Bayern 1:0! Ein erster Schritt


Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Das Knallerspiel zwischen Paris Saint-Germain gegen Bayern München lief gestern Abend im Pay-TV (bei Amazon Prime), das zweite Spiel zwischen AC Mailand und Tottenham Hotspur ebenfalls (bei DAZN).
Wer also Champions League sehen wollte, musste mindestens ein Fußball-Abo abschließen und etliche Euros berappen. Das wird heute Abend, wenn Borussia Dortmund gegen Chelsea antritt, nicht anders sein.
Ich glaube nicht, dass sich die Spitzenvereine einen Gefallen damit tun, dass sie ihre besten Spieler zur Gewinnmaximierung hinter einer Pay Wall verstecken. Stars und Begeisterung wachsen, wenn's auf offener Bühne passiert.
Im Moment ist keine Änderung in Sicht. Darum auf diesem Weg der kleine Informationsdienst: Bayern München und AC Mailand haben beide 1:0 gewonnen. Den Tore-Service liefern wir gleich mit:
Das Bayern-Spiel auf YouTube --> Hier klicken!
Das Milan-Spiel auf YouTube --> Hier klicken!
Einen weitsichtigen Mittwoch wünscht
Euer Pit Gottschalk
Halbzeitansprache von Nagelsmann im Livestream bei Amazon PrimePlusPlusPlusPlusPlus für 499€ im Monat. #PSGBAY #psgfcb @pitgottschalk
— Der Kommentator (@kommentator) February 14, 2023

Bayern stoppt PSG-Stars eindrucksvoll
Von Marco Mader und Felix Neubauer
Kingsley Coman saß nach seinem Goldenen Treffer schon in der Kabine, als sich seine Kollegen nach ihrem geglückten Rendezvous am Valentinstag in der Kurve von den Fans feiern ließen. Wie schon im Finale der Königsklasse 2020 war der Franzose erneut der umjubelte Held beim FC Bayern gegen seinen Ex-Klub Paris St. Germain. Die Münchner dürfen dank des Treffers von Coman nach einem verdienten 1:0 (0:0) im Achtelfinal-Kracher der Champions League beim kriselnden PSG weiter vom heiß begehrten Henkelpott träumen.
"Wir haben das im Großen und Ganzen gut gemacht. Wir hatten in der zweiten Hälfte noch einige Chancen, haben aber auch viel wegverteidigt. Bei Paris kam nach den Wechseln etwas Schwung rein. Das zweite Spiel wird kein Spaziergang sein", sagte Torwart Yann Sommer bei Prime Video.
Die Münchner verschafften sich durch den Sieg im Duell mit den PSG-Superstars Lionel Messi, Kylian Mbappe und Neymar eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 8. März in der Allianz Arena. Aber Vorsicht: Vor zwei Jahren hatte Paris das Auswärtsspiel 3:2 gewonnen und war weitergekommen.

Coman gelang das Tor des Tages in der 53. Minute. Das Starensemble aus Paris konnte dagegen die riesigen Erwartungen vor 44.000 Zuschauern im Prinzenpark lange Zeit nicht erfüllen, erst nach der Einwechslung von Mbappe (57.) hatten die Bayern einige kritische Momente zu überstehen. In der Nachspielzeit sah Benjamin Pavard zudem die Gelb-Rote Karte (90.+1, wiederholtes Foulspiel) und fehlt damit im Rückspiel.
Der Druck auf PSG wird immer größer. Aber auch die Bayern, die weitere Tore nach der Führung verpassten, würde ein erneut frühes Aus in der Königsklasse in den Grundfesten erschüttern.

Bei PSG saß Wunderstürmer Mbappe zunächst als Joker auf der Bank und vergab gegen einen starken Sommer den Ausgleich (73.). Lange war fraglich, ob der 24-Jährige wegen einer Oberschenkelverletzung überhaupt dabei sein kann.
Dagegen startete der zuletzt ebenfalls verletzte Messi an der Seite von Neymar. Außerdem setzte Trainer Christophe Galtier überraschend auf Warren Zaire-Emery im Mittelfeld, mit 16 Jahren und 343 Tagen der bislang jüngste Startspieler in einem K.o.-Spiel der Königsklasse.
Nagelsmann, der im feinen Mantel an der Seitenlinie stand, bot gegen die "Wahnsinnsspieler von PSG" (Sportvorstand Hasan Salihamidzic) eine Dreierkette auf. Der in der Liga gelbgesperrte Joshua Kimmich kehrte zurück. Thomas Müller blieb bis zur 76. Minute nur ein Bankplatz, Nagelsmann sprach von einer "ganz engen Entscheidung".
Wie wichtig das Duell für die Bayern ist, hatte Vorstandschef Oliver Kahn zuvor verdeutlicht. Der Rekordmeister werde "daran gemessen, dass wir in der Champions League ganz vorne mitspielen", betonte er. Erst recht nach dem Viertelfinal-Aus gegen Außenseiter Villarreal im vergangenen Jahr. "Wir alle müssen liefern und wollen beweisen, dass wir zu Europas Benchmark gehören", meinte Nagelsmann bei Prime Video vor dem Anpfiff.
Marco Mader und Felix Neubauer sind SID-Redakteure
++ Champions League aktuell ++


