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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Eine TV-Empfehlung möchte ich für Sonntag loswerden. Bayern-Präsident Uli Hoeneß wird bei Thomas Helmer im Doppelpass zu Gast sein. Mit in der Runde: Sport1-Chef Olaf Schröder sowie die Sportjournalisten Marcel Reif, Alfred Draxler, Peter Heß - und ich. Um 11 Uhr geht's auf Sport1 los. Heute werde ich mir das Bayern-Heimspiel gegen Hertha BSC in der Allianz-Arena ansehen. Uli Hoeneß möchte ich nicht unvorbereitet begegnen.
Ein ausgewogenes Wochenende wünscht euch
Euer Pit Gottschalk
Besser oder schlechter als die Premier League?
Der Bundesliga droht ein Horror-Szenario
Kein Sieg im Champions-League-Achtelfinale, nur Eintracht Frankfurt übersteht die erste K.o.-Runde der Europa League: TV-Experte Marcel Reif nennt in seiner Kolumne bei Sport1 Gründe. Fever Pit'ch befasst sich mit dem neuen DFL-Report.
Lorenz Baader ist ein bekannter Sportfotograf und bekennender Fußballfan seit Jahrzehnten. Was er zur Bundesliga zu sagen hat, passt nun gar nicht zu der Stellungnahme, die gestern von der Deutschen Fußball-Liga verbreitet wurde. Zu ihrem Sportreport schrieb die DFL in Superlativen von der "torreichsten, jüngsten und zuschauerstärksten Spielklasse" in Europa.
"Ich schaue mir jedes Wochenende zwei bis drei Live-Spiele der Premier League an und nicht nur Spiele der Top 6", antwortete Lorenz Baader auf den Aufruf gestern in Fever Pit'ch. "Es ist sicher nicht jedes Spiel top. Aber für mich als neutralen Fan gibt es keinen Grund, warum ich mir die langweilige und vollkommen überbewertete Bundesliga anschauen sollte."
Kritiker wie der 65-jährige Lorenz Baader bekamen in den vergangenen zehn Tagen ihre Argumente frei Haus geliefert. Von den ersten drei Duellen im Achtelfinale der Champions League gewann die Premier League zwei gegen die Bundesliga; das dritte Spiel, FC Liverpool gegen FC Bayern, endete unentschieden 0:0. Doch die Ergebnisse sind es nicht allein.
Sportreport 2019: Das Wichtigste im Überblick
Am Freitag stellte Ansgar Schwenken in der DFL-Zentrale im Frankfurter Westend den "Sportreport 2019" vor.
Zehn Punkte führt Lorenz Baader an, die ihm die Premier League attraktiver als die Bundesliga erscheinen lassen. Jeder Punkt reizt zu Diskussionen:
- Schiedsrichter unterbrechen den Spielfluss wegen kleiner Fouls nicht und lassen das Spiel dadurch mehr laufen.
- So gut wie keine Schwalben und keine weinerlichen Simulanten.
- Das Spiel geht weiter, wenn ein vermeintlich verletzter Spieler am Boden liegt.
- Viel weniger Lamentieren und Reklamieren.
- Weniger Gelbe Karten und noch weniger Rote Karten. Zumindest gefühlt.
- Keine dummen, immer gleichen Fangesänge über 90 Minuten. Dadurch hörbares Staunen oder Applaus bei gelungenen Aktionen.
- Längere Nachspielzeit. Fünf bis sieben Minuten sind keine Ausnahme.
- Kein gefährliches Pyro-Feuerwerk auf der Tribüne.
- Keine nichtssagenden Spieler-Interviews nach Spielende auf dem Platz.
- Gottseidank noch kein Video-Assistent - leider ab nächster Saison.
Die Bundesliga argumentiert anders. In einer Präsentation, die Fever Pit'ch vorliegt, werden die fünf Top-Ligen in Europa anhand eines Zahlenwerks miteinander verglichen. Spannung und Spielfluss als Qualitätskriterium: Auch so kann man gefühlter Unterlegenheit einen Argumentationsstrang entgegensetzen.
Jung und torreich - und ständig unter Druck
Die nackten Zahlen bestätigen den Erfolg der Liga zwar. Ein Umstand aber schmälert den Gesamteindruck erheblich.
