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Borussia Dortmund fehlt das Hoeneß-Gen

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Die WM-Auslosung und ihre Folgen: Am Ende wird's egal sein, ob der dritte deutsche Vorrundengegner Costa Rica oder doch Neuseeland heißt. Die Nationalmannschaft hat seit Freitag keine Ausreden mehr: Gelingt in Katar der Einzug ins WM-Achtelfinale nicht, wäre das eine Blamage.

Zugegeben, Spanien ist eine harte Nuss. Aber weder Japan noch der letzte zu ermittelnde Gegner dürfen eine Platzierung unter den ersten zwei  gefährden. So hoch muss der Anspruch beim DFB sein: Platz eins oder zwei ist in der deutschen WM-Gruppe E Pflicht. Basta!

Bundestrainer Hansi Flick sollte deshalb nicht den Fehler begehen, den seine Vorgänger mit der Phrase "Es gibt keine Kleinen mehr" zu oft erlebten. Wer Nationalspielern ein Alibi schenkt, dass immer etwas schiefgehen kann, fördert die Relativierung eigener Ansprüche nur.

Er hat ja jetzt ein halbes Jahr Zeit, das WM-Ziel nicht nur eindeutig zu deklarieren, sondern auch die Spieler dahingehend zu prüfen, wer die notwendige Ambition aufbringt. Das ist sein Job. Und nicht das Formulieren einer ängstlich verbreiteten Relativitätstheorie.

Einen wechselwilligen Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Borussia Dortmund bräuchte einen Uli Hoeneß

Dortmund – Leipzig 1:4 | Highlights Bundesliga 28. Spieltag | SPORT1
Mehr Schwarz als Gelb

Mehr Schwarz als Gelb

Neben der bitteren Niederlage gegen RB Leipzig sorgen beim BVB viele Themen abseits des Platzes für Ärger.

Von Alex Steudel

Eins muss man ihnen lassen: Niemand verliert so triumphal wie die Dortmunder. Ihre Niederlagen-Erklärungsinterviews sind legendär. Nach der Schlappe im Vérfolgico gegen RB Leipzig sagte Mats Hummels: "Es war von den Leistungsverhältnissen kein 4:1-Sieg."

Ich dachte: Mist, Dortmund hat gewonnen, und ich hab's mal wieder als einziger nicht mitbekommen.

Hummels ist wirklich der Beste. Findet immer einen Dreh und erklärt das Unerklärbare. Ich glaube zum Beispiel, dass er sich gar nicht zu langsam findet – nee, die anderen sind nur zu schnell.

Dortmund steckt in der Krise. Aber kann Dortmund überhaupt Krise? Eher nicht. Es gibt Klubs, die sprechen Probleme offen an. Es gibt Klubs, die lassen Probleme unter den Tisch fallen.

Und es gibt den BVB. Dortmund hat ein Problem-Problem.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Schlecht zusammengestellter Kader, kein Siegermentalität, ein Trainer, der nicht an seine Spieler rankommt, Führungsspieler, die nicht führen und auch noch schwach spielen – die Baustellen spricht keiner an. Und der gefühlte Kapitän Hummels kommt mit alternativen Wahrheiten.

Dieser Klub ist eigentlich wie gemacht für Uli Hoeneß, die Abteilung Attacke. Der Ex-Manager haute früher bei seinen Bayern schon dazwischen, da hatten die meisten noch nicht mal gemerkt, dass es überhaupt ein Problem gab.

Borussia Dortmund fehlt das Hoeneß-Gen. Bald-Sportchef Sebastian Kehl gibt kilometerlange Interviews, ohne was zu sagen, Michael Zorc geht auf mentale Abschiedstour, Vorstand Aki Watzke ist versteinert. Selbst BVB-Berater Matthias Sammer wurde dort zum Schweigzki.

Kein Wunder, dass dort alle denken, sie machten alles richtig. Kein Wunder, sitzt Trainer Marco Rose fest im Sattel. Ist doch klar, sagen sie beim BVB, wir sind ja immerhin Vize!

Schon wieder ein Umbruch?

Schon wieder ein Umbruch?

Die Fanszene ist nach zwei Jahren auf die Südtribüne zurückgekehrt. Um anzuschieben, BVB-Fußball zu feiern. Sie erledigte ihren Teil. Ihr Team? Enttäuschend. Und der Klub bittet abermals um Geduld.

Also wenn das der Anspruch ist, dann okay. Aber ein Uli Hoeneß in Dortmund, der würde allen die gesichtsrote Karte zeigen.

Rose-Vorvorgänger Lucien Favre war übrigens auch gern mal Zweiter, und sie haben ihn genauso werkeln lassen. Sogar als sie schon wussten, dass es eigentlich keinen Sinn mehr machte. Favre war wenigstens von Zeit zu Zeit Erster.

Jetzt singt Dortmund: Mia san Zwoater. Was fehlt: Einer, der Alarm schreit, der die Schwächen zur Stärke macht, den großen Wecker rausholt, der den Kurs verändert, ehe der Kurs den Verein ändert.

