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Bundesliga-Gipfel G15 endet mit Bayern-Kampfansage

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

1:0 gegen Tschechien, nun gut. Erster Heimsieg der Nationalelf 2020 und erstes Spiel zu Null seit einem Jahr. Sollen wir deswegen zufrieden sein? RTL-Experte Steffen Freund hat es in seiner ersten Stellungnahme richtig gesagt: Wenn das DFB-Team mehr Begeisterung bei den Deutschen wecken will, muss man einfach besser spielen. Ob Nachwuchs oder Erfahrung auf dem Rasen: Rennen kann jeder - Leidenschaft ist keine Frage des Alters. Bundestrainer Joachim Löw meinte, die Spieler hätten "sich reingehängt". Vielleicht liegt genau dort das Problem: bei der Erwartungshaltung.

Einen fortschrittlichen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Bundesliga-Gipfel G15 endet mit Bayern-Kampfansage

Das sagt Karl-Heinz Rummenigge nach dem Liga-Gipfel

Um 14.16 Uhr endete der Liga-Gipfel: 14 Bundesligisten und Zweitligist HSV berieten über die Zukunft. Es deutet nichts auf friedliche Zeiten hin.

Von Alexander Sarter und Tobias Schwyter

Bei einem Treffen in Frankfurt haben 15 der 36 Profiklubs über die wichtigen Zukunftsthemen des deutschen Fußballs diskutiert. Als Karl-Heinz Rummenigge nach dem ersten G15-Gipfel des deutschen Profifußballs vor die Kameras trat, hatte der bibelfeste Initiator eine deutliche Botschaft an die Geächteten parat. "Den Solidarpakt haben nicht wir gebrochen. Die vier Bundesligisten und die zehn Zweitligisten haben uns den Fehdehandschuh hingeworfen", sagte der Vorstandsboss von Bayern München im Anschluss an die Beratungen der 15 eingeladenen Klubs: "Aber in der Vergangenheit ist ja aus so manchem Saulus noch ein Paulus geworden."

Auf was Rummenigge nach der rund drei Stunden dauernden Zusammenkunft der Interessengruppe am Mittwoch im "Airport Club" des Frankfurter Flughafen anspielte, war kein Geheimnis. Schließlich hatte im Vorfeld des Treffens, bei dem Spitzenreiter Hamburger SV als einziger Zweitligist dabei war, die Ausbootung der 21 restlichen Vereine für Aufregung gesorgt. Vor allem die ausgebliebene Einladung an die Bundesligisten FC Augsburg, Arminia Bielefeld, FSV Mainz 05 und VfB Stuttgart durfte als Strafmaßnahme gedeutet werden.

"Sie haben uns den Fehdehandschuh hingeworfen"

Ein Erstligaquartett will die TV-Gelder gleichmäßiger verteilen – Karl-Heinz Rummenigge sieht einen Bruch des Solidarpakts.

Schließlich waren es diese Klubs, die sich zuletzt gemeinsam mit zehn Zweitligisten in einem Positionspapier für eine Umverteilung der Medieneinnahmen von oben nach unten ausgesprochen haben. Dieser Vorstoß stieß bei den Topklubs wie auch bei einigen Vereinen aus der zweiten Reihe auf Ablehnung. Das machte Rummenigge mehr als deutlich.

"Wir werden kein Positionspapier erarbeiten und quer durch die Republik schicken, wie es andere getan haben", äußerte der Bayern-Boss: "Wir haben unterstrichen, dass die Kompetenz exklusiv beim DFL-Präsidium liegt." Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke pflichtete ihm bei. "Die Klubs, die nicht dabei waren, hatten sich ja vorher schon auf eine Haltung festgelegt und versucht, das DFL-Präsidium damit unter Druck zu setzen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Das ist nicht unser Weg, auch das wollten wir demonstrieren."