Zum Beispiel die Tabelle. Die DFL erkennt eine höhere Ausgeglichenheit in ihrer höchsten Spielklasse. Die Punktdifferenz zwischen Platz 1 und 2 (drei Punkte), zwischen Europa-League-Platz und Platz 10 (vier Punkte) sowie zwischen dem letzten Platz und Klassenerhalt (fünf Punkte) ist meistens tatsächlich geringer als in England und Spanien, Italien und Frankreich.
3,1 Tore fallen bei einem Bundesliga-Spiel im Schnitt. Nur 2,5 in Spanien und 2,8 in England. Die Zahl der Torschüsse (27 pro Spiel) ist nur, man staune, in Italien höher. Der Anteil von Toren aus dem Spiel heraus (76,6 Prozent) und von Stürmern (52,2 Prozent) war in fünf Jahren nie höher als 2018/19. "Die Bundesliga setzt auf spielerische Mittel", meint die DFL.
Ist die Bundesliga also besser als ihr Ruf? "Bei uns nehmen wir die Bundesliga manchmal als kleiner wahr, als sie ist - vielleicht weil sie für viele ein selbstverständlicher Begleiter durchs Leben geworden ist", hatte DFL-Sprecher Ende Januar auf dem Sportbusiness-Kongress Spobis in Düsseldorf verlautbart. Die Premier League dagegen: nur ein Modetrend?
Sonderlob für Eintracht Frankfurt
Der DFL-Direktor stellte Eintracht Frankfurt als engagierten Europapokal-Starter heraus.
Bleiben wir bei den Fakten. Keine Fußball-Liga der Welt hat mehr Zuschauer als die Bundesliga, wie die DFL betont: Im Schnitt 42.217 pro Spiel. Frankreich hat mit 22.214 Zuschauern auch nur wenige mehr als die 2. Liga in Deutschland (19.339), und England kommt auf 37.980. Aber was sagen Zuschauerzahlen schon aus?
Was die Zukunft betrifft, ist eine andere Zahl aussagekräftiger. Seit 2002 sank das Durchschnittsalter der Erstliga-Lizenzspieler in Deutschland (aktuell sind es 552 in Summe) von 27,12 auf 24,72 Jahre. Das kann ja nur bedeuten: Die Bundesliga wird zur Ausbildungsliga. Zu viele Fußballer in der besten Karrierephase, also ältere und erfahrene, spielen im Ausland.
Mit seiner Fünfjahreswertung zeichnet der Fußballverband Uefa ein vergleichsweise faires Bild vom Leistungsstand im europäischen Fußball. Platz 1: Spanien. Platz 2: England. Platz 3: Italien. Platz 4: Deutschland. Dort liegt die Wahrheit: Wenn die Bundesliga-Klubs mit ihren Umsatzrekorden nicht mal den Sprung aufs Treppchen schaffen, liegt etwas mehr im Argen.
Werbung in den USA: Hertha goes Hollywood
Der Berliner Klub wird nach Saisonende auf Promotion-Reise gehen. Auch Testspiele sind schon terminiert.
Bundesliga aktuell
1:1 in Bremen: Ein kleiner Erfolg für Markus Weinzierl
Der VfB Stuttgart tritt mutig in in Bremen auf und holt ein Unentschieden. Trainer Markus Weinzierl wird seinen Job erst einmal behalten dürfen.
Heute im Fernsehen
15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Mainz 05 - Schalke 04, SC Freiburg - FC Augsburg, FC Bayern - Hertha BSC, Mönchengladbach - VfL Wolfsburg
18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Fortuna Düsseldorf - 1. FC Nürnberg
Sonntag, 15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Hannover 96 - Eintracht Frankfurt
Sonntag, 18 Uhr, Sky: Borussia Dortmund - Bayer Leverkusen
Montag, 20.30 Uhr, Eurosport-Player: Bundesliga, RB Leipzig - Hoffenheim
Was sonst noch so los ist
Kapitän Reus fehlt auch gegen Leverkusen
Wegen eines Muskelfaserrisses verpasste BVB-Kapitän Reus drei Spiele. Und auch beim Leverkusen-Spiel wird er Sonntag fehlen.
