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7 Dinge, die wir gegen Spanien brauchen

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Elf WM-Spiele und ein Sport1-Doppelpass liegen zwischen diesem Newsletter und dem Spanien-Spiel der Nationalmannschaft am Sonntagabend. Machen wir uns nichts vor: Es ist ein Schicksalsspiel des deutschen Fußballs. Uns droht das zweite Vorrunden-Aus in Folge. So ein DFB-Debakel hat's in 92 Jahren WM-Geschichte noch nie gegeben.

Was sehr bedenklich ist: Die Leute interessiert's kaum. Die Einschaltquote beim 1:2 gegen Japan blieb unter zehn Mio. Zuschauer. Zum Vergleich: Unser Serbien-Spiel bei der WM 2010, das ebenfalls um die Mittagszeit lief (Anstoß 13.30 Uhr), erreichte 22 Mio. Zuschauer. Man kann es nicht anders sagen: Die WM 2022 in Katar verprellt die deutschen Fußballfans.

Darum ist es besonders niedlich, wie der Weltverband Fifa sein Desaster schönzureden versucht. Kollege Sebastian Weßling machte mich darauf aufmerksam: Die Fifa lässt sich dafür feiern, dass das Eröffnungsspiel in Ecuador einen Anstieg von 109 % Prozent Zuschauern im Vergleich zu früheren Turnieren erlebte. Wer war 2018 nicht dabei? Eben, Ecuador.

So wird in Katar ein Bild gezimmert, das sich bei näherem Hinweis als sehr brüchig erweist. Das macht die Situation für die deutsche Mannschaft aber nicht besser. Zur Stunde kann man nicht sagen, wie Bundestrainer Hansi Flick die Start-Elf umbauen wird. Im Podcast gibt uns Kerry Hau live aus Katar einen tiefen Einblick in das Innenleben dieser Nationalmannschaft.

Ein unerhörtes Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

PS: Wer beim Fußball Erinnerungen an die gute alte Zeit braucht: Ich habe welche zwischen zwei Buchdeckeln. Mittlerweile habe ich wieder genug Exemplare meines Sportreporter-Buchs "Kabinengeflüster" vorrätig. Schickt mir eure Mailadresse, dann antworte ich mit Details, wie man sein Exemplar mit persönlicher Widmung bekommt: info@pitgottschalk.de

Unser Podcast

mit O-Tönen aus Katar
Jetzt bitte fußballerische Zeichen!

Jetzt bitte fußballerische Zeichen!

Nach der Blamage gegen Japan glauben 82,2 Prozent der deutschen Fußballfans an ein erneutes Vorrunden-Aus der Nationalmannschaft bei der WM. Das geht aus einer nicht repräsentativen Umfrage des SID hervor. Pit Gottschalk will sich zu dieser Mehrheit allerdings nicht zugehörig fühlen. Er hat sich seinen Rest-Optimismus bewahrt, fordert jetzt aber gegen Spanien aber eine Reaktion. Zusammen mit Malte Asmus und Sport1-Chefreporter Kerry Hau diskutiert er, mit welcher Aufstellung das zu bewerkstelligen sein könnte, ob Kimmich auf rechts spielen muss, was mit Gnabry und Gündogan und vor allem der Innenverteidigung passieren muss. Außerdem schildert Kerry Hau aus Doha über seine Eindrücke aus dem Lager der Mannschaft - und berichtet von Grüppchenbildung.

7 Dinge, die wir gegen Spanien brauchen

Sonst scheidet Deutschland schon am Sonntag aus

Sonst scheidet Deutschland schon am Sonntag aus

Der Auftakt in die WM ist für die deutschen Fußballer gegen Japan misslungen. So droht schon früh im Turnier ein Endspiel.

Von Alex Steudel

Gestern hat ein Freund angerufen und mich mit zittriger Stimme gefragt: Du, wie kommen wir denn jetzt noch ins Achtelfinale? Ich habe selten so kurz über eine Antwort nachgedacht: Gar nicht.

Okay, das habe im Affekt gesagt. Ich war und bin japansauer.

Theoretisch geht aber immer was. Der HSV könnte theoretisch 2024 in der Champions League spielen. Niklas Süle könnte theoretisch ein fehlerfreies Länderspiel machen. Der beste deutsche Fußballspieler könnte theoretisch mal 90 Minuten durchspielen dürfen.

Weil wir schwere Zeiten haben, soll der Rest dieser Kolumne von konstruktivem Optimismus leben.

Ja, wir können es schaffen!

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Wir müssen fürs Spanien-Spiel am Sonntag nur ein paar Kleinigkeiten ändern, dann gewinnen wir. Hier sind sie.

1. Wir brauchen Mut

Eine Menge davon. Wenn das DFB-Team auf den Rasen kommt, riecht's nämlich in meinem Wohnzimmer nach Angstschweiß. Das habe ich in den letzten Jahren oft genug ertragen müssen. Reicht jetzt eigentlich. Leute, Ihr seid gut! Habt Selbstvertrauen! Wagt was! Überrennt sie alle! Wir brauchen übrigens auch einen Teampsychologen, der diesen Job übernimmt.

