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Bundesliga, 12. Spieltag: Alle Anstoßzeiten, alle TV-Termine

An diesem Wochenende können in der Bundesliga etliche Rekord purzeln - nicht nur bei Bayern-Torjäger Harry Kane

Foto: Imago / Ulrich Wagner

Inhaltsverzeichnis

Köln – Bayern München

Freitag, 20.30 Uhr / DAZN

Im Mai wurden die Bayern mit ihrem neunten Sieg in Köln in Folge Last-Minute-Meister. Von den vergangenen 18 Köln-Gastspielen gewannen sie 16, die letzte Niederlage gab es 2011 (2:3). Seit 28 Jahren haben sie auch immer in Köln getroffen. FC-Trainer Steffen Baumgart ist sieglos gegen Bayern (0-1-5) und verlor jedes seiner drei Heimspiele. Aber sein Kollege Thomas Tuchel hat in Köln eine miese Bilanz (1-1-4). Es kommt zum Duell des Klubs mit den meisten Heimniederlagen der Bundesliga-Historie gegen den mit den meisten Auswärtssiegen. Die in dieser Saison noch ungeschlagenen Bayern verloren zuletzt im März 2008 gegen einen Tabellenletzten (0:1 in Cottbus). Torjäger Harry Kane muss nur einmal treffen, um den Bundesliga-Rekord Gerd Müllers (17 Tore nach 12 Spieltagen in 1968/69) zu brechen.

Die Angst der Kölner vor dem Untergang
Trainer Steffen Baumgart hat’s nicht leicht: Es kriselt beim FC, und ausgerechnet jetzt kommen die Bayern mit Harry Kane

Borussia Dortmund – Borussia Mönchengladbach

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

Das Borussen-Duell steht für Spektakel. In den vergangenen drei Partien fielen 19 Tore. Seit 1988 gab es kein 0:0 mehr, keins der letzten 20 Spiele endete unentschieden, und der Torschnitt in Dortmund beträgt 3,5. Dort gewann der BVB sagenhafte 16 der letzten 17 Spiele gegen die Fohlen, bei deren Auswärtsspielen diese Saison die meisten Tore fielen (im Schnitt 5,6), und hat die Bilanz (28-12-11) kräftig aufpoliert. Ein nächster Sieg ist nun bitter nötig, ansonsten wäre der BVB erstmals unter Edin Terzic vier Bundesligapartien in Folge sieglos und könnte bis zu 13 Punkte Rückstand auf die Spitze haben. Nach zwölf Spieltagen gab es das zuvor in der letzten Klopp-Saison 2014/15. Terzic-Kollege Gerardo Seoane feierte in Dortmund im Februar 2022 einen 5:2-Triumph (mit Leverkusen), mehr Auswärtstore schoss eine seiner Mannschaften in der Bundesliga nie. Aktuell ist er mit seiner Borussia erstmals drei Spiele ungeschlagen.

Union Berlin – FC Augsburg

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

Nach der Trainerentlassung will Schlusslicht Union Berlin gegen einen vermeintlich machbaren Gegner zurück in die Erfolgsspur. Dumm nur, dass man schon unter Urs Fischer einen Augsburg-Komplex entwickelte: Von acht Ligaduellen wurde nur das zweite (2:0 am 25. Januar 2020) gewonnen. Mit einem Ende der Negativserie würden mehrere Vereinsrekorde fixiert: Neun Niederlagen, davon vier zu Hause, vier torlose Ligaspiele und vier torlose Ligaheimspiele gab es in der Bundesliga noch nie. Noch etwas brächte das Ende dieser Negativserien: Hoffnung. Denn mit neun Niederlagen in Folge kann man noch drinbleiben. Die vier Klubs, die mindestens zehn einsammelten, stiegen alle ab. Hoffnung macht auch, dass der jeweilige Tabellenletzte dieser Saison fünfmal in Folge nicht verlor. Augsburg kann als Beispiel für einen geglückten Trainerwechsel dienen: Unter Jess Thorup ist man noch ungeschlagen. Vier Spiele – mehr gab es zuletzt im Dezember 2019 (sechs). Bei Augsburg-Spielen gab es 62mal kein 0:0 mehr. Mit einem Sieg zöge der FCA in der Ewigen Tabelle an Hansa Rostock (Platz 29) vorbei.