BVB-Boss Watzke fordert mehr Härte
Borussia Dortmund erlebt ein sportliches Tief. Geschäftsführer Watzke fordert von seinen Spielern: „Wir müssen uns wehren.“
Die Underdogisierung des FC Bayern
Mental ist der FC Bayern oben auf. Aber noch immer fehlen drei Punkte auf den BVB. Darum ist das Hertha-Spiel so wichtig.
Niko Kovac widerspricht Mats Hummels
Der Verteidiger hatte nach der guten Abwehrleistung in Liverpool mehr defensive Spieler für die Bundesliga-Spiele gefordert.
„Das ist völliger Bullshit“
Trainer Julian Nagelsmann über seine Erfahrungen mit Mobbing im Internet. Er spielt gegen seinen künftigen Arbeitgeber.
Friedhelm Funkel trifft auf Mr. Unbekannt
Der 1. FC Nürnberg hat einen neuen Trainer: Boris Schommers. Für Düsseldorf ein bisher unbeschriebenes Blatt. Auch taktisch.
Was Nürnberg vom Afropunk lernen kann
Niels Rossow arbeitete zuletzt für Adidas. Nun führt er als Kaufmännischer Vorstand den 1. FC Nürnberg.
"Christian Heidel hat sich keinen Gefallen getan"
Die Redakteure Peter Müller und Marian Laske diskutieren im WAZ-Podcast über die jüngste Entwicklung auf Schalke.
Alfred Draxler über die Knappen-Probleme
Misstrauen und Niederlagen: Der FC Schalke hat vor dem Mainz-Spiel einige Sorgen. Die Bild-Kolumne von Alfred Draxler.
Aufräumarbeiten in Frankfurt
Harte Kritik an Polizei-Einsatz im Eintracht-Stadion
Zwei Polizei-Einsätze beim Europa-League-Spiel von Eintracht Frankfurt gegen Donezk (4:1) sorgen noch am Tag danach für große Aufregung. Die Freude über den Einzug ins Achtelfinale ist fast verflogen. Der Verein kritisiert die Polizei, die Fanvertreter erheben schwere Vorwürfe. Der Konter kommt postwendend.
Deshalb war der Polizei-Einsatz überzogen
Jedem Kenner der Fanszene sei klar gewesen, dass die Anhänger gegen Donezk auf Pyrotechnik verzichten wollten - so der Kicker.
Sich auf Kosten des Fußballs profilieren
Im Blog "Textilvergehen" sieht Sebastian Fiebrig deshalb die Verantwortung beim Staat und nicht bei den Fans.
Ach ja, nächster Gegner ist Inter Mailand
Traum-Los für Frankfurt: Der einzig verbliebene Bundesligist trifft im Achtelfinale der Europa League auf Inter Mailand.
England entflammt
„Sie sind eine Bedrohung“
Der Druck auf Jürgen Klopp und den FC Liverpool ist im Titelrennen größer geworden. Am Wochenende wollen sie Platz 1 zurück. Aber die Aufgabe gegen Manchester United wird schwerer als ursprünglich erwartet.
FC Chelsea darf keine neuen Spieler verpflichten
Transfersperre bis 2020: Die Fifa hat Chelsea bestraft, weil bei Nachwuchsspielern gegen Wechselregeln verstoßen wurde.
Bundesliga-Sender unter Druck
Teuer, verwirrend, unflexibel: Ist Sky ein Auslaufmodell?
Schaut man sich erfolgreiche Streaming-Dienste an, so wird eins klar: Einfacher geht es nicht, Kunde zu werden. Netflix hat nur wenige Jahre gebraucht, um so viele Abonnenten in Deutschland zu gewinnen wie Sky (und vorher Premiere) in über 25 Jahren. Die Gründe liegen auf der Hand, wenn man auf die Angebots-, Paket- und Preisstruktur von Sky schaut: Das Angebot sei teuer, kompliziert und altmodisch - das schreibt Jens Schröder in seiner Analyse für den Branchendienst "Meedia".
Dirk Grosse: Warum es schwer für Sky wird
Dirk Grosse war zwei Jahre lang Chef von Sky Sport News HD. Im Kress-Interview analysiert er die Situation beim alten Sender.
