Nur Jackson Irvine hält St. Pauli am Leben

Der Trend zeigt nach oben, die Leistung nach unten. St. Paulis Halt heißt Irvine – und das macht die Lage erst recht brisant.

|8. Dezember 2025|
06.12.2025, Fußball, 1. FC Köln – FC St. Pauli

IMAGO/Maximilian Koch

Inhaltsverzeichnis

Ergebnistechnisch wirkt St. Pauli nach dem Pokalsieg in Gladbach und dem Punktgewinn in Köln erholt. Jackson Irvines Rückkehr stabilisiert die Mannschaft – doch die Krise ist noch längst nicht vorbei.

„Irvine ist das Herz der Mannschaft“, sagt Niels Babbel (Fußball MML) im Fever Pit’ch Podcast. Seit der Kapitän nach überstandener Fußoperation wieder über die volle Distanz zur Verfügung steht, hat St. Paulis Zentrum erneut Struktur und Ordnung. Er gibt dem Team jene Basissicherheit zurück, die während der historischen Serie von neun Bundesliga-Niederlagen gefehlt hatte. Was wie eine Trendwende aussieht, trägt seine Handschrift. Ohne ihn wirkte St. Pauli zerrissen, mit ihm wieder deutlich kompakter. „Solange er auf dem Platz steht, schlägt das Herz weiter“, sagt Babbel.

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Doch nicht einmal Irvine kann alle Probleme lösen – das zeigte das 1:1 in Köln. Laut Babbel war es „eine der schwächsten Offensivleistungen der Saison“. Irvines Präsenz verhindert zwar, dass die Mannschaft auseinanderfällt, doch sie ersetzt weder die fehlende Durchschlagskraft noch die mangelhaften Abläufe im letzten Drittel. Er kann stabilisieren, aber nicht kreieren.

Damit rückt das eigentliche Kernproblem in den Fokus: der Kader. „Du hast eine zusammengewürfelte Truppe, bei der wenig ineinandergreift“, kritisiert Babbel den Sommerumbau. Der habe das Gefüge geschwächt; wichtige Rollen wurden falsch besetzt oder Abgänge nicht adäquat ersetzt. „Der Umbau war riskant – und Stand jetzt ist er misslungen“, sagt er. Neuzugänge, die tragen sollten, bleiben hinter den Erwartungen zurück, und Spieler, die vergangene Saison das Gerüst bildeten, finden nicht in Form.

Das bringt – bei allen Treueschwüren – auch Trainer Alexander Blessin unter Druck und erklärt seinen emotionalen Auftritt nach dem Köln-Spiel. Er muss Lösungen finden. Eine Leistung wie in Köln dürfte in den richtungsweisenden Partien gegen die direkten Abstiegskonkurrenten Heidenheim und Mainz kaum für Punkte reichen. Dafür bräuchte es mehr als Irvine allein – wie auch für den Klassenerhalt.

„Man muss sich nichts vormachen. Ohne Verstärkungen im Winter wird es ein ganz harter Abstiegskampf“, sagt Babbel und nennt eine klare Wunschliste: ein physischer Zielspieler, mehr Tiefe im Zentrum, eine Alternative neben Irvine.

Irvine kann St. Pauli vielleicht allein stabilisieren – für alles darüber hinaus braucht er Verstärkung.

Takeaways

  • Die Bauchschmerzen sind nach dem Spiel in Köln größer geworden.
  • Man hat nie das Grundsatzproblem gesehen.
  • Die nächsten beiden Spiele werden entscheidend sein.
  • Der Kaderumbruch im Sommer war riskant und misslungen.
  • Jackson Irvine gibt der Mannschaft extrem viel.
  • Die Kabinenhygiene ist entscheidend für den Erfolg.
  • Die Mannschaft wirkt offensiv sehr ideenlos.
  • Die Rückrunde wird defensiv stabiler.
  • Im Elfmeterschießen ist St. Pauli kaum zu schlagen.
  • St. Pauli ist also noch nicht verloren.

Chapters

00:00 Einleitung und aktuelle Situation des FC St. Pauli

03:00 Trainer und Kaderproblematik

06:01 Transferpolitik und Kaderzusammenstellung

09:02 Jackson Irvine und seine Bedeutung für das Team

11:58 Defensive Stabilität und Herausforderungen

14:49 Ausblick auf die kommenden Spiele und die Saison

16:41 Rückblick auf die Saison und aktuelle Herausforderungen

19:42 Die Rolle von Jackson Irvine und Teamdynamik

22:41 Transferstrategien und Kaderbedarf

25:31 Die Bedeutung der nächsten Spiele für den Klassenerhalt

28:44 Ausblick auf die Rückrunde und mögliche Szenarien