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0:1 gegen Bayern! Favre-Aus beim BVB kündigt sich an

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Zwei Monate lang haben wir den SPORT1 Doppelpass aus unserem Studio in Ismaning gesendet. Sonntag geht's endlich zurück ins Hilton Hotel am Münchner Flughafen, wo die Diskussionsrunde seit 25 Jahren ihr Zuhause hat. Leider darf noch immer kein Publikum dabei sein, wenn Moderator Thomas Helmer seine Gäste begrüßt. Corona und so. Aber wir waren pfiffig.

Wer einen Sitzplatz im Publikum erwerben will, bekommt einen für 25 Euro - für sein Foto auf einem Pappkameraden. Das Geld kommt komplett ins berühmte Phrasenschwein und damit am Saisonende einem guten Zweck zu Gute. Mitmachen kann man ganz simpel: Auf der Website Ligaportal ein Porträt hochladen, den Namen angeben und die Bezahlung vornehmen.

Das Versprechen: Wir werden alle Fotos zeigen und alle Spender im SPORT1 Doppelpass erwähnen. Man muss sich aber beeilen. Von den 100 Sitzplätzen, die wir reserviert haben, gingen gestern sofort 70 weg. Das Phrasenschwein freut sich und erlebt den größten Spendentag in 20 Jahren. Ziel: 2500 Euro. Hier die Liste aller Unterstützer, Name für Name - bitte klicken!

Einen weitsichtigen Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

Borussia Dortmund fehlt der Mumm zur Meisterschaft

Lucien Favres Tage beim BVB sind wohl gezählt

Schwer vorstellbar, dass sich der ewige Champion FC Bayern München den Titel nach dem 1:0 in Dortmund noch nehmen lässt. Für den BVB hat das Konsequenzen.

Von Pit Gottschalk

Ja, Lucien Favre darf beste Statistikwerte für sich in Anspruch nehmen. Neun Siege in elf Rückrundenspielen ergeben eine ausgezeichnete Bilanz für den BVB-Trainer. Doch was hilft einem Titelfavoriten so eine Siegesserie, wenn der letzte Schritt fehlt: Siegen, wenn’s drauf ankommt?

Beim Heimspiel gegen Bayern München kam es darauf an, dass die Favre-Elf drei Punkte holt, um den Rückstand zum Titelverteidiger und Spitzenreiter auf einen Punkt zu verkürzen. Nun, das Spiel ging 0:1 verloren, und das Kimmich-Tor tat doppelt weh: Der Rückstand beträgt jetzt sieben Punkte.

Ja, Lucien Favre darf so ein Spitzenspiel verlieren. Auch zu Hause, wo die Unterstützung von der Südtribüne komplett fehlte. Aber auch diese Sicht gehört zu seiner Bilanz: Gegen Bayern ist seinem Team in dieser Bundesliga-Saison kein einziges Tor gelungen. Das Hinspiel endete 0:4.

Hat Lucien Favre mit dem BVB abgeschlossen?

Nach dem 0:1 gegen Bayern verblüfft Lucien Favre mit einer trotzigen Aussage. Der BVB-Trainer kündigt ein Gespräch an. Emre Can verwundert seine Bank-Rolle.

Was die Niederlage gegen Bayern so bitter macht: Der Spielwitz, der sich seit der Winterpause mit der Ankunft von Erling Haaland entwickelt hat, war im Spitzenduell verschwunden. Der BVB plötzlich: keine überraschenden Finten, ohne Mumm im Angriff, ein Kaninchen vor der Schlange.

Borussia Dortmund ist deshalb keine schlechte Mannschaft und Lucien Favre kein schlechter Trainer. Nur wird der Bayern-Jäger Nummer eins mit dieser Spielweise niemals die Chance auf die Meisterschale bekommen. Dafür muss auf dem Rasen Überraschendes passieren.

Man kann bei bei einem Star-Ensemble wie dem FC Bayern nicht darauf hoffen, dass die trotzdem unvermeidbare Schwächephase länger als ein paar Spiele dauert. Dafür trainiert Hansi Flick seine Mannschaft zu seriös und zu klug. Man muss die Bayern schocken.

Nebulöse Aussagen heizen Diskussionen an

BVB-Trainer Lucien Favre sieht sich nach dem 0:1 erneut einer Titel-Diskussion ausgesetzt - und heizt die Frage nach seiner Zukunft mit nebulösen Aussagen an.

