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Bundesliga, 29. Spieltag: Alle Anstoßzeiten, alle TV-Termine

Am Anfang droht bei FC Augsburg gegen Union Berlin Magerkost. Macht aber nix. Es schauen eh alle auf das letzte Spiel am Sonntagabend - Bayer Leverkusen gegen Werder Bremen

Janik Haberer bei Union Berlin: Helm auf und durch. Foto: Imago / Matthias Koch

Inhaltsverzeichnis

FC Augsburg – Union Berlin

Freitag, 20.30 Uhr / DAZN

Magerkost droht in diesem Duell, in neun Partien fielen erst 20 Tore. Davon zwölf für den FCA, der seit 25. Januar 2020 gegen Union (0:2 in Berlin) ungeschlagen ist. In Augsburg (3-1-0) schoss in diesem Duell keiner mehr als zwei Tore. Der FCA (Platz 7) spielt seine beste Saison seit neun Jahren, Union Berlin (13.) seine schwächste in der Bundesliga. Beide mögen den Freitag: Augsburg ist da seit sieben Spielen ungeschlagen, Union seit vier. Berlins Kevin Vogt würde mit seinem 267. torlosen Bundesligaspiel in Folge einen Rekord aufstellen, es wäre die längste Serie aller Zeiten. 

Bayern München – 1. FC Köln

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

Um die theoretische Minimalchance auf den Titel zu erhalten, darf Bayern das 100. Bundesligaduell gegen Köln (57-24-23) nicht verlieren – was zuletzt 19x in Folge gelang. In München ist Köln elf Spiele sieglos (letzter Sieg im Februar 2009/2:0). Es kommt zum Duell der Mannschaft mit den meisten gegen die mit den wenigsten Toren. Die Bayern haben seit zehn Punktspielen stets Gegentore bekommen – die längste Serie seit der Vorrunde 2020/21 (elf). Köln ist auswärts sieben Spiele sieglos, 2024 gab es indes fünf Remis, wie immer unter Trainer Timo Schultz. Beide Teams haben lange keine Elfmeter bekommen: Bayern seit 22, Köln seit 20 Spielen. Bayern-Coach Thomas Tuchel verlor noch kein Heimspiel gegen Köln (3-2-0), zuletzt mit Dortmund gab es aber nur zwei Unentschieden. Sollte Bayern die siebte Saisonniederlage kassieren, wäre das der blamabelste Wert seit 2012.

RB Leipzig – VfL Wolfsburg

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

Es ist schon das dritte Treffen in der Saison, Wolfsburg gewann die ersten beiden (inklusive Pokal).

Aber in Leipzig verlor RB seit acht Pflichtspielen nicht mehr gegen die Wölfe, die in der Liga (4-2-1) nur die Premiere im März 2017 (0:1) für sich entschieden. Damals saß Gästecoach Ralph Hasenhüttl noch auf der Bullen-Bank, nun ist es seine erste Rückkehr nach Leipzig. Er kommt mit Sorgen im Gepäck: Wolfsburg verlor exakt die Hälfte aller Saisonspiele (14) und droht auf Platz 15 zu fallen. RB will Platz vier verteidigen und ist fünf Spiele ungeschlagen. Coach Marco Rose verlor noch kein Heimspiel gegen den VfL, zuletzt feierte er mit Dortmund ein 6:1 (2022).

Mainz 05 – TSG Hoffenheim

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

In den vergangenen fünf Spielzeiten gewann die TSG nur einmal in Mainz – 2020 (0:1) ohne Publikum. Der FSV hat auch eine positive Gesamtbilanz (13-8-8) in diesem Duell und geht mit dem Rückenwind von drei Spielen ohne Niederlage, zuhause sind es gar fünf (Saisonrekord), in dieses Schlüsselspiel. Beiden winkt ein Vereinsrekord, nur Mainz will es wirklich: das vierte Spiel in Folge ohne Gegentor (wie 2011/12). Die TSG dagegen ist nicht scharf auf das 24. Spiel mit Gegentor.

Aber bei der jüngsten Auswärtsbilanz – sechs von acht Spielen verloren – liegt es in der Luft.

Mönchengladbach – Borussia Dortmund

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

Beim Borussen-Duell gibt es noch einen Heimvorteil: siebenmal gewann zuletzt der jeweilige Gastgeber. Noch irrer: 22mal gab es kein Unentschieden – seit 24.2.2013 (1:1 in Gladbach) – und seit 30 Jahren (17. 4. 1994 in Gladbach) kein 0:0. Tore sind also quasi garantiert, wenn auch der Bundesligarekord von 1978 (12:0 für Gladbach) vermutlich nicht gebrochen wird. Dafür ist der BVB aktuell zu auswärtsstark, in Madrid gab es die erste Niederlage in 2024, in der Liga seit neun Partien keine – die meisten seit 2012/13 (zehn). Gladbach hat zuhause nur eins der letzten fünf Spiele gewonnen und eine ausgeglichene Bilanz (5-4-5). Im Duell der Trainer – erst zwei Partien – räumte Edin Terzic alle sechs Punkte ab. Er zieht am Samstag mit seinem 86. Bundesligaspiel an Bert van Marwijk vorbei und behauptet damit bereits Platz Fünf im Vereinsranking.