SC Freiburg – Darmstadt 98

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

Von 28 Punktspielen dieser Klubs fanden 26 in der 2. Liga statt; nur 2016/17 war die Duellbühne erstklassig. Seither hat man sich nicht mehr getroffen. Der SC gewann damals zu Hause mit 2:0. In Freiburg (6-5-3) fielen immer Tore, alle fünf Remis endeten 1:1. Darmstadt gewann dort zuletzt 1991 unter Trainer Jürgen Sparwasser, bekannt für das einzige Tor im einzigen Länderspiel zwischen Westdeutschland und der DDR (WM 1974). Die aktuellen Trainer trafen sich viermal in Pflichtspielen, Christian Streich verlor nie gegen Torsten Lieberknecht (2-2-0). Beide warten seit Wochen auf Siege: Freiburg drei, Darmstadt vier Spiele. Der SC hat diese Saison zu Hause in allen acht Pflichtspielen getroffen, Darmstadt hat auswärts immer Tore kassiert und vier der fünf Gastspiele verloren. Freiburg gewann zuletzt viermal gegen Aufsteiger.

VfL Wolfsburg – RB Leipzig

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

Zum 15. Mal trifft man sich in der Liga (3-5-6), zuletzt gab es drei Leipziger Siege – alle ohne Gegentor. Offenbar der falsche Gegner um die VfL-Krise (ein Punkt aus fünf Spielen) zu beenden. Sechs sieglose Spiele in Folge wären ein Novum unter Trainer Niko Kovac, der zudem seit vier Spielen auf einen Dreier gegen RB wartet. Dagegen ist Kollege Marco Rose sechs Partien ungeschlagen gegen die Wölfe. Bisher gilt: Wenn Wolfsburg Leipzig zu Hause schlägt, dann nur in der Hinrunde und mit 1:0 (2018 und 2021). Ein Unentschieden liegt nicht in der Luft, RB Leipzig hat auswärts seit 14 Bundesligaspielen keines zustande gebracht.

SV Werder Bremen – Bayer Leverkusen

Samstag, 15.30 Uhr / Sky

Mit Anpfiff ist diese Paarung zwei eingestellten Bundesliga-Rekorden ganz nahe. In der Bilanz (27-34-23) dominieren die Unentschieden, nur das Nordderby zwischen Werder und dem HSV hat eines mehr – bei wesentlich mehr Spielen. Werder fehlt zudem nur ein Unentschieden zu den beiden Rekordhaltern der Liga (Gladbach und der HSV mit je 495). Die Bremer würden nicht nur deshalb eine Punkteteilung, die es in drei der vier vergangenen Duelle gab, gegen den Tabellenführer wohl unterschreiben. Denn geschlagen hat man Bayer zu Hause zuletzt am 15. Oktober 2016 (2:1) und im November nur einmal (1982 mit 3:1), als noch Rudi Völler traf. Gäste-Trainer Xabi Alonso kennt gegen Werder nur Siege: fünfmal als Bayern-Spieler und einmal in seiner aktuellen Funktion (3:2 in Bremen im März). Doch Werder schwimmt auf einer kleinen Erfolgswelle, ist diese Saison erstmals drei Spiele und zwei Heimspiele ungeschlagen. Eine Verlängerung dieser Serien wäre gleichbedeutend mit einem Rekord seit dem Aufstieg 2022. Leverkusens Serien sind etwas beeindruckender. In dieser Saison gab es noch keine Pflichtspielniederlage (17 Spiele), zuletzt gab es zwölf Siege, davon sieben in der Liga. Einer fehlt zur Einstellung des Vereinsrekordes (acht von April bis August 2013), innerhalb einer Saison ist es schon Vereinsrekord. Außerdem könnten sie den Startrekord von Bayern München einstellen, die 2015/16 nach zwölf Spieltagen 34 Punkte hatten. Es wäre eine spanische Doublette, Bayerns Trainer war Alonsos Landsmann Pep Guardiola (allerdings Katalane).

