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3:0! Barcelona ist für Bayern kein echter Gegner mehr

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Nun ist's in der Champions League fast wie in der Bundesliga: Wenn man beim Tippspiel seine Prognose abgibt, holt man die sicheren Punkte mit dem Tipp auf einen Bayern-Sieg. Sogar wenn die Bayern auswärts beim FC Barcelona antreten müssen. 3:0 zum Auftakt der Königsklasse: Deutlicher kann Bayern München die Vormachtstellung in Europa nicht unterstreichen. In diesem Fall gönne ich Bayern nicht nur jedes Tor, weil's die Mannschaft aus dem eigenen Land ist. Ich freue mich, dass der Größenwahn, der bei Barcelona über Jahre geherrscht hat, heftig bestraft wird. Zu meinem Glück fehlt nur, dass PSG heute in Brügge strauchelt. Bin ich böse?

Einen konterstarken Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

3:0! Barcelona ist für Bayern kein echter Gegner mehr

Nicht ganz 8:2

Nicht ganz 8:2

Mit einem 3:0-Sieg startet der FC Bayern nahezu problemlos in die Champions League – gegen eine Barcelona-Elf, die phasenweise nichts entgegenzusetzen hat.

Von Marco Mader

Julian Nagelsmann ballte stolz die rechte Faust, auf der Tribüne des Camp Nou nahm ein strahlender Oliver Kahn huldvoll zahlreiche Glückwünsche entgegen: Bayern München hat dank "Bestia Negra" Thomas Müller und Tor-Garant Robert Lewandowski gleich ein Ausrufezeichen in der Königsklasse gesetzt und seine Ambitionen auf Europas Fußball-Thron unterstrichen.

Der deutsche Rekordmeister siegte zum Auftakt der Champions League beim großen FC Barcelona hochverdient mit 3:0 (1:0) und baute seine historische Startserie aus. Ein erschreckend schwaches Barca, das seinen Superstar Lionel Messi schmerzlich vermisste, verpasste dagegen 13 Monate nach dem demütigenden 2:8 die erhoffte Revanche.

"Ab Mitte der ersten Halbzeit haben wir wenig zugelassen. Wir hatten viele Ballgewinne, hätten schon vor der Halbzeit mehr Tore machen können. Hier zu spielen, macht richtig Spaß. Wenn du hier 3:0 gewinnst, ist das ein klares Signal. Das freut uns sehr", sagte Müller bei Amazon Prime und fügte mit einem Schmunzeln an: "Gegen Barca treffe ich gerne."

"Ganz wichtiges Signal!"

"Ganz wichtiges Signal!"

Thomas Müller und Robert Lewandowski ebnen den Weg. "Wenn du hier 3:0 gewinnst, ist das schon ein ganz wichtiges Signal“, sagte Torschütze Thomas Müller.

Müller brachte das klar überlegene Team von Trainer Nagelsmann, der sein Königsklassen-Debüt für die Münchner feierte, in der 34. Minute in Führung. Es war bereits der siebte Treffer für den 32-Jährigen in sechs Spielen gegen die Katalanen - kein Spieler hat gegen sie im Europacup öfter getroffen. Schon vor der Partie hatten spanische Medien Müller deshalb als "schwarze Bestie von Barca" bezeichnet. Torjäger Lewandowski erhöhte zweimal (56./85.).

Für die Münchner, die auch ihre starke Barcelona-Bilanz (achter Sieg im zwölften Duell) ausbauten, war es seit 2002 der 18. (!) Auftakterfolg in der Königsklasse in Serie bei einer beeindruckenden Tordifferenz von 45:2. In Gruppe E geht der Weg nur über die Bayern. Am 29. September folgt das Heimspiel gegen Dynamo Kiew.

Vorstandschef Oliver Kahn hatte vor dem "Treffen zweier Weltvereine" (Nagelsmann) noch einmal eindringlich darauf hingewiesen, dass die Vergangenheit nichts mehr zähle und die Mannschaft nun aufs Neue zeigen müsse, "ob wir zu den Top Drei gehören. Und dafür ist heute der optimale Zeitpunkt."