VfL Bochum – 1. FC Heidenheim

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

Bochum will die Ergebniskrise (ein Punkt aus sechs Spielen) mit neuem Trainer beenden und bekommt von der Papierform her den idealen Gegner: gegen Heidenheim  ist man sechs Pflichtspiele ungeschlagen und sechs Stunden ohne Gegentor. Die Bundesligapremiere im Hinspiel endete 0:0. Die Heimbilanz (5-1-1) aus Zweitligazeiten spricht Bände, aus dem Rahmen fiel nur ein 1:2 im März 2017.  Heidenheim ist drei Spiele ungeschlagen und träumt nach dem 3:2 über Bayern von der frühzeitigen Rettung. Vor Leichtsinn kann den Aufsteiger ausgerechnet der VfL warnen: der schwebte im Februar nach einem 3:2 über Bayern auf einer Euphoriewelle und ist seither sieglos. Bochum traf aber immer in den vergangenen 20 Heimspielen, der Vereinsrekord soll ausgebaut werden. Es kommt zum Duell der eifrigsten Elfmeterverursacher der Saison (je zehn). 

VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt

Samstag, 18.30 Uhr / Sky

Die Gründungsmitglieder treffen sich schon zum 102. Mal in der Bundesliga, was man ihren Bilanzen anmerkt. Die Eintracht ist der Gegner, den der VfB am häufigsten geschlagen hat (43x), der VfB ist der Gegner, dem die Eintracht die meisten Tore (172) eingeschenkt hat. Der VfB gewann etwas häufiger (43-23-35), zuhause lesen sich die Zahlen (28-11-11) beeindruckend. Doch seit vier Jahren haben die Hessen in Stuttgart nicht verloren. Diese Saison ist der VfB allerdings wie verwandelt und spielt seine beste seit 1963. Er ist zehn Spiele ungeschlagen, zuhause neun, und braucht Samstag bloß nicht zu verlieren, um sicher schon mal in die Europa League zu gelangen. Das kann theoretisch nämlich nur noch die Eintracht verhindern. Aber die steckt im Wellental, gewann nur zwei der letzten neun Partien. Es kommt zum Duell der Mannschaft mit den wenigsten Unentschieden (VfB, mit Bayern – je drei) gegen die mit den meisten. Die Eintracht steht bei zwölf, mehr Punkteteilungen waren es zuletzt 2006/07 (13). Die Aufstellung von Weltmeister Mario Götze empfiehlt sich. Seine Bilanz in Stuttgart: 7-1-2.

Darmstadt 98 – SC Freiburg

Sonntag, 15.30 Uhr / DAZN

Das einzige Bundesligaduell in Darmstadt markiert einen stolzen Tag in der Vereinsgeschichte der Lilien: am 29. April 2017 wurde der höchste Bundesligasieg eingestellt (3:0). Heute wären sie schon über ein knappes 1:0 froh, um die peinliche Serie von 21 sieglosen Spielen beenden zu können. Wächst sie am Sonntag, wäre sie die zweitlängste der Bundesligageschichte innerhalb einer Saison. Die Freiburger kämpfen noch um Europa und wollen auch die Chance auf den dritten Auswärtssieg in Folge wahrnehmen – es wäre eingestellter Vereinsrekord. Ein Jubiläum käme dann obendrauf: ihr 1000. Bundesligapunkt! Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht, der nie gegen Freiburg gewann (sechs Pflichtspiele), droht ein Bundesligarekord der traurigen Art: 22 sieglose Spiele überstand noch kein Trainer im Amt, er würde Bernd Hoss (Blau-Weiß Berlin 1986/87) ablösen. Je nach Sichtweise bekommt er allerdings womöglich eine Galgenfrist von den Statistikern; denn bei zwei Spielen dieser Horrorserie fehlte er aus privaten Gründen.

Bayer Leverkusen – Werder Bremen

Sonntag, 17.30 Uhr / DAZN

Spätestens am Sonntag schlägt wohl das letzte Stündchen von „Vizekusen“. Falls sie nicht schon auf der Couch Meister werden, kann Leverkusen gegen Werder mit einem Sieg die Mär vom Klub, der „nie Deutscher Meister“ wird, ad acta legen. Allerdings weist dieses Duell in jüngerer Zeit eine kuriose Bilanz auf: seit zehn Partien gab es hier keine Heimsiege mehr. In Leverkusen ist Werder seit Dezember 2017 und damit länger als jeder andere Bundesligist ungeschlagen, es gab einen Sieg und zuletzt drei Unentschieden. Überhaupt dominieren die Unentschieden die Bilanz (24-34-27), sogar in Leverkusen (15-17-10). Eher wird sich Bayer am Formbarometer orientieren, die potentielle Meistersaison ist voller gebrochener und noch zu brechender Rekorde. Als erster Bundesligist kann das Werksteam nach 29 Spieltagen noch ungeschlagen sein und 79 Punkte haben. Der dann 25. Sieg wäre zudem Vereinsrekord und natürlich – am wichtigsten – der verwandelte Matchball zur ersten Meisterschaft. Werder, seit sechs Spielen sieglos, ist in der Regel ein angenehmer Partygast. Viermal wurden sie bisher zu einer Meisterfeier geladen, nie störten sie wirklich: 2000 (1:3 bei den Bayern),  2002 (1:2 in Dortmund), 2009 (1:5 in Wolfsburg) und 2020 (0:1 gegen Bayern) gaben sie brav die Punkte ab, die dem Gegner noch fehlten. In Leverkusen allerdings erinnert man sich ungern an das 1:2 am 32. Spieltag 2001/02. Bei einem Sieg wäre man mit fünf Punkten Vorsprung in die letzten beiden Partien gegangen. Zeit für eine späte Revanche…

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