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100 Tage vor EM-Start: Fragen und Antworten

Wie ist der aktuelle Stand? Könnten sich auch die Krisen auf das Turnier auswirken?

Inhaltsverzeichnis

Frankfurt am Main - Was steht an?

Am Mittwoch sind es nur noch 100 Tage bis zum Start der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Zwischen dem 14. Juni und dem 14. Juli findet die zweite EM-Endrunde nach 1988 auf deutschem Boden statt. 18 Jahre nach der WM 2006 soll der Fußball wieder für Begeisterung hierzulande sorgen. Damals wurde Italien Weltmeister, diesmal geht die Squadra Azzurra als Titelverteidiger an den Start.

Steht das Teilnehmerfeld?

Fast. 21 der 24 Starter sind fix - alle großen Fußballnationen sind dabei. Die letzten drei Teilnehmer qualifizieren sich bei Play-off-Turnieren Ende März. Polen, Estland, Wales, Finnland, Bosnien-Herzegowina, die Ukraine, Israel, Island, Georgien, Luxemburg, Griechenland und Kasachstan dürfen noch hoffen.

Wie sieht der Endrunden-Modus aus?

Wie schon 2016 und 2021 schaffen es der Erste und der Zweite aus den sechs Gruppen ins Achtelfinale. Auch die vier besten Gruppendritten ziehen in die K.o.-Runde ein. Nach der Gruppenphase scheiden also nur acht Mannschaften aus. Gespielt wird in zehn Stadien (Berlin, München, Stuttgart, Frankfurt, Dortmund, Gelsenkirchen, Köln, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig). Das Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland findet in München statt, das Finale in Berlin. Die Partien werden um 15.00, 18.00 und 21.00 Uhr angepfiffen.

Sind noch Tickets zu haben?

2,2 Millionen der insgesamt 2,7 Millionen Eintrittskarten für die 51 Spiele sind bereits weg. Da es wesentlich mehr Interessenten als Tickets gab, entscheidet das Los. Wie und wann die Restkarten verkauft werden, muss die Europäische Fußball-Union (UEFA) noch bekannt geben. Die günstigsten Tickets in den regulären Segmenten kosten 30 Euro, die teuersten 1000. Pro Person dürfen pro Spiel vier Karten geordert werden, eine Tauschbörse ist geplant.

Droht der Verkehrskollaps?

Tatsächlich rechnen die Organisatoren damit, dass die Verkehrssysteme am Anschlag sein werden. Um der angestrebten Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen, hat die UEFA eine Vereinbarung mit der Deutschen Bahn getroffen. Fernreisen in der 2. ICE-Klasse kosten für Ticketbesitzer knapp 30 Euro pro Fahrt. Die Tickets selbst gelten rund um die jeweiligen Partien gleichzeitig als Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr.

Was erwarten die Verantwortlichen?

Den Chefs um UEFA-Präsident Aleksander Ceferin, DFB-Boss Bernd Neuendorf und Turnierdirektor Philipp Lahm ist klar, dass es bei den Titelkämpfen unter dem Motto "United by Football - Vereint im Herzen Europas" nicht "nur" um den Sport gehen wird. Gesellschaftliche, politische und ökologische Aspekte überlagern die EM in Zeiten weltweiter Krisen.

Wirken sich die Krisen aus?

Das tun sie. Für Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die Sicherheit während der EM höchste Priorität. Der Fokus reicht vom Schutz vor Hooligans über Kriminalität und extremistischen Bedrohungen bis hin zur Cybersicherheit und der Vorbereitung auf Unwetter oder andere Ereignisse. Faeser verspricht: "Wir sind gut gewappnet." Neben den Sicherheitsbeamten spielen die 16.000 freiwilligen Helfer eine wichtige Rolle. Sie sollen dafür sorgen, dass sich die Besucher aus der ganzen Welt wohlfühlen.

Wie sieht es mit den Finanzen aus?

Das Budget der UEFA sprengt alle Rekorde. Der Finanzplan sieht Einnahmen in Höhe von 2,4 Milliarden Euro und einen Gewinn von 1,2 Milliarden vor.

Und was ist mit der deutschen Mannschaft?

Puh. Nach den verkorksten Turnieren der vergangenen Jahre spricht nicht viel für die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Nach dem Wunsch Neuendorfs soll es dennoch bis ins Halbfinale gehen - also wie beim Sommermärchen 2006. Vor der EM bestreitet die DFB-Elf gegen Frankreich (23. März) und die Niederlande (26. März) zwei Härtetests. Im Juni finden zwei weitere Spiele statt, die Gegner stehen aber noch nicht fest. In der Gruppenphase treffen Kapitän Ilkay Gündogan und Kollegen neben Schottland auf Ungarn und die Schweiz.

SID as wj om


Foto: © AFP/SID/Sascha Schuermann

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