Doch der Start im Camp Nou war erst einmal zäh. Obwohl Barca-Trainer Ronald Koeman aus Respekt vor den Bayern drei Innenverteidiger um Kapitän Gerard Pique aufgeboten und eine defensivere Variante gewählt hatte, kamen die Münchner nicht so recht ins Spiel. Die Offensivreihe mit Jamal Musiala, der den leicht angeschlagenen Serge Gnabry in der Startformation ersetzte, Müller und Leroy Sane fand keine Räume.

"Hätten höher gewinnen können"

"Hätten höher gewinnen können"

Laut Mittelfeldstratege Joshua Kimmich wären sogar noch mehr Tore für den deutschen Rekordmeister drin gewesen.

Nagelsmann, der ein unauffälliges schwarzes Outfit wählte, war nicht zufrieden. Er schnappte sich an der Außenlinie immer wieder einzelne Spieler und erteilte lautstark Anweisungen. Es half: So langsam wurde sein Team aktiver, zielstrebiger. Sane hatte die erste gute Chance (19.), doch Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen war auf dem Posten.

In der Folge bestimmten die Münchner klar das Geschehen. Pique klärte in höchster Not gegen Musiala (27.), ehe Müller aus der Distanz traf. Er hatte allerdings Glück, dass Eric Garcia den Ball bei seinem 49. Champions-League-Treffer entscheidend und unhaltbar für ter Stegen ablenkte.

Barca, das unter anderem auf Sergio Agüero und Ousmane Dembele verzichten musste, agierte dagegen oft zögerlich. Eine Abnahme von Sergi Roberto (15.) und ein Kopfball von Ronald Araujo (28.) - mehr hatten die Katalanen ohne Messi vor der Pause nicht zu bieten. Bayern sei "total dominant", urteilte Amazon-Experte Matthias Sammer in der Halbzeit richtig.

Es änderte sich nach dem Wechsel nichts. Die Bayern drängten. Nachdem ter Stegen gegen Sane (52.) noch retten konnte, war er kurz darauf erneut machtlos. Lewandowski hatte nach einem Musiala-Schuss an den Pfosten abgestaubt - und war kurz vor Schluss noch einmal auf ganz ähnliche Weise erfolgreich.

Marco Mader ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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RB Leipzig ohne Marsch-Richtung: Gibt's heute Haue?

"Vielleicht nicht bereit"

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Nur nicht blamieren… Nach dem schwachen Saisonstart in der Bundesliga muss RB Leipzig zum Auftakt der Champions League zu Manchester City. Dort dürfte es nur um Schadensbegrenzung gehen.

Von Alex Steudel

Ich verstehe nicht ganz, was RB Leipzig plant. Der Klub ist Vizemeister, hat aber im Sommer das halbe Gerüst des Teams (Trainer, Sportdirektor, Upamecano, Konaté, Sabitzer) abgebaut und spielt jetzt entsprechend. Der eine Top-Mann, den sie aus Frankfurt zum Knipsen geholt haben (André Silva), hat erst einmal getroffen – vielleicht weil's keine Kostic-Flanken mehr gibt?

Folge für die Bullen: schlechtester Saisonstart ever, drei von zwölf Punkten, Platz 12 in der Liga.

Und jetzt auch noch das: Heute ist Champions-League-Auftakt in Manchester. Bei City, Guardiolas Hölle. Eigentlich ein klassischer Fall von Drei-Tore-Wette – nur halt ohne Leipziger Treffer. Vielleicht kommt es sogar schlimmer, ManCity hat in der Liga drei von vier Spielen gewonnen und dabei elf Tore geschossen. Ich fürchte: Heut gibt's richtig Haue für die Mannschaft von Jesse Marsch.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Klar, man kann es auch so sehen: Leipzig hat ja bisher "nur" gegen die beiden Topteams der Liga (VfL Wolfsburg und FC Bayern) sowie gegen die Überraschungsmannschaft des Kalenderjahres 2021, also Mainz, verloren, und braucht außerdem Zeit für die Umstellung auf die neue – Achtung, Wortspiel: Marsch-Richtung.

Wie gesagt, man kann immer alles erklären und schönreden. Aber eben nicht so lange: Wenn es dem Profifußballgeschäft an einem fehlt, dann ist es Zeit. Stolpert das neue RB Leipzig am Samstag beim alten FC Köln schon wieder, köchelt's auf dem nächsten Krisenherd der Bundesliga.

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