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1:0! BVB-Sieg am Tag der Arbeit

Borussia Dortmund erkämpft gegen PSG einen Heimsieg - und erobert für die Bundesliga einen fünften Startplatz in der Champions League

Der BVB feiert das 1:0 und sich selbst. Foto: Imago / Eibner
Der BVB feiert das 1:0 und sich selbst. Foto: Imago / Eibner

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Die beste Nachricht vorneweg: Durch den BVB-Sieg gestern in der Champions League (1:0 gegen Paris Saint-Germain) erobert die Bundesliga einen fünften Startplatz in der Champions League. Bayer Leverkusen und Bayern München, VfB Stuttgart und RB Leipzig sowie jetzt Borussia Dortmund - alle fünf spielen garantiert Königsklasse kommende Saison. Das ist großartig!

Und ebenso: Die Hinspiele im Halbfinale der Champions League haben beide deutschen Vertreter bestens überstanden. Bayern 2:2 gegen Real Madrid und eben BVB 1:0 gegen PSG: Die Rückspiele kommende Woche werden ein heißer, aber machbarer Ritt. Dortmund spielt am Dienstagabend in Paris, Bayern am Mittwochabend in Madrid.

VfB, Leipzig und BVB für die Champions League qualifiziert
Weil der BVB gegen PSG gewonnen hat, erhält die Bundesliga einen zusätzlichen Champions-League-Platz. Und es könnte noch ein sechster Klub hinzukommen. Ganz besonders dürfte man sich in Stuttgart freuen.

Was wir daraus lernen: Die Bundesliga ist womöglich besser, als wir uns das manchmal eingestehen. Laut Transfermarkt.de ist der Bayern-Kader (930 Mio. Euro) nur unwesentlich weniger wert als der von Real (1,04 Mrd. Euro). Ja, der BVB-Kader (463 Mio. Euro) kostet die Hälfte vom PSG-Kader. Dafür hat Dortmund mehr Europapokale gewonnen - einen.

Denn der Sieg gestern im Signal Iduna Park hat auch gezeigt: Wenn der BVB als Mannschaft auftritt, geschlossen und mutig, schießt nicht mal Kylian Mbappé ein Tor. Die BVB-Innenverteidigung mit Mats Hummels und Nico Schlotterbeck: final-reif. Besonders Flügelflitzer Karim Adeyemi wusste zu gefallen: Er stürme und verteidigte gleichzeitig. 10 km lief der BVB mehr als PSG.

So macht man das.

Einen glänzenden Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk


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++ Champions League aktuell ++

Beim Schlusspfiff ertönte aus der gelben Wand ein Schrei aus zehntausenden Kehlen, als wäre das Finale schon erreicht: Mit der schwarzgelben Magie eines ganz großen Fußball-Feiertags ist Borussia Dortmund dem Wunschtraum Wembley sehr nahe gekommen. Der enorm kampfstarke BVB besiegte Paris St. Germain im Halbfinal-Hinspiel der Champions League mit 1:0 (1:0) und lässt Deutschland nach elf Jahren auf eine Wiederholung des "German Endspiels" gegen Bayern München in der Londoner Stadion-Kathedrale hoffen.

Champions League: BVB steht vor der Sensation - Dortmund schlägt Paris
Der BVB hat eine atemberaubende Partie 1:0 gegen Paris Saint-Germain gewonnen. Das Champions-League-Finale ist greifbar. Niclas Füllkrug trifft für Borussia Dortmund.

Niclas Füllkrug ließ die gewaltige Südtribüne mit einem krachenden Flachschuss erzittern. Das Tor des Nationalspielers in der 36. Minute eröffnete dem BVB in berauschender Atmosphäre die Chance auf das sechste Europapokalfinale der Vereinsgeschichte - am 1. Juni, womöglich gegen den FC Bayern, der am Dienstag ein 2:2 gegen Real Madrid vorgelegt hatte. 

