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Auslosung zur EM 2020: Uefa-Irrsinn in drei Akten

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Keine zwei Wochen hat es gedauert, dass Achim Beierlorzer einen neuen Trainer-Job hatte. Vom 1. FC Köln zu Mainz 05: zwei Punkte besser und einen Tabellenrang höher, das hat sich ja gelohnt. Noch schneller war seinerzeit Felix Magath. Zwei Tage nach seiner Entlassung bei Schalke 04 tauchte er beim VfL Wolfsburg auf. Da fragt man sich schon, wie viel Gehirnschmalz Bundesliga-Klubs zuweilen in ihre Spitzenpersonalien stecken. Der 1. FC Köln schloss die Lücke, die Achim Beierlorzer und Armin Veh hinterlassen haben, mit Markus Gisdol als Trainer und Horst Heldt als Sportdirektor. Nur zur Erinnerung: Gisdol ist jener Trainer, der dem HSV den Weg in die 2. Liga geebnet hat, und Heldt jener Sportchef, der Hannover 96 rechtzeitig zum Abstieg verließ. Ob ihre Wahl das richtige Signal ist?

Einen rechnerischen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Auslosung zur EM 2020: Uefa-Irrsinn in drei Akten

Der Uefa-Modus zur Europameisterschaft ist zu kompliziert

Die EM 2020 ist eh schon beispiellos unübersichtlich. Durch den Modus der Qualifikation sorgt die Uefa aber endgültig für Verwirrung.

Von Pit Gottschalk

Irgendwann streikt sogar die Website der europäischen Fußballunion Uefa. Wenn man Genaueres wissen will, wie am Freitag die Play-Off-Auslosung zur EM 2020 funktioniert, führt der passende Link zu den “European Qualifier Play-Off Draw” geradewegs ins Nirwana. "Sorry!", steht dort anschließend zu lesen, “die Seite existiert nicht mehr.”

Die Information hätte Fans ohnehin wenig genutzt. Schon eine Woche später werden die Vorrundengruppen der Europameisterschaft ausgelost. Und das, obwohl das Teilnehmerfeld gar nicht komplett ist. Das hat es so noch nie in der EM-Geschichte gegeben: Erst 20 der 24 Teams stehen bei der EM-Auslosung fest. Die restlichen vier werden im Frühjahr ermittelt.

So degradiert die Uefa ihre spannendsten Spiele wieder zu TV-Ereignissen: Wenn man erst am 26. März erfährt, wo am 31. März im Play-Off-Finale gespielt wird, bleibt man am besten zu Hause. Nur dort kann man sicher sein, dass man keine Spielminute verpasst. Was will man schon von einer Uefa erwarten, die sogar Europacup-Endspiele ins ferne Baku verlegt?

Nur wird die Sache diesmal richtig verrückt. Diese vier restlichen Mannschaften stammen aus dem Restbestand der Nations League. 16 Verbände wollen auf den letzten Drücker beim EM-Start am 12. Juni dabei sein. Aber wenn die Besten aus der Nations League schon qualifiziert sind, rücken die Nächstplatzierten nach. Na, bisher alles verstanden?

So ein Schwachsinn, Uefa!

Mit drei Punkten gegen Nordirland fahren wir als Gruppensieger zur EM – mitten rein ins Chaos. Uefa, was habt Ihr da für einen Schwachsinn verzapft!

Womöglich wird dann am 1. April ein drittes Mal gelost, sobald man nämlich weiß, welche vier Nationen über die Play-Off-Runde Ende März qualifiziert sind. In welchem Umfang eine Auslosung überhaupt notwendig ist, hängt davon ab, wer weiterkommt. Das EM-Turnier ist über Europa verteilt. Da ersetzt Heimrecht oftmals den Glücksmoment einer Auslosung.

Vom Abschneiden der Ungarn hängt zum Beispiel ab, ob Deutschland zwei oder drei EM-Spiele in München bekommt. Das Verfahren ist Kokolores: Kein Fan kann Urlaub und Reisen so kurzfristig bei einem Arbeitgeber planen, dass die Unterstützung für die Nationalelf gewährleistet ist. Der gesamte Kontinent ist von diesem Uefa-Irrsinn betroffen.

