zum Inhalt

Bundesliga: Oliver Kahn befürwortet Investoren-Modelle

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Die Schlusspassage in einem Sport Bild-Interview mit Karl-Heinz Rummenigge hatte es in sich. Fast bin ich geneigt zu sagen: Zwischen den Zeilen gibt der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern seine Bewerbung auf die DFB-Präsidentschaft ab. Ich betone: zwischen den Zeilen.

In der letzten Antwort seines Interviews fordert Rummenigge an der DFB-Spitze "eine Person, die den deutschen Fußball repräsentiert - national und international". Danach listet er explizit die Eigenschaften auf, die diese Person haben muss, um dem Uefa-Präsidenten die Stirn zu bieten.

Der designierte Bundesliga-Aufsichtsratschef Peter Peters (Schalke) hat die offenbar nicht. "Es war vorauszusehen, dass Uefa-Präsident Ceferin beim Treffen mit Peters in Budapest dessen Vorschlag schmunzelnd ablehnen und so handeln würde." Deutschland bekam keinen neuen Platz im Fifa-Rat.

Den Grund führt Rummenigge aus:

"Es muss jemand sein, der Gewicht und ein Netzwerk hat, den die Leute kennen und dem sie vertrauen. Netzwerk und Vertrauen erarbeitet man sich nicht in sechs oder zwölf Monaten, das ist ein langer Prozess, da muss man viel geleistet haben, um am Ende in solchen Gremien zu landen."

In Gedanken will er wohl, dass man hinzufügt: einen wie Rummenigge. In der Tat hat der ehemalige Weltklasse-Stürmer nicht nur Bayern München über Jahre geleitet, sondern auch in der Klubvereinigung ECA als Gegenpol zur Uefa maximalen Respekt erworben.

Ob sein Anspruch auf den DFB-Platz in den internationalen Verbänden zwangsläufig in Verbindung mit der verwaisten Position als DFB-Präsident steht, sei dahingestellt. Man kann nur spekulieren. Sinnvoll klingt der Wechsel vom Bayern-Chefsessel in die Uefa- und Fifa-Gremien allemal.

Der Deutsche Fußball-Bund hat seit Reinhard Grindels Abgang keinen, der den weltweit größten Sportfachverband im Ausland gewichtig vertritt. Rummenigges Aufstieg zum deutschen Botschafter würde diese Lücke schließen und gleichzeitig Interessen des FC Bayern berücksichtigen.

Sein potenzieller Nachfolger Oliver Kahn hätte einen Verbindungsmann, um zum Beispiel die Geldverteilung aus der Champions League zielführender zu reformieren. Auch braucht er prominente Unterstützung, wenn Investorenmodelle, siehe unten, hoffähig gestaltet werden müssen.

Rummenigge als DFB-Botschafter und Kahn als Bayern-Chef: Der Gedanke entwickelt einen gewissen Charme. Auf der Spielmacher-Konferenz zeigte Oliver Kahn, dass sein Gestaltungswille schon größer ausgeprägt ist, als seine Zurückhaltung beim Thema FC Bayern vermuten lässt.

Einen aufgeweckten Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Bundesliga: Oliver Kahn befürwortet Investoren-Modelle

Der ehemalige Fußball-Nationaltorwart Oliver Kahn (49) geht davon aus, dass die 50+1-Regel im deutschen Fußball "Stück für Stück verschwinden wird". Der geltende Grundsatz, dass Investoren in Deutschland nur die Mehrheit an einem Verein halten dürfen, wenn sie diesen mehr als 20 Jahre ununterbrochen und erheblich gefördert haben, stehe "rechtlich auf extrem wackligen Füßen", sagte Kahn am Mittwoch bei der Spielmacher-Konferenz in Hamburg.

Kahn, der ab dem kommenden Jahr bei Bayern München als Nachfolger von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge aufgebaut werden soll, riet den Vereinen, sich "strategisch" auf den Fall von 50+1 vorzubereiten und "sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren".

Zugleich warb der ehemalige "Titan" dafür, Investoren nicht grundsätzlich zu verteufeln. "In erster Linie ist ein Investor daran interessiert, das ganze System besser zu machen", sagte Kahn und verwies auf den Fußball in England, wo 50+1 für Manchester City und Co. nicht gilt: "Ich kann nicht feststellen, dass die Begeisterung weniger geworden wäre, im Gegenteil."