"Wir hatten das nötige Glück, hätten aber auch das zweite Tor machen können. Das gibt uns eine gute Möglichkeit, um nächste Woche in einem sehr schweren Auswärtsspiel den Schritt ins Finale zu machen", sagte Trainer Edin Terzic bei DAZN. Zwei PSG-Pfostentreffer waren in der Tat eine eindeutige Warnung. Das Rückspiel am Dienstag im Pariser Prinzenpark verspricht auf der Bühne der Könige noch einen heißen Tanz.

Champions League: BVB – Paris 1:0! Dortmund näher am Finale als Bayern
Der BVB steht nach dem 1:0 gegen PSG mit einem Bein im Champions-League-Finale!

"Wir wollen nach Wembley, das ist eine klare Zielsetzung. Am Dienstag wird es aber ein bretthartes Ding", sagte Mats Hummels: "Es wäre schön gewesen, wenn wir noch das zweite Tor gemacht hätten. Jetzt müssen wir in Paris bestehen. Wir haben auch zweimal viel Glück gebraucht. Aber es war in sehr erwachsenes, sehr reifes Spiel von uns."

Zudem sicherten die Dortmunder sich durch ihren Sieg die Qualifikation für die grundlegend reformierte Champions League der kommenden Saison. Dafür wird in der Bundesliga definitiv der fünfte Tabellenplatz ausreichen.

Viele Tausend Schwarzgelbe hatten den Tag der Arbeit bei Sonnenschein und Hitze genutzt, um sich ebenso stimmgewaltig wie trinkfest auf das größte BVB-Spiel seit dem Champions-League-Finale 2013 einzustimmen. Auch die PSG-Fans veranstalteten auf ihrem Marsch von der U-Bahn-Haltestelle Westfalenstadion zum Auswärtsblock ein Spektakel mit Feuerwerk und Leuchtfackeln.

Die Luft flirrte, sie war zum Schneiden dick, das bemerkte weit vor dem Anpfiff auch Hans-Joachim Watzke. "Ich habe gesagt, dass wir das Spiel genießen sollen", sagte er bei DAZN, er schränkte sogleich ein: "Es klappt nicht so ganz. Man spürt die Anspannung einfach." Paris machte der Vereinsboss als Favorit aus, "aber das war Real Madrid 2013 auch". Bis der BVB es mit 4:1 aus dem Stadion fegte.

Die Dortmunder waren vor 81.365 Zuschauern hellwach, ganz nah an ihren Gegenspielern und um Offensive bemüht. Defensiv stimmte besonders durch die Rückkehr des zuletzt erkrankten Marcel Sabitzer die Ordnung - der Österreicher hatte nach schnellem Umschalten über die sehr aktive rechte Seite auch die erste Großchance des Spiels (14.). Auf den Pariser Superstürmer Kylian Mbappe stürzten sich stets mehrere Dortmunder sofort nach der Ballannahme, der 25-Jährige kam lange nicht in potenziell gefährliche Räume - und Karim Adeyemi klärte hinten im Vollsprint (32.).

Champions League - BVB-Einzelkritik gegen PSG: Hummels mit Monster-Grätsche - Flügelzange begeistert
Borussia Dortmund stößt die Tür zum Halbfinale in der Champions League auf. Gegen PSG überzeugen dabei die kämpferische Mannschaftsleistung und zwei Offensivspieler, die sich für keinen Laufweg zu schade sind. Die SPORT1-Einzelkritik.

PSG konzentrierte sich im Anlaufen auf den meist sehr souveränen Mats Hummels, Rechtsverteidiger Julian Ryerson hingegen durfte den Ball regelmäßig unbedrängt nach vorne treiben. Presste der BVB, produzierte der französische Meister einige erstaunliche Querschläger, aus ihren Ballgewinnen am Strafraum machten die Dortmunder allerdings zu wenig.

Die Führung entstand schließlich aus einem langen Pass von Nico Schlotterbeck. Füllkrug startete, nahm den Ball mit und schloss knallhart ab - unhaltbar für Torhüter Gianluigi Donnarumma. Das Stadion kochte. Den früheren Bayern-Spieler Lucas Hernandez musste PSG-Trainer Luis Enrique überdies kurz darauf wegen einer Verletzung auswechseln (42.). Sabitzer hätte 60 Sekunden später volley sogar das 2:0 nachlegen können: Der BVB hob ab, Paris wankte.

