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Boykott-Forderung: Kein Sport mit Russland!

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Guten Morgen, {{first_name}} {{last_name}}!

Sonntag kurz nach elf wurde ich richtig emotional. Moderator Florian König fragte mich im Doppelpass, wie ich zu den Boykott-Androhungen Richtung Russland stehe. Ich ließ keinen Zweifel: Kriegstreiber muss man von der Sportgemeinschaft komplett ausschließen. Keine WM, kein Europapokal, nichts mehr. Das ist der Beitrag, den der Sport leisten kann.

Aber das sind alles Maßnahmen, die gegen Institutionen gerichtet sind. Was nicht passieren darf: dass zum Beispiel eine Hexenjagd gegen die fünf russischen Spieler startet, die bei uns in der ersten und zweiten Liga unterwegs sind. So viel Differenzierung sollte sich eine zivilisierte Welt auferlegen. Denn genau das unterscheidet uns von Despoten.

Einen richtungsweisenden Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Boykott-Forderung: Kein Sport mit Russland!

Deutsche Sportler mit klarer Botschaft

Deutsche Sportler mit klarer Botschaft

Der Verein der deutschen Sportler-Vertreter sieht keinen anderen Weg für den organisierten Sport als einen Boykott der Aggressoren. Wieder lassen die Athleten Verbände und Politik hinter sich.

Von Ralph Durry

Die blauen und gelben Nationalfarben der Ukraine waren am Wochenende in allen Stadien im deutschen Profi-Fußball allgegenwärtig. Mit Vehemenz, Klarheit und Einmütigkeit bezogen Klubs, Spieler und Fans Stellung gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Ein starkes Zeichen der Solidarität!

Dabei ist es nicht selbstverständlich, dass beispielsweise ein finanziell stark angeschlagener Klub wie Zweitligist Schalke 04 seinen millionenschweren russischen Trikot-Sponsor Gazprom ausbremst und in Karlsruhe ohne den Schriftzug des Geldgebers aufläuft.

Und auch die darauf erfolgte Reaktion der Deutschen Fußball Liga (DFL) durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke, noch dazu Klubchef des Schalker Erzrivalen Borussia Dortmund, ist keineswegs selbstverständlich. Das Hilfsangebot in Richtung S04 im Falle einer endgültigen Trennung von Gazprom, um die wirtschaftlichen Auswirkungen abzumildern, zeugt von Größe.

Fifa verhängt erste Sanktionen - Polen reagiert erbost

Fifa verhängt erste Sanktionen - Polen reagiert erbost

Am Donnerstag hoffte Fifa-Präsident Infantino auf ein schnelles Ende des Ukraine-Konflikts. Ein langes Wochenende schwief die Fifa. Die nun verhängten Aktionen empfinden die Polen als Farce.

Es ist schon erstaunlich, wie geschlossen sich der Fußball verhält - mal abgesehen vom wieder einmal sehr zögerlichen Weltverband FIFA. Sogar die Europäische Fußball-Union hat relativ rasch reagiert. Wenn der Vertrag mit Uefa-Geldgeber Gazprom tatsächlich aufgelöst wird, wäre das ein weiteres eindrucksvolles Zeichen.

Dass allerdings Bundesligist RB Leipzig durch die Auslosung von Freitag genötigt werden soll, im Achtelfinale der Europa League gegen Spartak Moskau anzutreten, erscheint wie ein Treppenwitz. Dieses Spiel darf nicht über die Bühne gehen! Wenn die Uefa Spartak nicht ausschließt, dann muss RB selbst reagieren und das Spiel boykottieren.

Genauso konsequent, wie dies die Fußball-Verbände von Polen, Schweden und Tschechien getan haben. Die treten nicht gegen Russland in den WM-Play-offs an. Ohne Wenn und Aber!

Doppelpass einig: Alle Russen sofort ausschließen

"Eine bodenlose Unverschämtheit"

Stefan Effenberg kritisiert in seiner Sport1-Kolumne das Verhalten der Fifa rund um den Krieg in der Ukraine.

Heute im Fernsehen

20.15 Uhr, SPORT1: Herrlich verrückte Bundesliga

Kontakt gleich Elfmeter: Die Liga spielt falsch

Gladbach – Wolfsburg 2:2 | Highlights Bundesliga 24. Spieltag | SPORT1
"Dann muss ich einfach immer direkt fallen"

"Dann muss ich einfach immer direkt fallen"

Der VfL Wolfsburg gab gegen Gladbach eine 2:0-Führung aus der Hand. Vor allem zwei Szenen im zweiten Abschnitt erregten danach die Wolfsburger Gemüter.

