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1. FC Köln: Nicht jammern, sondern Neustart!

Der Ärger über die BVB-Pleite in Mainz ist groß. Aber die Kölner haben sich selbst in die fast aussichtslose Lage im Abstiegskampf manövriert

Damion Downs köpft das Kölner Siegtor zum 3:2 gegen Union Berlin. Foto: Imago / Matthias Koch
Damion Downs köpft das Kölner Siegtor zum 3:2 gegen Union Berlin. Foto: Imago / Matthias Koch

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Von Pit Gottschalk

Natürlich ist es für den 1. FC Köln ärgerlich, wenn Borussia Dortmund das Auswärtsspiel bei Mainz 05 mit halber Kraft bestreitet und 0:3 verliert. Der eigene Heimsieg gegen Union Berlin (3:2) konnte deshalb in der Bundesliga-Tabelle nicht den notwendigen Schub erbringen und im Abstiegskampf Boden gutmachen. Beschweren sollten sich die Kölner nicht.

Es liegt in der Natur der Sache, dass Mannschaften, die in der Tabelle kein Auf oder Ab zu befürchten haben, ihre besten Spieler schonen. Der BVB bestreitet am 1. Juni das Finale in der Champions League. Jede Verletzung von Stammspielern könnte fatale Folgen haben. Darum spielt man in der Bundesliga jetzt mit angezogener Handbremse.

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Dürfen die Kölner ihnen das übelnehmen? Nun, hätten sie selbst immer mit dem Tatendrang gespielt, den sie von den Dortmundern eingefordert haben, wären sie kaum im Tabellenkeller der Bundesliga gelandet. Eine Mannschaft, die nur fünf Siege in 33 Spielen geschafft hat, verwirkt das Anrecht auf Schützenhilfe im Abstiegskampf. Es gilt: Nicht jammern, sondern: Neustart!

Bei 16 Niederlagen hat nur Schlusslicht Darmstadt 98 mehr Pleiten erlitten (21). Man muss es so sagen: Der 1. FC Köln ist selbst schuld, dass man an den beiden letzten Spieltagen fremde Hilfe benötigt. Der Kader passt hinten und vorne nicht, Hingabe führt zu selten zu Toren (mit 27 die schlechteste Ausbeute in der Liga), ein Klassenerhalt mit 30 Punkten wäre ein Hohn.

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Nein, der 1. FC Köln mag zwar Last-Minute-Siege wie zuletzt gegen den VfL Bochum (2:1) und Union Berlin (3:2) als kollektives Stadionerlebnis abfeiern. Aber Zielrichtung sollte der Neubeginn sein, notfalls halt in der 2. Liga. Der Eff-Zeh muss sich andere Fragen stellen als die Schuldfrage, ob Borussia Dortmund mehr Gas geben musste, nämlich:

  • Ist Timo Schultz der richtige Trainer für den Neuaufbau der Mannschaft in der 2. Liga?
  • Kann Sportchef Christian Keller trotz Transferverbot einen guten Kader aufbauen?
  • Begleitet das Publikum die Renovierungsarbeiten mit der notwendigen Geduld?

Das Urteil des Sportgerichtshofs CAS zur Transfersperre verlangt geradezu nach kreativen Lösungen. Die wird man nicht finden, wenn man sich wegen eines verkorksten BVB-Spiels auf Nebenkriegsschauplätze begibt. Die 2. Liga ist die Heimat von zu vielen Klubs geworden, die die Ursache für eigenes Versagen bei anderen Vereinen suchen.

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