrativ ihren Zusammenhalt. Den dürfte es auch brauchen. Neben den Dauer-Brennpunkten wie Auslandsvermarktung, 50+1, Einstieg von Investoren oder fehlende Spannung der Liga droht nun auch noch die Energiekrise - die Herausforderungen werden immer größer.

Es gelte, "dicke Bretter zu bohren", mahnte der wiedergewählte DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke: "Und dicke Bretter haben die unangenehme Eigenschaft, dass es länger dauert, um die nötigen Löcher zu bohren." Die Liga müsse "den Spagat zwischen Wachstum und gesellschaftlicher Verankerung sowie internationaler Präsenz und Relevanz meistern", ergänzte DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen. Dabei werde man "keine andere Liga kopieren, sondern einen eigenen Weg gehen".

Wie der aussehen soll, wolle man zu einem späteren Zeitpunkt nach weiteren internen Abstimmungen verkünden. Watzke versprühte bereits eine große Zuversicht. Der nicht-öffentliche Austausch unter den Erst- und Zweitligisten sei "eine sehr gute Veranstaltung" gewesen, sagte der BVB-Boss: "Wir senden ein großes Signal der Einigkeit aus. Das war sehr gut und sehr zielgerichtet."

DFB-Präsident Bernd Neuendorf nutzte die Generalversammlung für einen energischen Appell beim Dauerstreitthema 50+1. Er sehe bei einer Abschaffung "keine Erfolgsgarantie. Ein rein kapitalgetriebenes Event würde die Bundesliga zu einem Spielball der Investoren machen", sagte er. Dies sei weder "wünschenswert noch vermittelbar" und lasse sich "mit den historischen und sozialen Wurzeln des Fußballs in Deutschland nicht vereinbaren".

Der Austausch über die in diesem Zusammenhang vom Kartellamt angeprangerten Sonderregelungen von Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und der TSG Hoffenheim dauert derweil an. Man sei "in intensiven Gesprächen, um die Ausnahmegenehmigung zu legitimieren", sagte Hopfen. Bezüglich einer strategischen Partnerschaft mit einem Investor habe die Versammlung noch keine finale Entscheidung getroffen.

Auch die Energiekrise war bei den Diskussionen ein großes Thema. "Wir alle sind uns über die Gefahren der Energieknappheit bewusst", betonte die DFL-Chefin: "Bei vielen Klubs wurde einiges in Bewegung gesetzt, das liegt auf der obersten Priorität. Wie werden als Fußball alles beitragen, was wir beitragen können." Von Seiten der Politik sei es wichtig, "Maß zu halten" und den Fußball nicht für "Symbolpolitik" zu missbrauchen.

Frischer Klebstoff für den Fußball

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Die 36 Bundesligaklubs wähnen sich laut der DFL-Chefin Donata Hopfen "relevant wie nie". Otto Rehhagels Laudatio für Rudi Völler muss aus traurigem Grund ausfallen

Die Wahlen gingen ohne Kampfabstimmungen und mit großer Einigkeit über die Bühne. Watzke wurde ohne Gegenkandidat als Aufsichtsratsvorsitzender und erster stellvertretender Sprecher des Präsidiums mit 35 Ja-Stimmen und einer Enthaltung gewählt. "Ich bedanke mich für das Vertrauen und werde mit meinen Kollegen versuchen, in den nächsten drei Jahren das Beste für die Liga zu geben", sagte er.

Dem neunköpfigen Präsidium werden künftig zudem Oliver Leki (SC Freiburg), Steffen Schneekloth (Holstein Kiel), Jan-Christian Dreesen (Bayern München) sowie Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt), Oke Göttlich (FC St. Pauli) und Holger Schwiewagner (SpVgg Greuther Fürth) angehören. Das Gremium wird von der nicht bei der Versammlung zur Wahl stehenden Geschäftsführerin Donata Hopfen und dem DFL-Direktor Ansgar Schwenken komplettiert.

Für ihre jahrelangen Verdienste ernannte die DFL ihren langjährigen Geschäftsführer Christian Seifert, den ehemaligen Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sowie Watzkes Vorgänger Peter Peters zu Ehrenangehörigen. Dieser Kreis um beispielsweise Franz Beckenbauer wächst damit auf zehn Personen an.

Marco Krummel und Jonas Wagner sind Redakteure beim SID.

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