Champions League heute im Fernsehen
20.15 Uhr, SPORT1: Fantalk
21 Uhr, DAZN: Borussia Dortmund - Chelsea, Brügge - Benfica Lissabon

Chelsea, der Anti-Fußball-Klub
Von Alex Steudel
Ich ging gestern meiner Lieblingsbeschäftigung nach, der Inspektion von Mannschaftsaufstellungen, als ich bei Chelsea hängenblieb; ich traute meinen Augen nicht. Der heutige Achtelfinal-Gegner des BVB ist im letzten Ligaspiel gegen West Ham United mit sage und schreibe fünf nagelneuen Feldspielern im Wert von 275 Millionen Euro aufgelaufen.
Fünf! Mitten in der Saison. Gerade lagen sie im Warenkorb, schon stehen sie in der Startelf. Einer hatte, glaube ich, sogar noch das Preisschild am Knöchel.
Enzo Fernandez kam für 121 Millionen Euro. Mykhaylo Mudryk für 70, Benoit Badiashile für 38, Noni Madueke für 35 Millionen. Joao Felix kostet 11 Millionen Leihgebühr - allein für die Rückrunde. Sie alle hat Chelsea im Januar geholt. Und damit sie sich nicht einsam fühlen müssen, verpflichtete der Klub von Kai Havertz gleich noch ein paar weitere Spieler. Gesamtkosten: 329,5 Millionen Euro.
Hat der Klub vielleicht ein Transferdoppelfenster? Ich meine, dass es das nicht mal unter Ex-Besitzer Roman Abramowitsch gegeben hat. Vielleicht glaubt der neue Eigner, ein vom US-Milliardär Todd Boehly angeführtes nicht ganz fußballaffines Investorenkonsortium, dass man das so macht.

In einer einzigen Winterpause eine schlappe Drittelmilliarde Euro auf den Tisch legen ist jedenfalls ein bisschen eklig; das ist selbst mir, dem bekennenden Kapitalisten, zu viel. Und ja, es ist nur Fußball. Man kann das hinnehmen und lustig finden. Wenn man zum Beispiel darüber nachdenkt, wie so etwas im Detail funktioniert. Beschäftigt Chelsea einen hauptamtlichen Scheckausfüller? Wohin schickt man eigentlich die unnütz gewordenen Profis - zu Ingrid (oder heißt das Indeed)? Gibt es einen Extraraum zur Lagerung der Berge von TAN-Nummern? Tragen die Spieler im Training Namensschilder?
Und zu welchen Komplikationen führt so ein generalüberholter Kader?
"Jetzt flanken, du da!"
"Hey, der mit den blonden Haaren, gib' mal den Ball."
Oder: "Wem zum Teufel gehört der schwarze Lamborghini mit dem dänischen Kennzeichen, der auf meinem Parkplatz steht?"
"Ach guck, der Kimmich spielt ja jetzt bei uns! Das ist er doch, oder?"
Ich kann mir vorstellen, dass fünf neue Spieler, die ein Vermögen gekostet haben und direkt in die Startelf rutschen, nicht für Begeisterung bei denen sorgen, die schon länger da sind. Vor allem, wenn das erste Spiel bei West Ham 1:1 ausgeht – der Punkt hat den Tabellenzehnten der Premier League streng genommen eine Drittelmilliarde Euro gekostet.
Wie glaubwürdig ein Trainer (Graham Potter) ist, der zwei Dutzend Profis eine Hinrunde lang Selbstbewusstsein einimpft, um dann in kurzer Zeit den Laden komplett auf den Kopf zu stellen, ist noch mal ein anderes Thema.

Man kann das ganze Durchgerüttele (Newcastle machte es übrigens letzten Winter ähnlich) wie gesagt witzig finden, mit Fußball und klarer Strategie hat es aber wenig zu tun.
Wie auch immer, ich bin not amused und wünsche mir, dass die Gerechtigkeit siegt und Borussia Dortmund dem Spuk ein Ende bereitet.
Allerdings liegt der BVB momentan mit 13 zu 329 Millionen zurück.
Das neue Steudel-Buch ist da! Titel: "Die nächste Kolumne ist immer die wichtigste". 276 Seiten für 14,95 Euro. Wer das Buch sofort will: Hier bestellen! Wer ein signiertes Exemplar bevorzugt: Mail an post@alexsteudel.de.
Was sonst so los ist






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