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Werder Bremen: Chronik eines angekündigten Abstiegs

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

In jungen Jahren war ich in Dresden dabei, als das Europacup-Spiel gegen den späteren Europapokalsieger Roter Stern Belgrad wegen schwerer Fan-Ausschreitungen abgebrochen werden musste (1991). Anschließend wurde Dynamo Dresden für zwei Europapokal-Spielzeiten gesperrt. Seitdem reihte sich eine Auseinandersetzung an die nächste. Der aktuelle Tiefpunkt: Am Wochenende kam es nach dem Aufstieg in die 2. Liga zu Straßenschlachten mit der Polizei. Die Bilanz: elf verletzte Beamte, 30 Festnahmen und mindestens ein dutzend demolierte Einsatzwagen. Am Ende muss man feststellen: Der Verein bekommt den gewaltbereiten Teil des Anhangs seit Jahren einfach nicht gezügelt. Die Freude, dass ein Traditionsverein aufsteigt, fällt angesichts der Bilder aus Dresden verdammt schwer.

Einen friedvollen Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Werder Bremen: Chronik eines angekündigten Abstiegs

Werder Bremen trennt sich von Florian Kohfeldt

Vor dem letzten Bundesliga-Spieltag wechselt Bremen den Trainer. Thomas Schaaf soll Werder in der Liga halten. Ob das gelingt, weiß niemand. Und selbst wenn: Die Probleme des Klubs bleiben. Und sie sind riesig.

Von Alex Steudel

Mal angenommen, jemand stellt dir die Aufgabe, aus der ersten Liga abzusteigen. Kannst du das dann ungeschickter anstellen als der Bremer Sportchef Frank Baumann? Ich glaube kaum.

Baumann passte den Moment ab, in dem endgültig klar wurde, dass sein Trainer nicht mehr der richtige ist.

Und dann wartete er noch ein Jahr.

Werder ist am Samstag, nach 33 von 34 Spieltagen, auf Platz 16 abgerutscht. Der Klub nimmt Kurs auf HSV. Ist dem ersten Abstieg seit 1980 näher als eine Fliege der Windschutzscheibe, gegen die sie gerade bei Tempo 200 gekracht ist.

Und jetzt? Erleuchtung. Trainer Florian Kohfeldt muss doch gehen. Nach 33 Spieltagen. Thomas Schaaf übernimmt. Der Trainer, der in Bremen einst auch vor einem 34. Spieltag gehen musste. Weil man nicht mehr an ihn glaubte übrigens. Das Pal-Dardai-Syndrom.

Im Boxen sagte man früher über Weltmeister, die ihren Titel einmal verloren hatten: They never come back. Im Fußball ist es eher: They ständig come back.

Im Ernst und abgesehen davon, dass "vor dem 34. Spieltag den Trainer feuern" wirklich das Seltsamste ist, das man sich vorstellen kann: Es waren ja schon seit langer, langer Zeit alle erdenklichen Anzeichen dafür erkennbar, dass in Bremen ein Wechsel her muss. Baumann hat kein einziges gesehen. Er hat einfach nichts gemacht. Instinkt ist was anderes.

Bremen war schon 2019/20 eine große Flickschusterei. Und ein einziges Schönreden. Das muss man Kohfeldt wirklich lassen: Keiner konnte nach dem Abpfiff so gut erklären wie er, warum vor dem Abpfiff wieder alles anders gekommen war, als er vor dem Anpfiff gedacht hatte. So gesehen, ist Schaaf das glatte Gegenteil. Der Mann redet weniger als ein  Angler morgens um Fünf am Weiher.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie es ausgeht. Die Ausgangslage ist schlecht. Bremen muss gegen Mönchengladbach gewinnen, das noch um einen Platz im Europacup kämpft, während Köln einen Punkt weniger hat, aber gegen Schalke antritt. Und Bielefeld spielt in Stuttgart.

Ich habe übrigens ernsthaft darüber nachgedacht, gar keine neue Kolumne zu diesem Thema zu schreiben. Sondern einfach ein alte reinzukopieren. Denn alles, was es zu Werder Bremen zu sagen gibt, habe ich eigentlich schon vor einem Jahr an dieser Stelle geschrieben. "Florian Kohfeldt in Bremen: Das Ende in Sicht". Jeder Satz stimmt heute noch.

Steudel-Kolumnen gibt es auch als Taschenbuch und eBook: Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.

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Heute im Fernsehen

20.45 Uhr, Eurosport: Serie A, Verona - Bologna

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