BVB: Wie es zur Eiszeit zwischen Marco Reus und Edin Terzic kam
Schon seit Monaten ist das Verhältnis zwischen BVB-Star Marco Reus und Trainer Edin Terzic unterkühlt.

Die Franzosen kamen allerdings mit einem Knalleffekt zurück. Mbappe versetzte Sabitzer und schlenzte an den linken Innenpfosten - Sekunden später tickte der Ball nach einem Schuss des früheren Dortmunders Achraf Hakimi auch noch vom linken Innenpfosten zurück ins Feld, PSG zog das Netz enger, kombinierte, fand zuvor vermisste Tiefe. Doch das Spiel wogte hin und her: Füllkrug hatte das 2:0 auf dem Fuß (60.) und dem Kopf (66.). Der BVB blieb bis zum Ende gierig und hart - und glücklich: Vitinha schoss knapp am linken Pfosten vorbei (82.).


⚽️ Zeitenwende beim FC Bayern

Von Thomas Niklaus

Thomas Tuchel hatte Recht, als er von einem "komischen" Ergebnis sprach. 2:2 zuhause gegen Real Madrid? Auf den ersten Blick zu wenig für den Einzug ins Finale am 1. Juni. Aber andererseits auch noch genug, um die Hoffnung auf Wembley halbwegs am Leben zu halten.

Der FC Bayern hat Hunger auf den Kuchen
Der FC Bayern redet sich nach dem 2:2 gegen Real Madrid viel Zuversicht fürs Rückspiel ein. Für den Traum von Wembley dürfen sich die Aussetzer in der Abwehr nicht wiederholen.

Das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League passte irgendwie ins Bild einer bislang verkorksten und sehr wechselhaften Saison des FC Bayern. Es war auch gegen die Königlichen ein stetes Auf und Ab - und es gab wie so oft den ein oder anderen Fehler zu viel. Und gerade auf diesem Niveau werden diese hanebüchenen Patzer, die sich diesmal der überforderte Min-Jae Kim leistete, eben eiskalt bestraft.

Zu viele Patzer in wichtigen Spielen: Die Einsamkeit der Bayern-Innenverteidiger
Der FC Bayern hat viel Geld für seine Innenverteidiger ausgegeben. Doch der Klub lag mit seinen Personalentscheidungen daneben, wie das jüngste Spiel gegen Real Madrid mal wieder offenbarte.

Doch es sind nicht nur die individuellen Fehlleistungen. Den Bayern fehlt es an einer funktionierenden Achse, was nicht heißen soll, dass sie an einem (sehr) guten Tag nicht auch Real schlagen und die Königsklasse gewinnen können. Doch die Münchner sind dabei zu sehr von der individuellen Klasse und Laune eines Harry Kane, Jamal Musiala oder Leroy Sane abhängig. Einen genialen Denker und Lenker, wie ihn Real in Toni Kroos hat, gibt es bei den Bayern nicht.

FC Bayern: Herbert Hainer schwärmt von Wunschtrainer Ralf Rangnick - WELT
Der FC Bayern bekommt wohl Ralf Rangnick als neuen Coach. Der Nationaltrainer Österreichs soll einen besonderen Entschluss gefasst haben. Doch es sind noch wichtige Punkte zu klären. Präsident Herbert Hainer schwärmt bereits.

Gerade da muss Sportvorstand Max Eberl zusammen mit dem neuen Trainer, der ja offensichtlich Ralf Rangnick heißen wird, ansetzen. Ein Umbruch im Kader ist zwingend erforderlich, zwischen Torwart Manuel Neuer und Toptorjäger Harry Kane klafft im Gerüst eine zu große Lücke. 

Eine verlässliche Zentrale im Bayern-Spiel? Gibt es nicht. Doch die wird notwendig sein, um wieder dauerhaft den Führungsanspruch unterstreichen zu können.

