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Bayern, Freiburg, BVB & Co. – Gewinner und Verlierer 2021

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Die schönsten Bilder des Wochenendes habe ich gestern in Freiburg gesehen: Diese Freude bei den Spielern und bei Trainer Christian Streich! Der totale Außenseiter schließt das Jahr auf Platz drei ab.

Wer hätte das gedacht? Ich nicht. Die Freiburger offenbar schon: Sie haben nämlich 2021 ihr nagelneues Stadion direkt neben die Landebahn des Freiburger Flugplatzes gesetzt. Damit, wenn das so weitergeht, ab September 2022 Scheichs, Milliardäre und die besten Klubs der Welt eine bequeme Anreise haben.

Merke: Immer öfter, aber nicht immer regiert Geld die Fußballwelt. Geld schießt Tore, schafft aber nicht Platz drei.

Für mich ist Freiburgs Erfolg der schönste Abschluss des Fußballjahres, den man sich wünschen konnte.

Dies ist übrigens die letzte Newsletter-Ausgabe des Jahres – Fever Pit'ch geht in die Winterpause. Ab 7. Januar 2022 meldet sich an dieser Stelle Pit Gottschalk zurück, und ich schreibe wieder meine Kolumnen.

Eine kerngesunde Zeit wünscht

Alex Steudel

Freiburg geht als dritte Kraft ins Jahr 2022

SCF besiegt Bayer und krönt überragende Hinrunde

SCF besiegt Bayer und krönt überragende Hinrunde

Freiburg hat das Jahr 2021 mit einem Sieg gegen Leverkusen abgeschlossen. Die Elf von Trainer Christian Streich überwintert erstmals in der Bundesliga auf einem Champions-League-Platz.

Von Alex Steudel

Zur Vorbereitung auf diese finale Kolumne 2021 habe ich mir den letzten Fever Pit'ch-Newsletter des Jahres 2020 noch mal angesehen. Inspiration und so.

Erst dachte ich, ich hätte mich im Jahr verklickt. Die oberste Newsletter-Überschrift am 21. Dezember 2020 lautete nämlich:

FC Bayern hat das letzte Wort.

Dazu folgende Unterzeile: Der FC Bayern bestätigt nach wackligen Wochen zum Jahresabschluss seinen Superhelden-Nimbus.

Ich scrollte weiter runter. Die Überschrift des zweiten Textes lautete:

BVB kann nicht dagegenhalten

Unterzeile hier: In seiner Kolumne spricht Marcel Reif Borussia Dortmund den nötigen Kampfgeist ab und erklärt den Unterschied zu Bayern München.

Kam mir alles recht bekannt vor.

Mit anderen Worten: Ende 2021 stehen wir da, wo wir 2020 aufgehört hatten. Nur mit anderen Trainern und anderen Kolumnisten.

Siehe der 17. Spieltag: Die Bayern bewiesen Superhelden-Nimbus gegen Wolfsburg (4:0) und bauten ihre Tabellenführung auf neun Punkte aus. Und Dortmund ließ allen Nimbus vermissen, das sagte nach dem 2:3 bei Hertha BSC selbst Trainer Marco Rose.

Der Abstand zwischen dem Rekordmeister und dem Rekord-Fastmeister ist jetzt ungefähr so groß wie bei einem Laufduell Davies-Hummels.

Alles Copy/Paste, oder was?

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Naja, ganz so einfach ist es zum Glück nicht. Das Schöne an 2020 war ja, dass wir uns nicht bei der EM blamiert haben. Das Schöne an 2021 war wiederum, dass es auch viele Gewinner hervorgebracht hat, die kein Bayern-Logo auf der Brust tragen wie der fleischgewordene Anzeigetafelaktualisierer Robert Lewandowski (schoss sagenhafte 43 Tore im Kalenderjahr).

Ganz oben auf der Schönheitsliste: Der SC Freiburg. Trainer Christian Streich gewann gestern gegen Leverkusen und überwintert auf Platz drei. Drei! Vor der ganzen Plastikklub-Armada. Das ist eine Sensation.

Und sein Mainzer Kollege Bo Svensson hat 2021 aus einem Abstiegsgaranten einen Tabellenneunten mit Aussicht auf Europa gemacht. Die deutsche U21 hat mich 2021 begeistert, als sie unter Stefan Kuntz Europameister wurde. Und da waren auch die vermeintlichen Außenseiterklubs Hoffenheim (5.) und Union Berlin (7.), die uns 2021 oft positiv überrascht haben.

Ach ja, Thomas Tuchel! Wechselte zu Chelsea, der Rest ist bekannt.

Und, ich kann es den Ronaldo-Hassern leider nicht ersparen: Cristiano Ronaldo! Für mich ist CR7 immer noch ein Phänomen. Wie Ibrahimovic, nur mit Titeln und Pokalen. Ging im Sommer von Juve zu Man United und schoss dort in 18 Pflichtspielen 13 Tore.

Leute, dieser Mann ist zwei Jahre älter als der Bayern-Trainer! Mit 36 so gut kicken, das ist, als würde ich mit 85 hier Kolumnen schreiben.

Bayern: Nur Mini-Schönheitsfehler

Bayern: Nur Mini-Schönheitsfehler

Schon nach der Hinrunde ist für den Rekordmeister die zehnte  Meisterschaft in Folge zum Greifen nah. Eine Analyse der Dominanz, zu meckern gab es nur ganz wenig.

