VfB Stuttgart im DFB-Pokalfinale: Erste Zweifel am Pokalsieg

Wenn der VfB Stuttgart am Samstag im Berliner Olympiastadion auf Arminia Bielefeld trifft, geht der Bundesligist als klarer Favorit ins Finale. Und doch zeigen die neuesten Zahlen: Ganz so sicher sind sich die Fußballfans nicht. In einer repräsentativen Umfrage des Bundesliga-Barometers trauen überraschend viele dem Drittligisten die Sensation zu.

Mehr als jeder Fünfte glaubt an Bielefeld

Insgesamt 6.326 Fans haben an der Online-Befragung teilgenommen. Das Ergebnis: 71,4 Prozent rechnen mit einem Sieg des VfB Stuttgart – ein klares Votum. Aber: 23,1 Prozent sehen Arminia Bielefeld vorn. Für einen Drittligisten ist das ein beachtlicher Wert. Zum Vergleich: Selbst in Duellen zwischen zwei Bundesligisten fällt der Rückhalt für den vermeintlichen Außenseiter oft deutlich geringer aus.

Der Grund für die unerwartet hohe Zustimmung: Bielefeld hat sich in den bisherigen Pokalrunden als echter Favoritenschreck präsentiert und mehrere Erstligisten aus dem Wettbewerb geworfen. Viele Fans scheinen zu denken: Wenn sie das geschafft haben – warum dann nicht auch Stuttgart?

Keine Alm, keine Ausreden

Hinzu kommt: Das Finale steigt nicht auf der berüchtigten Bielefelder Alm, sondern auf neutralem Boden in Berlin. Das Olympiastadion nimmt der Arminia zwar den Heimvorteil – aber auch den Schwaben wird der Abend nicht geschenkt. Pokalfinale ist Pokalfinale, da gelten eigene Gesetze.

Stuttgart bleibt Favorit – aber nicht unantastbar

Klar ist: Der VfB genießt weiterhin großes Vertrauen – der sogenannte Vertrauensindex in der Umfrage liegt bei satten 92,4 Prozent. Trotzdem: Ganz rund wirkt das Gesamtbild nicht. Es sind kleine Risse im Favoritenstatus, die vor dem Spiel sichtbar werden.

Wie schon 1997, als Stuttgart im Endspiel auf Drittligist Energie Cottbus traf und mit Ach und Krach 2:0 gewann, könnten auch dieses Mal die Nerven eine Rolle spielen. Die Erwartungshaltung ist hoch. Und Bielefeld hat nichts zu verlieren.