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1:1 gegen Spanien: Deutschland, völlig verrückt!

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Was das 1:1 gestern gegen Spanien wirklich wert ist, werden wir am späten Donnerstagabend erfahren, wenn das dritte WM-Vorrundenspiel gegen Costa Rica vorbei ist. Deutschland muss gewinnen, um weiterzukommen: mindestens mit zwei Toren Unterschied, am besten mit acht. Oder erleben wir eine Wiederholung vom Südkorea-Spiel bei der WM 2018, als ein Sieg reichte und der Titelverteidiger 0:2 verlor? Man weiß es nicht. Und darum wollen Alex Steudel und ich heute um 11 Uhr mit den Fever Pit'ch Lesern darüber live sprechen und alle Fragen spontan beantworten.

Um elf beginnt der Live-Stream unter diesem Link hier. Gerne teilen!

Einen gesprächsbereiten Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Der Mann fürs Grobe

Niclas Füllkrug erlöst Deutschland

Niclas Füllkrug erlöst Deutschland

Nach der Blamage gegen Japan zeigt die deutsche Nationalelf bei der WM gegen Spanien eine Leistungssteigerung und verbessert ihre Chancen aufs Achtelfinale. Mann des Abends ist Niclas Füllkrug. Es bleibt aber eine große Schwachstelle.

Von Marco Mader

Uwe Seeler, Rudi Völler, Miroslav Klose - und jetzt: Niclas Füllkrug. Gut, der Bremer wird dereinst wohl nicht in die Ahnengalerie der ganz großen deutschen Mittelstürmer einziehen. Aber mit seinem so wichtigen Tor gegen Spanien (1:1) hat der Werder-Profi zumindest ein kleines Kapitel deutsche WM-Geschichte geschrieben.

Und sein ganz persönliches Fußballmärchen. Vom Zweitliga-Profi zum WM-Helden in nur einem halben Jahr - wow. Füllkrug ist ein Musterbeispiel dafür, was auch auf dem zweiten Bildungsweg noch möglich ist. Der 29-Jährige hat es verdient, vom Lückenfüller zur Dauerlösung aufzusteigen.

Denn nach dem achtbaren Resultat gegen das lange überlegene spanische Pressing- und Taktik-Wunder kann das Turnier für die DFB-Auswahl noch länger gehen - aber auch richtig lange?

Eher nicht, darüber darf auch die Begeisterung für den sympathischen "Lücke" nicht hinwegtäuschen. Es bleiben zu viele Baustellen.

Hansi Flick hat diese erkannt - aber er hat nicht überall eine so gute Lösung parat wie auf der Neun. Zu viele deutsche Spieler genügen höchsten internationalen Ansprüchen nicht. Das wurde wie bei der Auftaktpleite gegen Japan auch im Al-Bayt-Stadion deutlich.

Die vier Sterne auf dem Trikot, von denen Spaniens Coach Luis Enrique voller Hochachtung gesprochen hatte, stehen für alten Glanz. Ein fünfter Stern wird so bald wohl nicht von den weiß-schwarzen Hemden erstrahlen.

Marco Mader ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Perspektivwechsel

Hansi Flick stolz auf seine elf Krieger

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Auch Hansi Flick hatte nach der Auftaktpleite gegen Japan Kritik einstecken müssen. Jetzt war er zurecht stolz auf sein Team.

Rüdiger der Boss - aber zweimal "mangelhaft"

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Geht man in die Details, fällt auf: Antonio Rüdiger haut hinten alles weg - aber die Außenverteidiger fallen ab. Hier die Einzelkritik.

Flick-Maßnahmen greifen und eröffnen Perspektiven

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Festzuhalten bleibt: Trainer Hansi Flick hatte seine Elf sehr gut eingestellt und wechselte noch den Joker. Diese Vorstellung eröffnet Perspektiven.

Füllkrug könnte die Lösung sein

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Der eingewechselte Bremer rettet der deutschen Elf mit seinem Treffer einen wichtigen Punkt. Muss er jetzt immer spielen?

