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0:1! So holt Bayern nix in der Champions League

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Für Außenstehende klingt die Nachricht zunächst belanglos: Rainer Koch, der umstrittene Ex-Vizepräsident beim DFB, gibt seine Aufgabe in der Uefa-Führung auf, tritt nicht mehr für das Präsidentenamt beim Bayerischen Fußballverband an und kehrt in seinen alten Beruf (Richter) zurück. Für den DFB selbst ist die Nachricht eine Sensation.

Als Strippenzieher hatte Koch Macht und Einfluss auf die Geschicke im Verband, überstand jeden Präsidentenwechsel fast schadlos und trug, bewusst oder nicht, zum lädierten Image des weltweit größten Sportverband bei. Auch deshalb jagten ihn die Delegierten beim vergangenen DFB-Bundestag aus dem Präsidium.

Dass Koch auf Sitz und Salär in der Uefa-Exekutive vorzeitig verzichtet (die Amtsperiode sollte bis 2025 dauern), macht den Weg für diejenigen frei, die tatsächlich an einem neuen DFB arbeiten. Seit Mitte März hat der Verband nicht nur einen unbescholtenen Präsidenten (Bernd Neuendorf), sondern seit dieser Woche eine Frau an den Schalthebeln.

Heike Ullrich heißt die neue Generalsekretärin und ist mit der Erfahrung aus über 25 Jahren DFB eine Frau, die jeden Paragrafenreiter, falschen Frauenversteher und juristischen Schleichweg kennt. Ihr macht niemand etwas vor. Mit ihr und den vier anderen Frauen ist das DFB-Präsdium so weiblich wie noch nie. Der täglichen Arbeit kann das nur gut tun.

Denn vor dem Hintergrund, dass es Männer waren, die den Verband in die vertrackte Lage gebracht haben, von Reinhard Grindel bis Rainer Koch eben, kann der Neuanfang mit Neuendorf und Ullrich an der DFB-Spitze symbolischer nicht sein. Das Alte geht, das Neue kommt: Mit Blick auf die Heim-EM 2024 darf man durchaus Zuversicht empfinden.

Einen knallharten Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

0:1! So holt Bayern nix in der Champions League

Der FC Bayern verzockt sich

Der FC Bayern verzockt sich

Das lief nicht wie geplant: Der FC Bayern konnte sich im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League nicht gegen Villarreal durchsetzen. Die Gastgeber überzeugten nicht nur dank Traumkombination.

Von Thomas Niklaus

Die frustrierten Bayern-Stars winkten noch kurz ihren knapp 2000 Fans zu, dann schlichen sie mit hängenden Köpfen in die Kabine - auf der anderen Seite feierte der FC Villarreal mit seinen Anhängern einen Festtag. Auf dem Weg zum Traumziel Paris unterlag der über weite Strecken indisponierte Rekordmeister aus München im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim Europa-League-Sieger verdient mit 0:1 (0:1).

Nach der ersten Auswärts-Niederlage in der Königsklasse seit knapp viereinhalb Jahren müssen die Münchner vor dem Rückspiel am kommenden Dienstag zittern.

"Wir konnten heute nicht so wirklich. Wir haben nicht das Spiel absolviert, was wir wollten. Wir haben offensiv nicht die Power gehabt, nicht die Vielzahl an Chancen", sagte Thomas Müller bei DAZN: "Das 1:0 nehmen wir so mit. Und wenn es blöd läuft, hätte es höher ausgehen können. Wir müssen uns aufs Rückspiel vorbereiten und zurückschlagen."

Hommage an die Kachel

Hommage an die Kachel

Der FC Bayern verliert im Viertelfinalhinspiel der Champions League mit 0:1 beim FC Villarreal. Für die Münchner ist die beste Nachricht des Tages, dass das Ergebnis nicht höher ausfällt.

Arnaut Danjuma (8.) brachte den Europa-League-Sieger aus Villarreal, der im Achtelfinale überraschend Juventus Turin ausgeschaltet hatte, früh in Führung. Die Spanier kamen zu weiteren Großchancen, die Bayern um Torgarant Robert Lewandowski blieben dagegen völlig harmlos.

Vier Tage nach der Wechselpanne von Freiburg feierte Jungstar Alphonso Davies nach knapp vier Monaten sein Comeback in der Startelf. Der Außenverteidiger hatte wegen einer Herzmuskelentzündung nach einer Corona-Infektion lange aussetzen müssen. Insgesamt änderte Bayern-Coach Julian Nagelsmann sein Team nach dem 4:1 in Freiburg auf drei Positionen. Für Tanguy Nianzou, Leon Goretzka und Leroy Sane spielten Davies, Jamal Musiala und Serge Gnabry von Beginn an.

Vor 23.500 Zuschauern im ausverkauften Estadio La Ceramica taten sich die Bayern von Beginn an schwer, die ersten Offensivbemühungen strahlten kaum Gefahr aus. Musialas erster Abschluss wurde geblockt, Benjamin Pavards Nachschuss ging weit am Tor vorbei.

Und auch in der Defensive hatten die Münchner Probleme. Die neu formierte Viererkette wurde von Villarreal mit dem ersten, sehr schön vorgetragenen Angriff auseinandergenommen. Giovani Lo Celso fand mit einem Pass in den Rückraum den freistehenden Dani Parejo, der Danjuma ideal am Fünfer bediente - der Niederländer schob eiskalt ein.

Auch in der Folge fand der FCB keine Lösungen, um für Gefahr zu sorgen. Der Tabellensiebte in La Liga verdichtete das defensive Zentrum mit zwei gut organisierten Viererketten exzellent. Von Lewandowski war nichts zu sehen, die erhofften Vorstöße von Comebacker Davies blieben ebenfalls aus. Auch Joshua Kimmich und Musiala kamen nicht zur Entfaltung.

Bayern-Dusel - aber mal anders

Bayern-Dusel - aber mal anders

Einmal rettete der Videoschiedsrichter, dann der Pfosten, schließlich wurde auch ein Leichtsinnspass nicht bestraft. Dennoch verlor der FC Bayern sein Viertelfinalhinspiel – und war noch gut bedient.

Zur schwachen Vorstellung kam kurz vor der Pause auch noch Glück dazu: Ein vermeintliches Traumtor von Francis Coquelin wurde nach Videobeweis aufgrund einer Abseitsstellung zurückgenommen.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Bayern, die vergangene Saison in der Runde der letzten Acht gegen Paris St. Germain gescheitert waren, weiter nicht in die Partie. Gnabry vergab knapp, Müller hatte noch versucht, den Fuß im Zentrum reinzuhalten (50.).

Wenige Augenblicke später hätte Manuel Neuer gegen Gerard Morenos Pfostenschuss keine Chance gehabt (53.) - erneut Glück. Vier Minuten später rettete Davies gegen Moreno. Und es wurde nicht besser: Auch der sonst so sichere Neuer spielte dem immer stärker werdenden Moreno einen Pass in die Füße. Der direkte Schuss aus über 50 Metern ging am Tor vorbei (63.).

Nagelsmann reagierte und ersetzte die enttäuschenden Müller und Gnabry durch Sane und Goretzka. Bezeichnend für das über weite Strecken desolate Auftreten der Bayern: Erst in der 66. Minute musste Villarreal-Keeper Geronimo Rulli zum ersten Mal eingreifen, beim ungefährlichen Flachschuss von Davies.

Thomas Niklaus ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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