Xabi Alonsos Problem: Real Madrid ist untrainierbar
Nicht der Trainer trägt Schuld an der Krise – sondern die Strukturen. Warum die Königlichen an sich selbst zerbrechen und der Trainer alles auf seine Kappe nehmen muss

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Real Madrid hat ein Trainerproblem – aber nicht, weil Xabi Alonso versagt hätte. Das 1:2 gegen Manchester City hat gezeigt: Die Mannschaft lebt, kämpft und stellt sich hinter ihn. Der wahre Grund der Krise der Königlichen liegt tiefer.
„Real Madrid ist ein Staat im Staat“, erklärt Journalist Miguel Gutiérrez, Real- und Spanien-Kenner, im Fever Pit’ch Podcast. „Wer die Machtverhältnisse kennt, weiß: Entscheidend ist nicht der Trainer, sondern das Umfeld, die Egos und Florentino Pérez.“ Alonso kämpft bei Real also nicht gegen Gegner, sondern gegen Strukturen. Gegen ein System, das Erwartungen hat, aber keine Philosophie. „Die einzige Philosophie ist: gewinnen, gewinnen, gewinnen. Real gewinnt aber nicht über Systeme, sondern über Mythos“, sagt Gutiérrez. Und dieser Mythos funktioniert nur so lange, wie die Stars liefern.
Doch genau das tun sie aktuell nicht. Einige Schlüsselspieler sind verletzt, andere formschwach und leisten sich individuelle Fehler, die – wie gegen Manchester City – die Gegentore einleiten. Und wieder andere, so Gutiérrez, „glauben, sie seien unsterblich und könnten sich alles erlauben.“ Der verweigerte Handschlag von Vinícius im Clásico war deshalb kein Ausrutscher, sondern eine Machtprobe, die der Verein nicht auffing – und die die Autorität von Trainer Alonso nachhaltig beschädigte.
Der sollte den Klub eigentlich modernisieren, traf aber auf einen Kader voller Talent, aber ohne Führung. Eine Gruppe, deren Umfelder – „Ehefrauen, Berater, Familien“, wie Gutiérrez aufzählt – im Klub mitreden. Der Verlust von Leader-Figuren wie Sergio Ramos, Toni Kroos oder Luka Modrić wiegt schwer: Die Mannschaft hat keine Hierarchie mehr, keinen Spieler, der in kritischen Momenten die Kabine zusammenhält. In diesem Klima kann ein Trainer nur funktionieren, wenn ihn der Verein aktiv schützt. Doch genau das passierte nicht.
Natürlich hat auch Alonso Fehler gemacht. Gutiérrez nennt späte Wechsel, verpasste Chancen, zu wenig Mut bei der Integration junger Spieler. Doch keiner dieser Punkte erkläre die Krise, sagt er. Es seien Symptome eines tieferliegenden Problems, das weniger über Alonso aussagt als über Real selbst. Und das nur einen Schluss zulässt: „Real ist eigentlich untrainierbar.“
Takeaways
- Xabi Alonso steht unter Druck, aber die Mannschaft zeigt Unterstützung.
- Florentino Perez hat die alleinige Entscheidungsgewalt im Verein.
- Verletzungen von Schlüsselspielern haben die Leistung von Real Madrid beeinträchtigt.
- Die Mannschaft hat sich trotz der Niederlagen bemüht.
- Real Madrid hat keine klare Spielphilosophie, die von Trainer zu Trainer variiert.
- Die Rolle von Führungsspielern ist entscheidend für den Erfolg des Teams.
- Es gibt Spekulationen über mögliche Trainerwechsel, aber keine klaren Nachfolger.
- Die interne Kommunikation im Verein ist hermetisch und wenig transparent.
- Die Spieler müssen sich anpassen und die Herausforderungen annehmen.
- Die Zukunft von Xabi Alonso hängt von den kommenden Spielen ab.
Chapters
00:00 Der Tango von Real Madrid und Xabi Alonso
02:53 Die Herausforderungen von Real Madrid
05:52 Die Machtverhältnisse im Verein
08:46 Die Zukunft von Xabi Alonso
11:49 Interne Dynamiken und Spielerpsychologie
16:14 Die Geheimnisse von Real Madrid
18:31 Xabi Alonso: Der Trainer unter Druck
21:41 Die Herausforderungen bei Real Madrid
24:33 Die Philosophie von Real Madrid
27:34 Die Suche nach einem neuen Leader
31:35 Fazit und Ausblick auf die Zukunft