Die vier ausgeschlossenen Bundesligisten, denen Rummenigge immerhin die Rückkehr in den erlauchten Kreis in Aussicht stellte, sehen sich aber zu Unrecht abgestraft. Stimmen aus den Klubs werfen den G15 vor, die Meinungshoheit in der Öffentlichkeit gewinnen zu wollen. Zudem werde die zu Beginn der Coronakrise propagierte Solidarität durch die elitäre Zusammenkunft konterkariert.

Profifußball steuert auf Konfrontation zu

Das Treffen von 15 Profi-Klubs in Frankfurt hat durchaus den Charakter eines Kriegsrates.

Die Mediengelder sind die mit Abstand größte Einnahmequelle der Vereine, die sich am 7. Dezember zu ihrer Vollversammlung treffen wollen. Es geht um die Verteilung der Erlöse ab der kommenden Spielzeit. Für die Rechte im deutschsprachigen Raum hat die DFL 1,1 Milliarden Euro pro Saison erzielt, die internationalen Einnahmen werden wohl bei 250 Millionen Euro liegen.

Wie die Medienerlöse tatsächlich aufgeteilt werden, liegt allerdings nicht in den Händen der Klubs. Entscheiden wird das DFL-Präsidium um den scheidenden Boss Christian Seifert. Bis zum Jahresende soll in dem neunköpfigen Gremium, in dem die kleinen und mittleren Klubs seit dem vergangenen Jahr die Mehrheit stellen, ein Ergebnis erzielt werden. Die unterschiedlichen Interessengruppen streiten seit Monaten über die Ausschüttungs-Varianten.

Den G15 ging es aber nicht nur um die Mediengelder. Auch Beratungen über die Nachfolge Seiferts, der im Juni 2022 aufhören will, standen auf der Agenda. Formell ist der DFL-Aufsichtsrat zuständig. Das gilt auch für die Frage, ob es künftig einen Chef geben oder die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden soll. "Wir haben keinen 'Mister Superman' empfohlen", sagte Rummenigge: "Aber wir werden den Aufsichtsrat bei der Findung und der Strukturfrage unterstützen."

"Großes Vertrauen in das DFL-Präsidium"

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke wies im Anschluss an das Treffen Kritik zurück.

Unterstützen wollen die G15 auch den Präsidenten des seit Jahren in der Krise steckenden Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bei seinem Machtkampf mit Generalsekretär Friedrich Curtius. "Fritz Keller hat unser Vertrauen. Wir sind dazu bereit, ihn positiv zu begleiten", sagte Rummenigge: "Wir haben großes Interesse daran, dass der DFB in ruhiges Fahrwasser kommt."

Das Interesse der Klubs gilt auch der Saisonfortsetzung trotz der Corona-Pandemie. Deshalb wollen sie die Entscheidungen der Politik respektieren - und gleichzeitig an Neuerungen am Hygienekonzept arbeiten. "Der Spielbetrieb muss aufrechterhalten bleiben", sagte Rummenigge: "Hoffentlich irgendwann auch wieder mit Zuschauern."

Alexander Sarter und Tobias Schwyter sind Redakteure beim SID

Deutschland bewegt sich

Löw-Truppe zittert sich zum Sieg über Tschechien

Die deutsche Nationalmannschaft müht sich zum Auftakt des letzten Länderspiel-Dreierpacks des Jahres zum Sieg gegen Tschechien. Die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw setzte sich ohne die geschonten Bayern-Stars um Manuel Neuer gegen Tschechien mit 1:0 (1:0) durch. Im sechsten Länderspiel des Jahres war es der zweite Sieg des DFB-Teams (Spielplan und Ergebnisse). Luca Waldschmidt erzielte bereits in der 13. Minute mit seinem zweiten Länderspieltor den Siegtreffer - mustergültig vorbereitet von Debütant Philipp Max.

Die zweite Reihe verteidigt die Null

Beim 1:0 im Testspiel gegen Tschechien schultern zwei Debütanten die deutsche B-Elf. Nach hübschen Ansätzen schleppt sich das Team ins Ziel.

