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Applaus, Applaus: Saison-Oscar geht an VfB Stuttgart

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Der Zweitligist Holstein Kiel verzichtet beim Heimspiel gegen Darmstadt 98 ausdrücklich auf Zuschauer. Und das, obwohl der Tabellenzweite der 2. Liga jede Unterstützung benötigt: Am Sonntag geht's um den Aufstieg. Aber Kiel will auf den letzten Metern einer Saison, die wegen der Coronakrise nur mit Geisterspielen stattfinden konnte, keine Wettbewerbsverzerrung und verzichtet auf ein Sonderrecht, das Schleswig-Holstein sicherlich billigen würde; denn anderswo sind die Bundesländer weniger großzügig.

Union Berlin dagegen fackelte nicht lange. 2000 Zuschauern dürfen rein, wenn es an der Alten Försterei gegen RB Leipzig geht. Nun mag man zugute halten, dass es in diesem Spiel nicht wirklich um Wichtiges geht. Der Gast ist sicher Vizemeister, Union selbst von den Europa-League-Plätzen zu weit entfernt. Dennoch ist das Signal nicht schön. Alle Klubs haben unter der Corona-Saison gelitten. Nun hätte man auch solidarisch bleiben können: Das eine Spiel geht auch noch ohne Zuschauer noch.

Dann hätte man sich gemeinsam auf die neue Saison mit Zuschauern freuen können. Doch diese Haltung hätte Stil erfordert.

Ein distanziertes Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

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Es kann nur einen geben…

…und wir sprechen nicht vom Highlander, sondern vom zweiten direkten Absteiger neben Schalke 04 bzw. von der einen Mannschaft, die sich aus dem Trio Köln, Bielefeld und Werder am Ende direkt retten und den Klassenerhalt schaffen wird. Der Abstiegsthriller am 34. Spieltag ist heute Thema des einzigartigen Fever Pit’ch Podcasts mit Pit Gottschalk und Malte Asmus. Sie sprechen über den Kampf am Tabellenende der Bundesliga, das Ringen um die Europa Conference League und natürlich auch über die Frage: Zieht Robert Lewandowski doch noch an Gerd Müller vorbei? Außerdem verrät Pit Gottschalk, warum er am Sonntagmittag von ganz oben herab auf die Bundesliga gucken wird. Bitte hier klicken!

Samstag im Fernsehen

Wer weint?

Die einen hoffen, die anderen bangen. In der Bundesliga zittern drei Mannschaften vor dem Absturz. Vier Teams kämpfen noch um Europa.

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Bayern München - FC Augsburg, Borussia Dortmund - Bayer Leverkusen, TSG Hoffenheim - Hertha BSC, VfL Wolfsburg - Mainz 05, Entracht Frankfurt - SC Freiburg, Union Berlin - RB Leipzig, 1. FC Köln - Schalke 04, Werder Bremen - Mönchengladbach, VfB Stuttgart - Arminia Bielefeld

Und der Saison-Oscar geht an den VfB Stuttgart

Reifeprüfung ohne Bodyguard

Der Podcast der Stuttgarter Nachrichten beschäftigt sich wöchentlich mit der aktuellen Situation beim VfB Stuttgart. In der 159. Folge haben Christian Pavlic und Philipp Maisel das Finale der Bundesliga-Saison ganz besonders im Blick.

Von Alex Steudel

Welcher Verein ist eigentlich der Gewinner dieser Bundesliga-Saison? Gestern kam das Thema auf. Gute Frage, dachte ich. Und dann mein erster Reflex: Die ersten 15 Klubs, alle zusammen! Warum? Weil denen nächste Saison der HSV erspart bleibt.

Okay, sorry, ich konnte nicht anders, das war fies und nicht ernst gemeint. Schwer ist es doch, sich richtig festzulegen.

Normalerweise nimmt man den Meister oder eine Mannschaft, die weit über den Erwartungen abgeschnitten hat. Der FC Bayern ist es aber nicht, dafür gab's dieses Jahr zu viel Brazzoff und zu wenige (einen) Titel. RB Leipzig nicht, die hatte man vor Saisonstart genau da, wo sie jetzt stehen. Dortmund schon gar nicht. Wer den Trainer feuert, mit der Notlösung den DFB-Pokal gewinnt und sie dann nicht weitermachen lassen kann, hat sich halt verzockt. Wolfsburg, Gladbach – ne, eher nicht.

Dann eben Frankfurt! Bis vor kurzem wäre das vielleicht der Klub meiner Wahl gewesen. Dann kam der Absturz. Sportlich und personell. Die Eintracht verlassen so viele Leute, dass ich mir schon Sorgen um die Immobilienpreise in Frankfurt  zu machen beginne. Nein, was von der Eintracht-Saison bleibt, ist leider nur diese Ingrid-Werbung.

Bleiben zwei Klubs übrig: Union Berlin und VfB Stuttgart.