Neue Aufgabe in München: Darum will Kahn zurück zu den Bayern

Vierzehn Jahre spielte er für die Münchner. Nun soll Oliver Kahn wieder beim FC Bayern einsteigen – in prominenter Position. Zuvor erklärt der frühere Torwart sein Motiv und den Stand der Dinge bei der Rückkehr.

Für die drei Bundesliga-Klubs Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und TSG Hoffenheim besteht eine Ausnahme von der 50+1-Regel. In Leverkusen (Bayer) und Wolfsburg (VW) sind die Investoren milliardenschwere Unternehmen, in Hoffenheim hatte Dietmar Hopp als Mäzen lange Jahre Millionen in den einstigen Dorfklub gesteckt. Bei Hannover 96 kämpft Klubchef Martin Kind ebenfalls für eine Bewilligung.

Bei der dritten Spielmacher-Konferenz im Cruise Center in der Hamburger HafenCity diskutierten am Mittwoch über 1000 Gäste aus Deutschland, Europa und den USA über die großen Zukunftsthemen des Fußballs. Kahn war in seiner Rolle als Unternehmer (Goalplay) Stargast der Veranstaltung.

50+1-Regel wird "Stück für Stück verschwinden"

Der ehemalige Nationaltorwart und designierte Bayern-Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn geht davon aus, dass die 50+1-Regel im deutschen Fußball "Stück für Stück verschwinden wird".

Seine Gespräche über eine Rückkehr zum Rekordmeister seien "sehr weit entwickelt". Es sei "kein Geheimnis, dass wir in einem sehr, sehr engem Austausch sind", sagte Kahn. Noch sei aber "nichts spruchreif - ich spreche nicht gern über Dinge, die noch nicht in trockenen Tüchern sind."

Präsident Uli Hoeneß (67) hatte Kahn zuletzt als "Wunschkandidaten" für die Rummenigge-Nachfolge bezeichnet. Rummenigges Vertrag als Vorstandsvorsitzender läuft Ende 2021 aus. Kahn soll aber schon im Januar 2020 im Vorstand einsteigen und dort von Rummenigge (63) in einer Art Probezeit eingearbeitet werden.

Kahn spielte von 1994 bis 2008 für die Bayern. In dieser Zeit wurde er achtmal deutscher Meister, feierte sechs Triumphe im DFB-Pokal und gewann 2001 die Champions League.

Heute im Fernsehen

21 Uhr, DAZN: Mallorca - Albacete

Frauen-WM in Frankreich

1:0 gegen Spanien - mit einer Grätsche ins Glück

Die deutschen Fußballerinnen gewinnen mit 1:0 gegen Spanien - und stehen vor dem Gruppensieg bei der WM in Frankreich.

Was sonst noch so los ist

Polizeikosten: Bund der Steuerzahler fordert einheitliche Regeln

Der Bund der Steuerzahler fordert in der Debatte über Polizeikosten bei Hoch-Risikospielen ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer. Ein Flickenteppich sorge für Frust, sagt BdSt-Präsident Rainer Holznagel im Interview mit Sport Inside.

Marco Reus führt den Wandel an

Vor einem Jahr trat die DFB-Elf mit gehemmter Offensive bei der WM auf. Nun sind Spielfreude und Kreativität zurückgekehrt.

Darum muss der FC Bayern Leroy Sané holen

Bayern oder Manchester City? Leroy Sané umdribbelte nach dem 8:0 gegen Estland die Frage nach seiner Zukunft.

Friedhelm Funkel spottet über Schalke-Angebot

Der Wechsel von Benito Raman zum FC Schalke 04 droht zu scheitern. Sein Verein Fortuna Düsseldorf bleibt hart.

Alle mal herhören!

Experten-Beben bei Sky: Auch Gagelmann und Merk sind weg

Das kommt überraschend: Die beiden ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter Peter Gagelmann und Markus Merk werden kommende Saison nicht mehr als Experten für den TV-Sender Sky vor der Kamera stehen. Sie sind nicht die einzigen prominenten Experten-Abgänge bei Sky.

Wird Schweinsteiger TV-Experte bei der ARD?

Die ARD bastelt offenbar an einem Transfer: Bei der EM 2020 soll angeblich Bastian Schweinsteiger vor der Kamera stehen.

Kommentare

Aktuelles