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6 neue Legenden in der Hall of Fame

Bastian Schweinsteiger ist der dritte Weltmeister von 2014 in der Ruhmeshalle des deutschen Fußballs.

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Nun ist es raus: Die Hall of Fame im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund nimmt einen weiteren Weltmeister von 2014 auf: Bastian Schweinsteiger, Dreh- und Angelpunkt im WM-Finale gegen Argentinien (1:0). Er ist nach Philipp Lahm und Miroslav Klose der dritte Champion, der die Ehre erfährt. Er sagt:

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Ebenfalls neu in der Hall of Fame: die Trainer-Legenden Otto Rehhagel und Jupp Heynckes sowie Kopfball-Ungeheuer Horst Hrubesch (Europameister 1980), Guido "Diego" Buchwald (Weltmeister 1990) und Bert Trautmann, nach dem Zweiten Weltkrieg als ehemaliger Kriegsgefangener Torwart bei Manchester City.

Ein Jury mit Sportchefs aus ganz Deutschland wählt die Mitglieder in der Hall of Fame regelmäßig aus einer Reihe von Fußball-Legenden aus, die ihre Karriere mindestens fünf Jahre vorher beendet haben. Das war bei Bastian Schweinsteiger der Fall. Er hat 2019 mit dem Fußball aufgehört.

Die Jury diskutierte leidenschaftlich über die Trainerfrage. Heynckes war der erste Trainer, der das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League gewann (mit Bayern 2013), Rehhagel der erste, der einen Aufsteiger zum Meistertitel (Kaiserslautern 1998) und Griechenland 2004 zum EM-Sieg führte.

Am Ende wurden es beide.

Jupp Heynckes: "Für jede Fußballspielerin und jeden Fußballspieler ist es eine große Ehre, in die Hall of Fame des deutschen Fußballs aufgenommen zu werden. Deshalb freue auch ich mich, nun diesem erlesenen Kreis anzugehören. Ich empfinde diese Auszeichnung als Würdigung meiner Karriere als Spieler und Trainer."
Otto Rehhagel: "Ich war 16 Jahre alt, als Deutschland 1954 Weltmeister wurde. Dieses Spiel gegen Ungarn, dieses 3:2, hat mich stark beeindruckt. Fritz Walter, Helmut Rahn, Sepp Herberger – das waren meine Helden damals. Mit ihnen heute gemeinsam in der Hall of Fame des deutschen Fußballs zu stehen, macht mich sehr glücklich. Und auch stolz."

Insgesamt schafften es 22 Spieler und fünf Trainer auf die Shortlist für die Neuaufnahme in die Hall of Fame des deutschen Fußballs. Die Wahl betraf die Jahrgänge 2023 und 2024. Grundsätzlich können deutsche Persönlichkeiten aus dem Männer- und Frauenfußball von 1900 bis heute vorgeschlagen werden, die ihre Karriere mindestens fünf Jahre beendet haben. Zu berücksichtigen sind insbesondere herausragende Leistungen in der Nationalmannschaft vor und nach dem Krieg, in der ehemaligen DDR-Auswahl sowie im nationalen und internationalen Vereinsfußball.

Manuel Neukirchner, Direktor Deutsches Fußballmuseum und Juryvorsitzender der Hall of Fame des deutschen Fußballs: "Wir haben in der Jury eine gute Mischung gefunden. Bert Trautmann ist eine Symbolfigur des deutschen Fußballs. Ohne den herausragenden Guido Buchwald und seine Qualitäten gegen Diego Maradona wären wir 1990 nicht Weltmeister geworden. Bastian Schweinsteiger ist die prägende Spielfigur der goldenen Generation, die sich mit dem WM-Titel 2014 krönte. Horst Hrubesch ist nicht nur das Kopfballungeheuer, sondern vor allem eine starke Persönlichkeit. Jupp Heynckes zählt spätestens seit seinem Triple-Triumph mit den Bayern zu den erfolgreichsten Trainern des Vereinsfußballs. Und Otto Rehhagel ist mit seinen Sensationserfolgen eine Ausnahmeerscheinung des deutschen Fußballs."