Und das tat Borussia Dortmund in keiner Phase des Spiels. Dass Schiedsrichter Tobias Stieler ein vermeintliches Handspiel von Jerome Boateng nicht gepfiffen hat, darf keine Ausrede sein. Fünf Schüsse aufs Tor sind in einem Heimspiel erbärmlich, wenn der Gegner genau so viele hat.

Bayern-Hasser müssen sich mit dem Gedanken anfreunden, dass der Rekordmeister seinen Sieben-Punkte-Vorsprung an den letzten sechs Spieltagen verteidigen und die achte Meisterschaft in Folge gewinnen wird. Man sollte ihnen zurufen: selbst schuld.

Beschweren dürfen sich diejenigen, die sich was ausgerechnet haben, nicht. Seit 2013 gab es ausreichend Gelegenheit so furchtlos aufzutreten, wie es Eintracht Frankfurt im DFB-Pokalfinale 2018 gegen die Bayern getan hat. Borussia Dortmund ließ die Gelegenheit erneut verstreichen.

Die Favre-Kapitulation

Dortmund verabschiedet sich vorzeitig aus dem Titel-Rennen! Zum 3. Mal in dieser Saison. Ein Aus, das schon bald Folgen haben dürfte.

Dass schon eine zweite Niederlage in diesem Jahr reichte, um die Trainerfrage in Dortmund anzuheizen, sagt eine Menge über Lucien Favres Stellung beim BVB aus. Nicht die Journalisten entfachten die Diskussion - sondern der Trainer selbst mit seinen nebulösen Aussagen.

Wenn er das so gemeint hat, dass die Ansprüche ihm über den Kopf wachsen, sind seine Tage beim BVB gezählt. Wenn nicht, das zeigt nichts deutlicher, worin das Missverständnis besteht: Favre ist nicht eindeutig. Auch das zweite kann sich kein Spitzenverein bei einem leitenden Angestellten leisten.

Es heißt, Borussia Dortmund habe bereits Kontakt zu Niko Kovac. Dafür gibt es zur Stunde keine Bestätigung. Logisch wäre die Entwicklung. Der frühere Bayern-Trainer weiß, wie man Meister wird. Und hat mit Eintracht Frankfurt, siehe oben, zu deutlich gezeigt, wie man Bayern die Zähne zeigt.

Perspektivwechsel

Chancenlos gegen die Abwehrchampions

81 Treffer hat Bayern in dieser Saison erzielt. Aber die Stärke des Teams ist die Defensive. Für den Rekordmeister ist das gut, für die Spannung in der Liga eher nicht.

Ein Geniestreich reichte

Mit höchster Seriosität und dank eines brillanten Hebers von Joshua Kimmich gewinnen die Bayern in Dortmund.

Hansi Flick ist der große Gewinner

Eine Aussage von Jushua Kimmics sagt viel über den Erfolg von Trainer Hansi Flick beim FC Bayern aus.

Da war noch was

Furioses Finale von Eintracht Frankfurt

Im Duell mit Freiburg droht der Eintracht der nächste Rückschlag im Endspurt der Saison. Doch in der Schlussphase überschlagen sich in Frankfurt die Ereignisse.

Gladbach: Nach 0:0 bei Bremen wieder Vierter

Eine Nullnummer reichte, um wieder auf den Champions-League-Rang zu klettern - weil Leverkusen überraschend verlor.

1:4! Bruchlandung für Bayer Leverkusen

Der Höhenflug der Werkself hat vorerst ein Ende gefunden. Zu Hause setzte es eine heftige Niederlage gegen den VfL Wolfsburg.

Bundesliga heute im Fernsehen

"Mit Siegen wächst der Glaube"

Das Selbstvertrauen ist bei Hertha nach zwei überzeugenden Siegen enorm gestiegen. Bruno Labbadia predigt Realismus – der nächste Gegner hat es in sich.

18.30 Uhr, Sky: RB Leipzig - Hertha BSC

20.30 Uhr, Sky: Union Berlin - Mainz 05, TSG Hoffenheim - 1. FC Köln, Fortuna Düsseldorf - Schalke 04, FC Augsburg - SC Paderborn

Mainz 05 im Krisenmodus

Trainer und Spieler des FSV Mainz 05 geraten am Mittwoch unter Druck. Es gibt einen Grund, dass Mainz mit 60 Gegentoren die Schießbude der Liga bildet.