43-Tore-Mann Robert Lewandowski

43-Tore-Mann Robert Lewandowski

Der Weltfußballer hat schon wieder was Unglaubliches geschafft: Nach seinem 43. Bundesliga-Tor im Jahr 2021 reagiert der Bayern-Stürmer auf die neue Bestmarke.

Ich habe lange nachgedacht, wer die Verlierer des Jahres sind. Ich habe entschieden, dazu lieber nichts zu sagen, weil bald Weihnachten ist und das Jahr mies genug war.

Also kein Wort über die Versager aus Gladbach, Leipzig und Wolfsburg. Und auch nichts weiter über den BVB, weil ich sonst wieder den ganzen Montag Leserpost von erbosten Fans beantworten muss.

Kleiner Scherz. Ich tue das gern, und ich mag Dortmund. Mehr darüber, wenn sie mal besser spielen.

Ich freue mich jedenfalls auf die Winterpause und auf viele Gewinner und wenige Verlierer 2022.

Apropos: Genau heute in einem Jahr, am Montag nach dem 4. Advent, steht an dieser Stelle die Analyse des eben zu Ende gegangenen WM-Endspiels.

Man weiß noch nicht, wer dabei gewesen sein wird, man weiß noch nicht, wer gewinnt, aber eines weiß man sicher: Es wird heiß.

Im Winter. Wir leben in verrückten Zeiten.

Ich wünsche allen Fever Pit'ch-Lesern fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch.

Möge die Macht mit eurem Lieblingsklub sein!

Weihnachtsgeschenke-Mangel? Heute bestellen, in drei Tagen ist es da: Alex Steudels Jahresrückblick 2021 "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN – ein völlig verrücktes Fußball-Jahr unter besonderer Berücksichtigung des HSV". Hier klicken!

Lothar Matthäus verteilt Noten an die Trainer

Lothar Matthäus verteilt Noten an die Trainer

Der Rekordnationalspieler zieht Bilanz, Julian Nagelsmann kriegt eine 1 minus. Über Gladbach sagt er: "Da stimmt irgendwas nicht."

Heute im Fernsehen

19 Uhr, Magenta Sport: 3. Liga, Würzburger Kickers - 1860 München

Fehlentwicklung in Dortmund

Marco Rose zählt BVB-Profis an: "Reden über Haltung"

Marco Rose zählt BVB-Profis an: "Reden über Haltung"

Nach dem 2:3 in Berlin: Der Trainer wirft seinem Team fehlende Bedingungslosigkeit vor und sieht mentale Unzulänglichkeiten.

Von Ralph Durry

Haaland, Reus, Can, Malen, Brandt und Dahoud - sechs Spielernamen bei Borussia Dortmund, die in der Anfangsformation beim 2:3 bei Hertha BSC standen. Sechs hochkarätige und hoch bezahlte Profis, die als starkes Gerüst eigentlich ausreichen sollten, um als BVB ein Bundesligaspiel gegen eine verunsicherte Berliner Mannschaft zu gewinnen.

Genau dies gelang der Borussia nicht, sie brach nach einer 1:0-Pausenführung zu Beginn der zweiten Hälfte auseinander, stellte das Fußballspielen quasi ein und ging verdient als Verlierer vom Platz. Natürlich fehlten etliche Spieler, die zur Stammbesetzung gehören, aber irgendwann kann dies allein nicht als ständiges Argument herangeführt werden.

Trainer Marco Rose ist es bislang nicht gelungen, dauerhaft ein Ensemble mit Spitzenkönnern so auf- und einzustellen, dass die Dortmunder tatsächlich ein echter Rivale von Bayern München im Kampf um die deutsche Meisterschaft sein könnten. Neun Zähler Rückstand zur Halbzeit werden in der Rückrunde unter normalen Umständen nicht aufzuholen sein.

BVB-Chef stützt seinen Trainer: "Volles Vertrauen"

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Dortmund muss im Titelrennen abreißen lassen, Marco Rose bekommt aber Rückendeckung von Hans-Joachim Watzke.

Gerade in den vergangenen Wochen nach dem 2:3 gegen die Bayern im direkten Duell gab es sehr dürftige Leistungen, wurden zahlreiche Punkte liegen gelassen. Eine Fehlentwicklung ist feststellbar, eine Balance innerhalb der Mannschaft kaum erkennbar.

Wenn Erling Haaland trifft und die anderen mitreißt, dann ist alles gut. Wenn der 21-Jährige einen schwachen Tag erwischt - wie in Berlin - dann wird es ganz schnell zappenduster in Dortmund.

Und die Anfälligkeit der Defensive, selbst in unterschiedlichen Besetzungen, zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Vor allem in punkto Schnelligkeit hecheln die Dortmunder Abwehrspieler der Konkurrenz im wahrsten Sinne des Wortes hinterher.

Aber die Corona-Pandemie lässt bei den Transfers auch keine großen Sprünge zu - es sei denn: Haaland wird im kommenden Sommer abgegeben...

Ralph Durry ist Redaktionsleiter beim Sport-Informationsdienst (SID)

Interesse von Real an Erling Haaland ist »verbürgt«

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Sagt BVB-Chef Hans-Joachim Watzke. Kann Dortmund den Superstürmer trotzdem halten? Das wird sich 2022 entscheiden.

Und noch mehr Krise

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Alle mal herschauen!

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