2. Wir brauchen 90 plus x Minuten Jamal Musiala

Er ist unser bester Mann. Die ganze Welt weiß es, nur Hansi Flick weiß es nicht. Gary Lineker twitterte während des Japan-Spiels: "Was für ein großartiger Fußballer @JamalMusiala ist. Ein weiterer Spieler, der uns noch viele Jahre lang Freude bereiten wird." Uns darf er nicht mal 90 Minuten lang Freude bereiten. Es ist nicht zu fassen. Kann es denn wirklich sein, dass in schwierigen Situationen der einzige Mann vom Platz muss, der weiß, dass man einen Gegenspieler nicht um ein Visum zu bitten braucht, wenn man durchmöchte?

3. Wir brauchen mehr Dortmund

Und zwar als Unterstützung von draußen. Niklas Süle und Nico Schlotterbeck stehen für den schlimmsten Auftritt einer deutschen Abwehr seit der Schmach von Cordoba (2:3 gegen Österreich 1978). Ich habe genug von ihnen gesehen. Ich verhänge zwei Spiele Sperre ohne Bewährung.

Zerfleischt sich die Mannschaft jetzt selbst?

Zerfleischt sich die Mannschaft jetzt selbst?

Die Nationalmannschaft verliert zum WM-Auftakt gegen Japan. Es rumort im Team. Ein Spieler steht im Mittelpunkt der Diskussion.

4. Wir brauchen neue Gesichter

Mir ist jedes recht. Hinten Bella Kotchap und Kehrer, vorn Füllkrug, Moukoko, Brandt. Und können wir womöglich Verletzungen vortäuschen und nachnominieren? Dann machen! Egal wen. Und dazu Leroy Sané. Hauptsache, gegen Spanien wird alles anders.

5. Wir brauchen einen echten Führungsspieler

Ich habe mir im Februar einen wichtigen Satz von Jürgen Kohler, unserem Weltmeister von 1990, notiert. Er saß damals im Doppelpass und sagte: "Führungsspieler zeigen sich nicht in guten Spielen, Führungsspieler zeigen sich in schlechten Spielen." Japan war schlecht. Gündogan, Müller, Kimmich waren schlechter. Also: Zeig' der Welt, dass du besser bist als Spanien, Mario Götze!

6. Wir brauchen einen Schnellkurs für Flick

Wirklich nur die Basics, die Zeit ist knapp. A: Realismus. Wenn der Gegner 60 Minuten unterirdisch spielt, heißt das noch lange nicht, dass man selbst gut war. B: Wechseln. Wenn es gar nicht mehr läuft, bringt man pfeilschnelle Außen oder einen Torjäger. Man bringt nicht in der Neunundsiebzigsten einen neuen Spielmacher. Was soll der in so kurzer Zeit machen?

7. Wir brauchen Ilkay Gündogan

Und zwar auf der Bank. Frage: Erinnert sich hier irgendwer an einen starken Auftritt des 32-Jährigen im DFB-Dress? Ich nicht. Eines muss man ihm aber lassen: Der Kicker fand ihn gut. Ich finde Leon Goretzka besser. Aber: Elfmeter schießen kann Gündgogan. Und nach dem Abpfiff rummotzen kann er auch. Vorher wäre mir lieber gewesen.

Achtung, das neue Steudel-Buch ist da!! Titel: “DIE NÄCHSTE KOLUMNE IST IMMER DIE WICHTIGSTE”, 276 Seiten. Hier bestellen!

Warum Müller kein Hoffnungsträger ist

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Die deutsche Mannschaft hatte zahlreiche Chancen gegen Japan, traf aber nur per Elfmeter. Auch Thomas Müller ist kein Hoffnungsträger.

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WM heute im Fernsehen

11 Uhr, ARD: Gruppe B, Wales - Iran

14 Uhr, ARD: Gruppe A, Katar - Senegal

17 Uhr, ARD: Gruppe A, Niederlande - Ecuador

20 Uhr, ARD: Gruppe B, England - USA

Der TV-Überblick

Samstag

11 Uhr, Magenta: Gruppe D, Tunesien - Australien

14 Uhr, ARD: Gruppe C, Polen - Saudi-Arabien

17 Uhr, ARD: Gruppe C, Frankreich - Dänemark

20 Uhr, ARD: Gruppe C, Argentinien - Mexiko

Messi-Fehlstart! Wirft Argentinien seine letzte Chance weg?

Sonntag

11 Uhr, SPORT1: WM-Doppelpass (mit Kevin-Prince Boateng)

11 Uhr, ZDF: Gruppe E, Japan - Costa Rica

14 Uhr, ZDF: Gruppe F, Belgien - Marokko

17 Uhr, ZDF: Gruppe F, Kroatien - Kanada

20 Uhr, ZDF: Gruppe E, Spanien - Deutschland

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Alle mal herschauen!

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Dieses Bild geht um die Welt... Beim bitteren 1:2 gegen Japan unterstütze auch Innenministerin Nancy Faeser die DFB-Mannschaft vor Ort in Katars Hauptstadt Doha. Doch dann kam Fifa-Präsident Gianni Infantino.

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