Thomas Niklaus ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)


⚽️ Europa League heute im Fernsehen

21 Uhr, RTL: AS Rom - Bayer Leverkusen


Kabinengeflüster

Meine verrückten Erlebnisse als Fußballreporter. Anekdoten und Geschichten, was tatsächlich hinter den Kulissen passiert. Portofrei.

Ja, das Buch will ich!

⚽️ Hystory

Heute vor 40 Jahren: Die magische Nacht von Olaf Thon

Die Halbfinalspiele im diesjährigen DFB-Pokal liefen relativ unspektakulär. Zwei Favoritensiege, beide jeweils ohne Gegentor. Keine Verlängerung oder gar Elfmeterschießen. Nichts für die Ewigkeit. Wie anders ging es doch da vor 40 Jahren zu, als vier Mannschaften zusammen über vier Stunden kickten, 21 Tore fielen und dann immer noch kein Finale feststand. Dafür war ein Star geboren, kaum dass er ein Mann war. Von Olaf Thon und dem zweiten Halbfinale wollen wir heute erzählen. Rückschau auf den 2. Mai 1984.

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⚽️ Was sonst noch so los ist

Stadion kaputt! Schalke-Spiel vor Absage

Weil das Stadion an der Bremer Brücke bis auf Weiteres gesperrt ist, droht das Schalker Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück am Samstag auszufallen. Schalke würde gern Samstag spielen und protestierte inzwischen – doch es fehlt an alternativen Möglichkeiten. Immerhin ein Nachholtermin ist schon ins Auge gefasst. Zum Video: Hier klicken!

Osnabrück-Spiel vor der Absage: Schalke wittert Wettbewerbs-Verzerrung
Alle Informationen zur wahrscheinlichen Spiel-Absage zwischen Osnabrück und Schalke!
Chaos in Osnabrück: Schalke 04 lehnt Spielverlegung ab – „nicht zu akzeptieren“
In einem Schreiben hat sich der Schalke-Vorstand zur möglichen Absage des Spiels in Osnabrück geäußert. Eine Verlegung werde nicht akzeptiert.

Vor dem Halbfinale: Schick betont Bayers Lust auf Revanche gegen Rom
Wenn Bayer Leverkusen im Halbfinale der Europa League auf die AS Rom trifft, ist das für Patrik Schick eine besondere Angelegenheit. Was die Gründe dafür sind und warum die Werkself die „zweite Chance“ unbedingt nutzen will.
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Wenige Tage vor dem Spiel gegen Bochum versichert das Magazin Kicker, dass Union sich zum Saisonende von Trainer Nenad Bjelica trennen wird.
Streit mit DFL: DAZN zieht vor Schiedsgericht
Der Streit zwischen dem Sender DAZN und der Deutschen Fußball Liga um die Vergabe der Fernseh-Rechte wird nun juristisch geklärt. DAZN schaltet ein Schiedsgericht ein.
„Ein geileres Spiel gibt’s nicht“: Baumgart träumte schon als Kind vom Derby
Freitagabend. Flutlicht. Restlos ausverkauftes Volksparkstadion. Saisonendspurt. Und dann auch noch das Derby gegen den FC St. Pauli. Bei HSV-Trainer
(Aus)gezeichnete Fußballtore als Buch: Das Tor des Lebens
Der Autor Javier Cáceres hat internationale Fußballgrößen ihr größtes Tor zeichnen und besprechen lassen. Eine Rezension.

⚽️ Alle mal herschauen!

Alemannia Aachen und elf Jahre Leiden

Am Wochenende war es endlich soweit: Alemannia Aachen hat sich daheim am Tivoli die Meisterschaft in der Regionalliga West gesichert. Damit kehren die Schwarz-Gelben nach elf Jahren wieder in die 3. Liga zurück. Sport1 blickt auf die verrückte Reise, die der einstige Vizemeister der Bundesliga hinter sich gebracht hat: von Pokal-Endspielen und Europacup-Teilnahmen über Zwangsinsolvenzen bis hin zu Abstiegen. Zum Video: Hier klicken!

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