Berlin ist es für mich nicht. Union spielte zwar eine Spitzensaison, machte aber in der Coronakrise eine unglückliche Figur. Das gibt Abzüge in der B-Note. Und wer aufsteigt und dann erstmal losstreikt (Zuschauerboykott 2019) muss sich in meiner Fußballwelt sowieso erstmal mindestens drei Jahre bewähren, um das gutzumachen.

Die Antwort lag somit quasi die ganze Zeit vor meiner Tür. Also vor meiner ehemaligen Haustür.

Der Saison-Oscar geht an den VfB Stuttgart.

Den Klub, der es in den letzten Jahren ordentlich hat krachen lassen. Bloß halt anders, als sich das die Fans vorgestellt hatten. Es gab Abstiege, Aufstiege, Datenskandal, Präsidiumsstreit. Und mittendrin kam Trainer Pellegrino Matarazzo.

Ein Name, den keiner so recht einordnen konnte. Wahrscheinlich haben ihn die Stuttgarter anfangs gefragt, ob es denn sehr weh tat damals, als ihn Zidane mit dem Kopf boxte.

Matarazzo ist aber hauptsächlich Amerikaner. Und ein Glückgriff. Er und Sportdirektor Sven "Diamantenauge" Mislintat haben ein Top-Team zusammengebastelt, das am Samstag sogar noch den Europacup erreichen könnte. Als Aufsteiger.

Reschpeckt, sagt der Schwabe. (Sage sogar ich, der Stuttgarter-Kickers-Fan.)

Ein Sky-Reporter hat es kürzlich ein bisschen anders ausgedrückt: Die Fans im Ländle seien Matarazzo dankbar, dass er endlich mal für eine ganz normale, ruhige Saison gesorgt habe.

In diesen Zeiten ist das echt eine Menge.

Steudel-Kolumnen gibt es auch als Taschenbuch und eBook: Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.

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Die nächste Schnapsidee: Eine WM alle zwei Jahre

Schützenhilfe von Saudi-Arabien?

Beim Fifa-Kongress wirbt Saudi-Arabien für eine Machbarkeitsstudie zum Thema Fußball-WM im Zweijahresrhythmus.

Von Marco Krummel

Es war der 20. April, als Fifa-Präsident Gianni Infantino den Kommerzwahn der Super-League-Gründer lauthals anprangerte und der Uefa "volle Unterstützung" zusicherte. Doch nur einen Monat später beschäftigt sich der Fußball-Weltverband offenbar höchstselbst mit der nächsten Kommerzidee. Zumindest legt das ein Blick auf die Agenda des anstehenden 71. Fifa-Kongresses nahe.

Dort steht zur Debatte, ob Fußball-Weltmeisterschaften künftig nicht doch besser alle zwei Jahre stattfinden sollten. Erstmal wird zwar nur über eine Machbarkeitsstudie zur Durchführung der Titelkämpfe im Zwei-Jahres-Rhythmus sowohl bei Männern als auch Frauen abgestimmt - aber es könnte eben der Anfang für eine weitere bedenkliche Entwicklung im ohnehin schon übersättigten Fußballgeschäft sein.

Und dass der Antrag auf diese Machbarkeitsstudie ausgerechnet von Saudi-Arabien kommt, hat einen faden Beigeschmack. Infantino pflegt zum nicht gerade als Fußball-Weltmacht bekannten Golfstaat und vor allem Kronprinz Mohammed bin Salman gute Beziehungen. Schickt Infantino da etwa das sich mit Sportveranstaltungen profilieren wollende Land vor, um nicht selbst als Buhmann dazustehen?

Fifa wusste von den Super-League-Plänen

Die New York Times legt nahe, dass der Weltverband schon frühzeitig in das Projekt eingebunden wurde.

Schließlich träfen solche Pläne die eben noch "voll" unterstützte Uefa ins Mark und dürften auch bei den Spielern auf wenig Gegenliebe stoßen. Motiv der noch vagen Pläne dürfte wie schon bei der Erweiterung der Weltmeisterschaft auf 48 Mannschaften und der Einführung der neuen Klub-WM mit 24 Teams mal wieder das Streben nach mehr Geld sein - also alles wie bei der arg kritisierten Super League.

Rein sportlich macht eine Verkürzung des Rhythmus jedenfalls keinen Sinn. Eine Weltmeisterschaft würde viel von ihrem so besonderen Glanz verlieren. Ganz davon abgesehen, dass die internationalen Topspieler ohnehin schon am Belastungslimit sind. Alle zwei Jahre eine Weltmeisterschaft zu veranstalten, ist eine Schnapsidee - von wem auch immer sie kommen mag.

Marco Krummel ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Alle mal herhören!

Eine Halbzeit mit… der Fußball-Podcast mit Wolff Fuss

Der DFB-Kader für die EM steht und Bundestrainer Joachim Löw hat für die Verkündung ein interessantes Format gewählt. Sky-Kommentator Wolff Fuss und RND-Sportchef Heiko Ostendorp analysieren den EM-Kader und sprechen über dieses und andere Themen in einer neuen Folge des Podcasts "Eine Halbzeit mit...".

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