Eintracht Frankfurt – VfB Stuttgart

Samstag, 18.30 Uhr / Sky

Auf Duell 101 im Oberhaus freuen sich unter rein statistischen Vorzeichen Fans beider Teams. Das Torverhältnis in Frankfurt (103:74) ergibt nicht nur einen formidablen Schnitt (3,54), sondern für beide einen Rekord. Eintracht schoss gegen den VfB ihre meisten Heimtore, der VfB traf nirgends öfter als am Main. Seit März 1994 gab es in der Liga kein 0:0 mehr (42 Spiele), in Frankfurt hieß es in den vergangen drei Jahren allerdings stets nur 1:1. Der letzte VfB-Sieg dort datiert aus dem Jahr 2016 (4:2). Im Übrigen kommt es zum Duell der Vereine, die in der Bundesliga die meisten Elfmeter verursachten. Eintracht (272) führt leicht vor dem VfB (268). Das müssen die Hessen nicht allzu sehr fürchten, da der VfB an den vergangenen drei Spieltagen immer einen Elfmeter verschoss. Eine Verlängerung dieser peinlichen Serie wäre Bundesligarekord. Dabei schreibt der VfB sonst positive Zahlen, nie hatte man mehr Punkte nach elf Spielen und schon jetzt so viele Auswärtssiege (drei) wie in den vergangen beiden Spielzeiten zusammen. Als eins von zwei Teams hat er noch nicht Unentschieden gespielt, während die Eintracht mit sechs die meisten hat (mit Bochum). Die Hessen sind 2023 zuhause immer noch ungeschlagen.

Heidenheim – VfL Bochum

Sonntag, 15.30 Uhr / DAZN

Bundesligapaarung Nummer 953 bringt dem VfL seinen 49. Gegner. In der 2. Liga hatte man schon in sieben gemeinsamen Jahren das Vergnügen. Die Bilanz (4-2-8) spricht gegen Heidenheim, aber erst nach der Bochumer Serie von fünf Siegen von 2019 bis 2021. Die Premiere war noch ein Desaster für den VfL, im September 2014 verlor er in Heidenheim mit 0:5. Dort ist die Bilanz ausgeglichen (3-1-3). Beide sind im Abwärtsstrudel, der Aufsteiger verlor vier der vergangenen fünf Spiele, hat aber eine positive Heimbilanz (3-0-2). Bochum hat erst ein Spiel gewonnen, aber schon jetzt mehr Unentschieden (sechs) als im kompletten Vorjahr. Heidenheim ging bisher in jedem Heimspiel in Führung, verlor aber noch zwei. Gegen den VfL droht das nicht, der ist 28 Spiele sieglos nach einem Rückstand. Ein Auswärtssieg am Sonntag glückte ihm zuletzt im November 2009 (1:0 beim HSV).

TSG Hoffenheim – Mainz 05

Sonntag, 17.30 Uhr / DAZN

Die Nachbarn in der Ewigen Tabelle (24. gegen 23.) treffen sich zum 29. Mal in der Bundesliga. Im Vorjahr feierte die TSG ein deutliches 4:1 im Heimspiel gegen den Angstgegner, der davor dreimal die Punkte mitnahm. Hoffenheims Bilanz gegen Mainz bleibt miserabel (8-7-13), ist sogar zuhause negativ (5-3-6). Nur in Bremen feierte der FSV noch mehr Siege. Endet am Sonntag also die Mainzer Auswärtsmisere in der Liga von neun sieglosen Spielen? Immerhin hat man seit dem Trainerwechsel noch nicht verloren und blieb in beiden Partien unter Jan Siewert ohne Gegentor. Die TSG wiederum holte ihre meisten Punkte auswärts und droht mit der vierten Heimpleite in Folge einen Vereinsrekord aufzustellen. Doch sonntags hat sie zuletzt zweimal gewonnen, der FSV dagegen viermal nicht gewonnen.

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