Die offizielle Ehrung und Aufnahme der neuen Hall of Fame-Mitglieder erfolgt im kommenden Jahr im Deutschen Fußballmuseum wie auch die Auswahl der nächsten Neuzugänge aus dem Fußball der Frauen.

Guido Buchwald: "Ich möchte mich bei der Jury für die Wahl in die Hall of Fame des deutschen Fußballs recht herzlich bedanken. Das ist eine tolle Auszeichnung und es macht mich stolz, in den elitären Kreis mit Persönlichkeiten wie Franz Beckenbauer, Wolfgang Overath, Uwe Seeler und Lothar Matthäus aufgenommen zu werden. Ich freue mich auf ein baldiges Treffen im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund."
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Das sagt Horst Hrubesch

Horst Hrubesch: "Ich habe es von Manuel Neukirchner erfahren und mich riesig gefreut. Nach Uwe Seeler bin ich erst der zweite HSV-Spieler, der es gepackt hat. Das ist eine besondere Ehre. Ich hatte in meinem Leben immer wieder Aufgaben vor mir, für die ich viel investieren musste. Wenn man dafür jetzt in die Hall of Fame aufgenommen wird, ist das eine tolle Bestätigung. Solche Dinge braucht man ab und zu für sich selbst – und sie sind Ausdruck einer gewissen Wertschätzung. Mit der Nationalmannschaft habe ich gegen alle Großen gespielt: mit Breitner und Rummenigge gegen Maradona oder Sócrates – darin lag für mich immer ein besonderer Reiz. Als Fußballer durfte ich vieles sehen, erleben, mitmachen – das Wichtigste war für mich aber immer, dass mir, egal wo ich war, Leute geholfen haben, dass mich Fans und Mannschaft angenommen haben, wie ich bin. Uwe zum Beispiel war einer meiner ersten Fürsprecher in Hamburg."

Bislang in der Hall of Fame des deutschen Fußballs

  • Jahrgang 2022: Philipp Lahm, Bernd Schuster, Karl-Heinz Rummenigge
  • Jahrgang 2021: Jürgen Kohler, Horst Eckel, Joachim Streich, Miroslav Klose, Udo Lattek
  • Jahrgang 2020: Berti Vogts, Michael Ballack, Andreas Möller, Klaus Fischer, Rudi Völler
  • Jahrgang 2019: Oliver Kahn, Hans-Jürgen Dörner, Wolfgang Overath, Jürgen Klinsmann, Helmut Schön
  • Jahrgang 2018 (Gründungself): Sepp Maier; Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Andreas Brehme; Günter Netzer, Lothar Matthäus, Fritz Walter, Matthias Sammer; Uwe Seeler, Gerd Müller, Helmut Rahn; Sepp Herberger

Die Jury der Hall of Fame

Dirk Adam (Sports Illustrated Deutschland), Frederik Ahrens (Hamburger Morgenpost), Gernot Bauer (ProSiebenSat.1), Michael Bracher (DAZN), Gianni Costa (Rheinische Post), Alfred Draxler (BILD), Stefan Frommann (WELT/WELT am SONNTAG), Thomas Fuhrmann (ZDF), Pit Gottschalk (Fever Pit‘ch), Dr. Sebastian Harfst (RedaktionsNetzwerk Deutschland), Anno Hecker (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Christian Hollmann (dpa), Jörg Jakob (kicker), André Keil (VDS), Erich Laaser (VDS), Alexander Laux (Hamburger Abendblatt), Christian Löer (Kölner Stadt-Anzeiger), Tino Meyer (Sächsische Zeitung), Oliver Mucha (SID), Peter Müller (Journalist), Mario Nauen (Sky), Manuel Neukirchner (Deutsches Fußballmuseum), Karsten Prehn (Amazon Prime), Dirk Preiß (Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten), Astrid Rawohl (Deutschlandfunk), Thomas Schulzke (Ruhr Nachrichten), Dirc Seemann (Sport1), Steffen Simon (DFB), Karl Valks (WDR/ARD), Claus Vetter (Der Tagesspiegel), Martin Volkmar (ran), Andreas von Thien (RTL), Mark Weishaupt (Saarbrücker Zeitung), Sebastian Weßling (Funke Medien)

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