Die ursprüngliche Idee des damaligen Uefa-Präsidenten Michel Platini war mal, dass eine Europameisterschaft 60 Jahre nach dem ersten EM-Turnier zum europäischen Gemeinschaftsprojekt wird. Durch die Ausweitung auf 24 Teilnehmer sollten Nationen in den Genuss einer Qualifikation kommen, die sonst nie dabei waren.

Aber ein Verfahren, das allein Techno- und Bürokraten als logisch und transparent bezeichnen können, widerspricht dem einfachen Regelwerk des Fußballs. Natürlich steckt hinter der komplizierten Ausgestaltung kein idealistischer Ansatz, sondern allein Geld: Möglichst viele Matches bedeuten möglichst viele Moneten.

Bundestrainer Löw: Diese sechs Länder sind weiter als wir

Joachim Löw zählt uns nicht zu den Favoriten bei der EM im Sommer! Der Bundestrainer sieht andere Teams vorne.

Heute im Fernsehen

20.45 Uhr, RTL: EM-Qualifikation, Deutschland - Nordirland

2020 ist Schluss mit dem Rauchen!

Joachim Löw will im kommenden Jahr ein Laster endgültig ablegen. Das Thema Rauchen habe er schon ein paarmal gelöst, sagte der Bundestrainer dem Radiosender  FFH: "Ich bin dann wieder ein bisschen rückfällig geworden. Im Moment ist es eher Genuss - eine oder zwei am Tag - nicht mehr." Aber das seien wahrscheinlich trotzdem zwei Zigaretten zu viel. Für 2020 formulierte der 59 Jahre alte Löw in Frankfurt bereits den Vorsatz: "Zum neuen Jahr ist es dann wieder so, dass ich Schluss mache damit. Das kann ich Ihnen versprechen."

Noch vor vielen Fragen nach EM-Quali offen

Die DFB-Elf hat sich  für die EM qualifiziert, aber Erkenntnisse für das Turnier kann der Bundestrainer daraus nicht ziehen.

Löw macht seinem Maskenmann Hoffnungen

Niklas Stark von Hertha BSC kann gegen Nordirland wieder mal auf seinen ersten Einsatz in der Nationalmannschaft hoffen.

"Zu früh zu viel Geld"

Emre Can hat sich mit viel Ehrgeiz durchgebissen. Eine Eigenschaft, die der Nationalspieler bei vielen Talenten vermisst.

Was sonst noch so los ist

Reaktionen zur Verpflichtung von Markus Gisdol und Horst Heldt

Die Suche nach einem neuen Cheftrainer und einem neuen Sportchef beim 1. FC Köln hat ein Ende. Markus Gisdol und Horst Heldt übernehmen nach langem Hin und Her und diversen Absagen anderer Kandidaten die freien Posten in der Domstadt.

Achim Beierlorzer wird neuer Mainz-Trainer

Eben noch in Köln entlassen, nun schon Trainer in Mainz – und wieder geht es gegen TSG Hoffenheim.

Bizarre Bundesliga

Mainz 05 holt einen Trainer, der gerade erst beim 1. FC Köln krachend gescheitert ist - dafür gibt es Gründe.

Fleiß-Training von Jérôme Boateng

Die Bayern-Stars hatten am Montag frei. Einer trainierte trotzdem: Jérôme Boateng mit Interimstrainer Hansi Flick.

BVB-Präsident Rauball mit deutlicher Forderung

Reinhard Rauball stellt sich am Sonntag zur Wiederwahl als BVB-Präsident. Lucien Favre und die Profis nimmt er in die Pflicht.

Alle mal herschauen!

Als der Fußballgott den Stress besiegte

Der Name von Edson Arantes do Nascimento, den alle Welt Pelé nennt, steht vor allem für Tore. "Die Schwierigkeit ist nicht unbedingt, tausend Tore zu schießen", gibt Dramaturg Carlos Drummond de Andrade zu bedenken. "Die Schwierigkeit besteht darin, ein Tor zu schießen wie Pelé."

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