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1:2! Matthias Sammer zerlegt seinen eigenen BVB

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Fever Pit'ch verstehe ich so, dass ich gelegentlich, wenn sich die Nachrichten überschlagen, die Dinge einordne. Gestern Abend zum Beispiel rüffelte Matthias Sammer die Mannschaft von Borussia Dortmund bei Eurosport, weil sich die individuellen Fehler in der Abwehr wieder häuften. Das 1:2 in Augsburg hat für ihn tiefere Ursachen. Seine Sätze werden sicherlich übers Wochenende rauf und runter zitiert. Ich kann nur sagen: Ich kenne Matthias Sammer jetzt seit 25 Jahren - seine Worte hat er ganz bewusst gewählt. Den Grund nenne ich im Leitartikel.

Ein kampflustiges Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

1:2! Matthias Sammer zerlegt Borussia Dortmund

"Die sind einfach unreif"

BVB-Berater und Eurosport-Experte Matthias Sammer hatte nach der Dortmunder Niederlage in Augsburg (1:2) schlechte Laune. Der Meistertrainer von 2002 ging hart mit der Mannschaft ins Gericht - und hat offenbar ein Mentalitätsproblem erkannt.

Wenn Borussia Dortmund mies spielt, läuft Matthias Sammer als TV-Experte bei Eurosport zur Höchstform auf. Nach dem 1:2 in Augsburg wollte er beim Gespräch mit Jan Henkel keine Beschwichtigungen und Relativierungen beim Spitzenreiter mehr hören. Ihm reicht's.

  • "Da kommt Borussia Dortmund mit dem Maßstab: Die sind schon deutscher Meister. Aber die sind unreif. Die sind einfach unreif. Das Spiel wurde im Kopf entschieden. Das sieht man schon länger. Die wussten nicht, was auf sie zukommt."
  • „Wenn du nicht an den Punkt kommst, wo du sagst, jetzt müssen wir uns alle zusammenreißen, wenn du den (Punkt) nicht erreichst, dann ist es wie schleichendes Gift."
  • "Wo ist denn das Problem, wenn in Dortmund nach einer herausragenden Saison auch mal einer richtig auf den Tisch haut? Eins ist klar: Wenn du Ursachen nicht benennst, wirst du dich wundern, warum dir am Ende ein Punkt zum Titel fehlt.“

Unterm Strich verlangte Sammer deshalb: Beim BVB muss jemand die Dinge, die schlecht laufen, beim Namen nennen - nicht persönlich, aber  direkt. Sonst, und das war seine Befürchtung, setzten sich die individuellen Fehler fort. Sammer: "Da unterscheidet sich der Gewinner vom Verlierer."

Der nächste große Dämpfer

Borussia Dortmund büßt wertvolle Punkte im Titelrennen mit den Bayern ein und verliert in Augsburg 1:2.

Man muss sagen: Matthias Sammer schlägt völlig zu Recht Alarm! Die neun Punkte Vorsprung auf Bayern München sind jetzt aufgebraucht. Die Leistung bei der Pleite in Augsburg: hilflos und lasch. Zehn Kilometer ist der Gegner mehr gelaufen. Da hilft auch kein Schönreden mehr.

Mit der zweiten Saisonniederlage hat Borussia Dortmund den Verfolger aufschließen lassen: Gewinnt der Titelverteidiger FC Bayern heute Abend das Auswärtsspiel in Mönchengladbach, sind beide Klubs gleichauf. Spielt der BVB so weiter, wird das nichts mit der neunten Meisterschaft.

Nun fürchtet Sammer: In Dortmund will sich keiner dem Vorwurf aussetzen, ein Nestbeschmutzer zu sein. Die Kollegen, die Medien, die Fans - alle könnten jedes scharfe Wort falsch interpretieren. Das ist Sammers Sache nicht. Er verlangt Klartext. Sofort.

Warum Sammer die BVB-Stars attackiert

Ohne Marco Reus lief wochenlang nicht viel beim BVB. Mit ihm ging gestern auch nicht viel mehr. Auch nach dem Spiel nicht.

Er hat es als Spieler 1995 selbst so gehandhabt. Nach den Verletzungen der Torjäger Stephane Chapuisat und Karlheinz Riedle hatte Sammer in seiner Mannschaft eine Lethargie im Titelkampf erkannt. Eine Art Selbstaufgabe. Nach dem 1:1 am 31. Spieltag in Freiburg platzte ihm der Kragen.

Sammer schimpfte auf alles und jeden. Sein Wutanfall im Kabinengang wurde vier Tage später publik, im Titelrennen mit Werder Bremen - und rüttelte die Mannschaft mit seiner Attacke wach. Er musste zwar zum Rapport. Hinterher sagte er aber nur: "Jetzt weiß ich: Wir werden Meister."

Er behielt recht. Diesen Kampfgeist, diesen Widerstand gegen eine Abwärtsspirale mit nur einem Sieg aus sieben Pflichtspielen fordert er. Und nicht permanentes Entschuldigen, dass die Mannschaft zu jung ist oder ein Formtief zu erwarten war. Darum brach es bei Eurosport so aus ihm heraus.

Ratschläge von Reus, Klartext von Bürki

Dortmund war in Augsburg das spielstärkere Team, hatte mehr Chancen. Doch am Ende stand ein 1:2. Warum eigentlich?

Heute im Fernsehen

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Schalke 04 - Fortuna Düsseldorf, 1. FC Nürnberg - RB Leipzig, Bayer Leverkusen - SC Freiburg, Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim, Hertha BSC - Mainz 05

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Mönchengladbach - FC Bayern

Sonntag, 15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, VfB Stuttgart - Hannover 96

Sonntag, 18.00 Uhr, Sky: Bundesliga, VfL Wolfsburg - Werder Bremen

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