Von Alex Steudel

Der Wolfsburger Stürmer Max Kruse hat sich am Samstag furchtbar über den aktuellen Zustand des Elfmeterpfiffs aufgeregt.

"Es kann nicht der Fair-Play-Gedanke sein, dass ich direkt hinfalle", sagte er nach einem verweigerten Strafstoß. Gladbachs Kouadio Koné war ihm hart auf den Fuß gestiegen, Kruse ließ sich aber nicht sofort fallen, streckte also nicht alle Viere von sich, wie man das so macht. Er besaß die Unverfrorenheit zu versuchen, trotzdem ein Tor zu schießen.

Das misslang. Kruse ging schlussendlich zu Boden. Jetzt wollte er seinen Elfmeter.

Doch das Foul an ihm war verjährt.

Also, schlussfolgerte Kruse nach dem 2:2, müsse er eben künftig "immer direkt fallen, und es gibt Elfmeter".

Als er das sagte, dachte ich: Jetzt hat es auch der Letzte kapiert.

Im Netz fand ich später in einem Forum das Statement eines Lesers: "Er muss da einfach schneller fallen. Das gehört eben zum Profidasein dazu."

In der Bundesliga läuft es tatsächlich seit Jahren so: Unehrlich währt am längsten. Während die Abwehrspieler wie seit Jahrhunderten den Zweikampf suchen, suchen die Stürmer den Kontakt. Kriegen sie ihn, wird hingefallen. Und der arme Schiedsrichter muss Elfmeter pfeifen.

Eigentlich sind die Unparteiischen angeschmierter denn je. Früher konnten sie ja nach einem Kontakt, der "nicht so schlimm" war, einfach weiterlaufen lassen. Heute überführt sie der Video-Assistent. Elektronenmikroskop-artig genau legt der VAR jeden Kontakt frei.

Was der VAR nicht anzeigt: Wie stark der Kontakt war.

„Es gab einen Kontakt. Ich dachte immer, es müsse ein Foul geben“, fluchte Freiburgs Trainer Christian Streich letztes Jahr. Da war es schon zu spät.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Es ist offensichtlich, dass die Stürmer eine Marktlücke entdeckt haben: Weil niemand mehr den Unterschied zwischen "Kontakt" und "Foul" kennt, haben sie sich auf "Kontakt" spezialisiert. Sie durchsieben förmlich den Strafraum danach. Finden sie einen, geht's sofort zu Boden. Manche Spieler schauen bereits auf dem Weg nach unten den Schiri an: Na?

Das Lustige daran ist: Fußballer profitieren vom Kontakt, wenn sie einen Elfer zugesprochen bekommen, und sie beklagen sich, wenn deswegen gegen sie gepfiffen wird. Sie sind gespaltene Spielerpersönlichkeiten.

Auf das Naheliegende kommt niemand: Fair Play.

Hertha BSC kassierte am Wochenende auch so einen Kontakt-Elfer. Linus Gechter hatte Freiburgs Roland Sallai auf eine derart unsichtbare Weise berührt, dass es an Zauberei grenzte. Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic sprach von einer "Fehlentscheidung" und sagte: "Ja, es ist ein leichter Kontakt da, das reicht nicht aus für einen Elfmeter."

Doch, reicht es.

Zumindest in der Bundesliga, wo die Stürmer fallen wie reife Früchte.

Bevor wir nämlich alle in Mitleid zerfließen und die Fifa um Regeländerungen bitten: In der Bundesliga ist es besonders schlimm. Sie beklagt also einen Zustand, den sie selbst herbeigeführt hat.

Es gab eine Zeit, da verwandelten Stürmer Chancen in Tore. Heute verwandeln sie Berührungen in Elfmeter. Und zwar mit deutscher Perfektion. Manche integrieren das richtige Fallen angeblich sogar ins wöchentliche Training.

In England würden sich darüber alle kaputtlachen. Ebenfalls am Samstag sah ich zum Beispiel, wie Cristiano Ronaldo im Spiel ManU gegen Watford einem Ball in den gegnerischen Strafraum hinterherlief, als ihn der Torhüter kreuzte und deutlich kontaktierte.

CR7 machte den Max Kruse: Strauchelte, fiel fast hin, raffte sich auf, rannte weiter. Er schoss kein Tor.

Ronaldo beklagte sich danach nicht mal.

Steudel-Kolumnen gibt es übrigens auch als Buch. Der Titel: "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN", 268 Seiten. Hier bestellen!

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