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Besser als die Premier League

Zwei Siege und ein Unentschieden: Die deutsche Bilanz in der Champions League kann sich sehen lassen. Aber die Reifeprüfung kommt erst noch.

Das Tor zum 1:1 für RB Leipzig. Foto: Imago / Picture Point LE

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Als ich mir diese Nacht meinen Kommentar zum Abschneiden der deutschen Mannschaften in der Champions League durchlas, überkam mich ein schlechtes Gewissen. Ich fragte mich: Bin ich zu negativ? Ich hatte u.a. geschrieben:

Wenn die Achtelfinal-Rückspiele in der Champions League blöd laufen, findet das Viertelfinale ohne deutsche Beteiligung statt. Die zwei 1:0-Siege von Bayern München und Borussia Dortmund stehen auf wackligem Fundament, wenn die einen auf einen fitten Kylian Mbappé treffen und die anderen auf einen stabilisierten FC Chelsea an der Stamford Bridge.

Dann erzielte RB Leipzig das 1:1 gegen die einstige Übermannschaft Manchester City, was ja keine schlechte Ausgangslage fürs Rückspiel ist. Zumindest eine bessere, als sie Eintracht Frankfurt nach dem 0:2 gegen Neapel hat.

Faktum aus deutscher Sicht ist: Drei Tore in vier Spielen sind zu wenig, um Europa das Fürchten zu lehren. Da verblasst die Freude vom Spätherbst, als sich vier Bundesliga-Teams für die K.o.-Runde in der Königsklasse qualifiziert hatten.

Faktum ist aber auch: In den vier Achtelfinal-Hinspielen gelangen Deutschland zwei Siege und ein Unentschieden (bei einer Niederlage). Da schneidet die Premier League mit drei Niederlagen und einem Unentschieden viel, viel mieser ab.

Also hier in aller Klarheit und faktisch belegt: Die Bundesliga war besser als die Premier League! Das ist eine gute Nachricht für alle, die den Ablöse- und Gehälterwahnsinn in England für abstoßend halten.

Zugegeben, man sollte aus dieser einen Momentaufnahme im Februar nicht zu viel Überlegenheitsgefühl für den März ziehen. Aber genauso sollte man umgekehrt nicht übertrieben schwarzsehen. Zwei Siege, ein Unentschieden: Das ist gut!

Ich gebe ja zu: Meine ursprüngliche Bewertung der Hinspiele entstand unter dem Eindruck eines spontanen Zweckpessimismus. Wenn man sich das Schlechteste ausmalt, das passieren kann, kann man nur positiv überrascht werden …

Typisch deutsch - würde ich sagen: Das Glas ist halbleer und nicht halbvoll. Darum darf die Bundesliga zuversichtlich Richtung Rückspiele blicken. Die bisherigen Ergebnisse schenken eine berechtigte Hoffnung auf zwei Teams im Viertelfinale.

Die Achtelfinal-Rückspiele:

7. März: FC Chelsea - Borussia Dortmund (Hinspiel 0:1)
8. März: Bayern München - Paris Saint-Germain (Hinspiel 1:0)
14. März: Manchester City - RB Leipzig (Hinspiel 1:1)
15. März: SSC Neapel - Eintracht Frankfurt (Hinspiel 2:0)

Einen aufstrebenden Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk


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Stotternd ins WM-Jahr

Von Jana Lange

Optimisten könnten behaupten, der Stotterstart ins WM-Jahr taugt als gutes Omen. Auch 2022 ging es im Februar mit einem Remis gegen Spanien los. Wenige Monate später stürmten die deutschen Fußballerinnen im Stile einer echten Turniermannschaft dann doch bis ins EM-Finale in Wembley - und in die Herzen von Millionen Fußballfans.

Die Ansprüche sind durch das unverhoffte Sommermärchen immens gestiegen, na klar, der dritte WM-Titel für Deutschland soll in wenigen Monaten her! Für diese extrem schwierige Mission in Australien und Neuseeland diente das holprige 0:0 gegen Schweden im besten Fall als Warnschuss. Das DFB-Team muss bei aller berechtigten Euphorie um Alexandra Popp und Co. den nächsten Entwicklungsschritt schaffen.

Auftakt ins WM-Jahr: Deutschland hat beim 0:0 gegen Schweden viele Probleme
Gegen Schweden hatte die DFB-Elf mit Problemen zu kämpfen. Im Spiel nach vorne klappte wenig, hinten rettete Keeperin Merle Frohms mehrfach stark. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte eine Botschaft dabei.

Taktisch flexibler und offensiv weniger ausrechenbar will Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg den zweimaligen Weltmeister machen für die Jagd nach dem dritten Stern. Da ist es verständlich, dass sechs Tage Trainingslager in Marbella nicht ausreichen, um etwa die einstudierte Umstellung auf eine ungewohnte Dreierkette in der Abwehr nahtlos umzusetzen.

Was aber nach den vergangenen Härtetests als Problem ins Auge sticht, ist die Abhängigkeit von Lena Oberdorf, Spitzname "Obi". Fehlt das 21 Jahre junge Ausnahmetalent vom VfL Wolfsburg wie am Dienstag in Duisburg im Mittelfeld, mangelt es gegen Topgegner bedenklich an Stabilität. So großartig es ist, dass Deutschland solch eine Virtuosin von Weltklasseformat in seinen Reihen hat - bei einem Titelanwärter muss der Plan B im Notfall schlichtweg besser greifen.

Jana Lange ist Redakteurin beim Sport-Informationsdienst (SID)

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