Vor der WM kürzten sie ihm noch das Gehalt

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Alle sprechen über Werder-Stürmer Niclas Füllkrug. Aber wer ist der Mann überhaupt, der plötzlich der Hoffnungsträger ist?

Deutschland, völlig verrückt!

Wie das DFB-Team ins WM-Achtelfinale kommt

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Erste Voraussetzung zum Einzug in die K.-o.-Runde ist ein Sieg gegen Costa Rica am Donnerstag – dann kommt es möglicherweise noch auf das Parallelspiel zwischen Japan und Spanien an.

Von Alex Steudel

Unsere Fußballer beginnen ja manchmal Sätze so: "Wenn mir vor einem Monat jemand erzählt hätte, dass..." Dann folgt etwas total Außergewöhnliches, das wider Erwarten eingetreten ist – plus zum Schluss: "... hätte ich ihn für verrückt erklärt". Fertig ist die Analyse. Ich mache das heute aus aktuellem Anlass auch:

Wenn mir am Samstag jemand erzählt hätte, dass Costa Rica am Sonntag die Japaner 1:0 besiegt, hätte ich ihn für verrückt erklärt.

Wenn mir gestern Früh jemand erzählt hätte, dass wir gegen Spanien ein großartiges Spiel abliefern, hätte ich ihn für verrückt erklärt.

Wenn mir vor einer Woche jemand erzählt hätte, dass Niclas Füllkrug unsere große WM-Hoffnung wird, hätte ich ihn für verrückt erklärt.

Wenn mir vor 24 Stunden jemand erzählt hätte, dass Hansi Flick endlich Jamal Musiala durchspielen lässt, hätte ich ihn für verrückt erklärt.

Und wenn mir am Samstagabend jemand erzählt hätte, dass Deutschland nach zwei WM-Spielen Gruppenletzter ist und wir das alle ziemlich cool finden, hätte ich ihn für vollkommen verrückt erklärt.

Und doch ist alles ganz genau so gekommen. Das Schöne am Fußball sind seine Ungereimtheiten.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Tagelang war uns völlig klar, dass Deutschland am Ende ist. Bis wir feststellten, dass wir die Rechnung ohne Deutschland gemacht hatten.

Gestern Abend zeigte die Nationalmannschaft jedenfalls eine ihrer besten Leistungen seit Ewigkeiten. Sie glich sogar (nach Ilkay Gündogans Auswechslung übrigens) ein 0:1 gegen Angstgegner Spanien aus. Das hatte es bei einem großen Turnier zuletzt 1994 gegeben.

„Wir haben gegen eine der besten Mannschaften der Welt gespielt", sagte Spaniens Torschütze Alvaro Morata nach dem Abpfiff: "Deutschland gehört zu den Titelfavoriten."

Huch.

So schnell geht's. Ich gebe zu, mich hat das auf zwei falschen Füßen erwischt. Ich war ja schon im Stolpermodus. Und jetzt ist alles anders: Ich bin unvorsichtig optimistisch.

Achtelfinale? Klar, wenn man so einen Lauf hat.

Es gibt da nur ein ganz kleines Problem: Wir sind Letzter.

Egal. Die Buchmacher sind sich einig: Deutschland kommt weiter. Nur das ZDF nörgelt mal wieder rum. Nein, Feldreporter Nils Kaben stellte diesmal keine Kroosfragen. Aber gleich nach dem Spanienspiel lief im Zweiten "Mission Impossible". Verrückt.

Achtung, das neue Steudel-Buch ist da!! Titel: “DIE NÄCHSTE KOLUMNE IST IMMER DIE WICHTIGSTE”, 276 Seiten. Hier bestellen!

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Heute im Fernsehen

11 Uhr, Magenta: Gruppe G, Kamerun - Serbien

14 Uhr, ZDF: Gruppe H, Südkorea - Ghana

17 Uhr, ZDF: Gruppe G, Brasilien - Sxhweiz

20 Uhr, ZDF: Gruppe H, Portugal - Uruguay

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