Heute im Fernsehen

21 Uhr, DAZN: England - Irland

Perspektivwechsel

Ronaldo zum FC Bayern: Man wird doch mal träumen dürfen

Cristiano Ronaldo ist einer der drei besten Spieler der Welt. Der FC Bayern ist momentan die beste Mannschaft der Welt.

Von Sascha Haas

Jetzt scheint Cristiano Ronaldo, so berichten es zumindest einige Medien, bei Juventus vor dem Abschied zu stehen. Liegt da der Gedanke nicht nahe, dass diese zwei Weltmarken CR7 und der FC Bayern München gemeinsame Wege gehen?

Wagen wir ein - zugegebenermaßen mutiges - Gedankenspiel: Allein Ronaldos Markenwert sollte, neben seinen immer noch herausragenden sportlichen Fähigkeiten, doch Grund genug sein, sich als FC Bayern mit ihm zu beschäftigen.

In einer Welt, in der nicht nur die Klasse auf dem Platz, sondern schon längst die Reichweiten in einer digitalen und medialen Fußballwelt zu fast gleichwertigen Währungen gewachsen sind, ist er der Branchenprimus. Allein bei Instagram hat er 241 Millionen Follower.

Jetzt werden viele sagen, auch mit Blick auf die aktuellen Verhandlungen zwischen den Bayern und David Alaba, Ronaldo sei für die Münchner unbezahlbar. Und haben damit wohl auch recht.

Aber: Der fünfmalige Weltfußballer hat sich bisher immer für den sportlichen Weg, nicht nur für den schnöden Mammon entschieden.

Bei seinem letzten Wechsel von Real Madrid nach Turin hätte er finanziell deutlich lukraktivere Angebote beispielsweise aus China wahrnehmen können. Das hat er aber nicht getan.

Wenn Lionel Messi mit einem gottgegebenen Talent gesegnet ist, hat CR7 seine Qualitäten durch unglaublichen Trainingsfleiß, seinen Lebenswandel und seinen Ehrgeiz auf ein unglaubliches Level gehoben. Der FC Bayern hat da im Weltfußball einen ähnlichen Weg an die Spitze verfolgt.

Mit dem FC Bayern wäre ihm der Titel in der Bundesliga fast schon garantiert - und in der Champions League ist der deutsche Rekordmeister einer der Topfavoriten.

Sein Name würde auch die gesamte deutsche Eliteliga auf ein anderes Popularitätslevel heben. Beim FC Bayern werden ja durchaus Gehälter bezahlt, um zum Beispiel einen Robert Lewandowski oder Manuel Neuer glücklich zu machen. Mit einer ähnlichen Summe wäre vielleicht ja sogar CR7 zufriedenzustellen.

Cristiano Ronaldo in der Bundesliga? Träumen muss erlaubt sein. V

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RB Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche freute das 2:1 gegen PSG in der Champions League vor einer Woche doppelt. Neben den Punkten für das Achtelfinale haben viele RB-Stars einmal mehr die Aufmerksamkeit großer Klubs auf sich gezogen. Die Kasse könnte klingeln. Denn alle Anfragen liegen deutlich über dem Einkaufspreis.

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Pünktlich am 11.11. hat der 1. FC Köln sein neues Karnevalstrikot für die Saison 2020/21 präsentiert.

Holt sich Kühne den HSV-Stadionnamen zurück?

Gut möglich aber, dass der umstrittene HSV-Mäzen schon bald wieder in den Blickpunkt rücken wird.

Alle mal herhören!

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Mit ihrem neuen SPORT1-Podcast „Flutlicht an“ stellt die Wortpiratin Mara Pfeiffer Menschen in den Mittelpunkt, die im schnelllebigen und lauten Fußballgeschäft sonst viel zu wenig im Rampenlicht stehen. Es geht um Menschen mit einer besonderen Fußballvita, einer besonderen Geschichte – und einer eigenen Botschaft. Zu Gast sind Aktivist*innen, Podcaster*innen, Blogger*innen und Spielerinnen, die ungewöhnliche und spannende Geschichten erzählen können und wollen.

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