Einer wie Uli Hoeneß halt. Der hätte sich doch längt hingestellt und Hummels, Can, Reus und Rose mal so richtig angezählt.

Wetten?

Steudel-Kolumnen gibt es übrigens auch als Buch – der Titel: "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN", 268 Seiten. Hier bestellen!

Wie fest sitzt Trainer Rose wirklich im Sattel?

Wie fest sitzt Trainer Rose wirklich im Sattel?

Borussia Dortmund kassiert gegen Leipzig die nächste empfindliche Klatsche. Es war die siebte Niederlage nach 28 Spieltagen in der Bundesliga. Hat das Konsequenzen für Trainer Marco Rose?

FC Bayern: Ein bisschen Strafe muss sein

Freiburg – Bayern 1:4 | Highlights Bundesliga 28. Spieltag | SPORT1
Fan-Votum ist eindeutig

Fan-Votum ist eindeutig

Dem FC Bayern unterläuft beim 4:1-Sieg in Freiburg kurz vor Schluss ein Wechselfehler. Anschließend wird über die Konsequenzen diskutiert. Die Sport1-Umfrage zeigt die klare Meinung.

Von Pit Gottschalk

Niemand kann mit Bestimmtheit sagen, ob Freiburg das Bayern-Spiel noch gekippt hätte, wenn der Gegner zu elft und nicht zu zwölft 17 Sekunden lang auf dem Platz gestanden hätte. Wir können nur unserem Menschenverstand vertrauen und sagen: hätte Freiburg eher nicht.

Um den Konjunktiv geht's beim Fußball aber nicht. Es ist ja wie im Straßenverkehr: Fährt man zu schnell Auto, bekommen man eine Strafe, wenn man erwischt wird - auch wenn kein Unfall passiert. Und darauf können wir uns einigen: Bayern München ist erwischt worden.

Kurz zusammengefasst: Teammanagerin Kathleen Krüger hielt die falsche Rückennummer von Kingsley Coman hoch, der ausgewechselt wurde; Coman blieb deshalb auf dem Rasen, als Marcel Sabitzer kam, und  Schiedsrichter Dingert hat die Dummheit des FC Bayern nicht bemerkt.

Trotzdem wird Bayern München, so viel Prognose sei erlaubt, unbestraft aus der Sache herauskommen. Am Ende ist das Vergehen eine Petitesse, die auf eine Verquickung unglücklicher Umstände zurückzuführen ist. Irgendwie war's nur eine Frage der Zeit, dass so etwas passiert.

Früher ging der Auswechselspieler zum Einwechselspieler und klatschte sich symbolisch zum Schichtwechsel ab. Seitdem Spieler den Rasen an der nächstbesten Außenlinie verlassen sollen, egal wo, wird's tatsächlich ein bisschen unübersichtlich. Coman wusste nicht, dass er raus sollte.

Ist der Vorfall eine Regeländerung wert? Nein, nicht deswegen. Bei den Ausführungsbestimmungen kann man aber durchaus zur alten Regelung "Du kommst, ich geh'" zurückkehren, weil das Wechselprozedere an der Mittellinie einfach fairer und sportlicher aussieht.

Man tut ja alles, damit Stadionbesucher und Fernsehzuschauer das Spiel selbstständiger nachvollziehen können. Hier wäre mal die Rolle rückwärts angebracht. Denn seien wir ehrlich: Wie oft haben wir zuletzt gefragt, wer rausgegangen ist, weil wir's nicht richtig mitbekommen haben?

Unbehelligt sollten die Bayern aber den Fall nicht abhaken dürfen. Denn bei allem Verständnis für die Umstände bleibt es beim Sachverhalt: Sie haben einen Fehler gemacht. Reue war bisher nicht zu spüren. Darum gilt auch hier: Strafe muss sein. Zumindest ein bisschen.

Bayerns größte Hoffnung heißt Nico Schlotterbeck

Bayerns größte Hoffnung heißt Nico Schlotterbeck

Der Wechselfehler schadet dem FC Bayern weniger als den Freiburgern – denn die stehen im Fall des Protests als schlechte Verlierer da. Ohne Nico Schlotterbecks Aufmerksamkeit wäre die Ausgangslage eine andere.

++ Bundesliga aktuell ++

Augsburg – Wolfsburg 3:0 | Highlights Bundesliga 28. Spieltag | SPORT1
Krach mit eigenem Mitspieler!

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Der VfL Wolfsburg geht in Augsburg ohne Trainer Kohfeldt unter! Die Niedersachsen kassieren eine 0:3-Klatsche – und zoffen sich dabei noch. Im Mittelpunkt: Neuzugang Max Kruse.

Gladbach – Mainz 1:1 | Highlights Bundesliga 28. Spieltag | SPORT1
Yann Sommer wie ein Teufelskerl

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Borussia brach beim 1:1 gegen Mainz 05 in der zweiten Halbzeit wieder ein. Dass es nicht noch eine Niederlage gab, hatte mit der Leistung eines ihrer Schweizer Torwarts Yann Sommer zu tun.

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