Was sonst noch so los ist

Das ist David Wagners Anti-Krisen-Plan

Nach neun Sieglos-Spielen in Serie steckt Schalke vorm Auswärtsspiel in Düsseldorf so tief in der Krise wie lange nicht mehr. Trainer David Wagner wirkt ratlos, ist nach dem Absturz auf den vorletzten Rückrunden-Platz gefordert wie nie. Zwar gaben die Bosse zu Rundenbeginn kein offizielles Saisonziel aus. Doch angesichts von 197 Mio. Euro Miese und der geplanten Reform der Vereinsstruktur ist die Europa-Quali fast Pflicht.

"Ich werde wieder als Trainer arbeiten!"

Mein lieber Scholli! Erster TV-Auftritt vom früheren Nationalspieler Mehmet Scholl – und gleich eine Job-Ansage.

Der große Graben

Die DFB-Führung erhält vom Verbandsparlament Unterstützung für die strittige Fortsetzung der 3. Liga.

Bundesliga-WM und Transfersommermärchen

Von Alex Steudel

Die weltweit übertragene Bundesliga ist Fluch und Segen zugleich. Natürlich sind wir alle stolz, dass dieses "Produkt", wie der Fußball unter Vermarktungsprofis liebevoll genannt wird, momentan so hoch im Kurs steht. Es gibt wahrscheinlich keinen Tante-Emma-Laden in Feuerland, keine Hütte im Amazonasgebiet und keine Datsche in Ost-Sibirien, wo derzeit nicht die Glotze läuft, wenn Werner aufs Tor zusprintet oder Plattenhardt links durchbricht. Ich wette, sogar Donald Trump guckt heute Nachmittag beim Golfen heimlich Augsburg gegen Paderborn auf seinem Smartphone.

Aber! Wir sollten uns alle bewusst sein, dass dieser plötzliche Ruhm der eigentlich nur drittbesten Liga der Welt mittelfristig dramatische Konsequenzen haben wird. Mir wurde das am Montag klar, als Hertha-Manager Michael Preetz in der Mario-Götze-Wechseldebatte anmerkte, nun sei ja wohl der "Transfersommer eröffnet".

Ich begriff in diesem Moment, dass zurzeit alle Welt an jedem Bundesliga-Spieltag über 200 Erstliga-Profis bei der Arbeit zusehen, bewundern und in den Warenkorb legen kann. Ich erkannte, dass momentan eine Art WM läuft. Die Bundesliga-WM.

Sane-Ersatz? Manchester City hat Bayer-Spieler im Visier

Gerüchten der Daily Mail und Mirror zufolge könnte Leon Bailey von Bayer Leverkusen als Nachfolger des wechselwilligen Leroy Sané in Frage kommen.

Wenn alle vier Jahre WM ist, steht auch immer alles andere still. Die ganze Menschheit bewundert dann das Schaulaufen der Auserwählten – und danach beginnt der große Ausverkauf.

Ich bin mir sicher, dass das die Spieler wissen. Alle. Und ihre Berater wissen das natürlich auch. Sie predigen ihren Schützlingen aktuell vermutlich täglich: "Jungs, die ganze Welt schaut auf euch! Strengt euch gefälligst an, das ist die Chance eures Lebens!"

Jetzt verstehe ich auch, warum der FC Bayern schnell noch ein paar Verträge (u.a. Neuer, Müller) verlängert oder kostenlose Torhüter (Nübel) eingesammelt hat. Deutsche Weltmeister und deutsche Torhüter waren ja schon vor der Corona-Krise eine Bank. Jetzt sind es Produkte, deren Wert explodiert.

Ja, ich bin mir sicher, wir werden eine ganz wahnsinnige Zeit erleben. Alle Menschen dieser Welt kennen schon bald die Bundesliga auswendig, also wirklich auswendig. Keine Ecke  bleibt unausgekehrt, es gibt ja nichts anderes. Kinder werden in Kolumbien Bülter-Trikots tragen und in Singapur Weghorst vereehren. Der Marktwert deutscher Stammspieler wächst ins Unermessliche, und selbst Reservisten aus Mainz gehen im August für zweistellige Millionenbeträge über den Tisch. Wir erleben ein Transfersommermärchen!

Doch am Ende, nach Corona, sind sie dann alle da, wo das Geld ist: also weg. In England, Italien, Spanien, China und Katar.  Schade eigentlich.

Alle mal herschauen!

"So zu tun, als existiere Fußball nur durch Fans, ist egozentrisch"

Mit einem Tweet zu Geisterspielen hat Spielerberater Jörg Neblung viele Fans gegen sich aufgebracht. Im Spiegel-Interview erklärt er, warum ihm Fußball auch ohne Zuschauer Spaß macht.

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