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Wechsel zu Bayern: Timo Werner sollte gewarnt sein

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Heute Deutscher Medienkongress in Frankfurt/Main. Natürlich bin ich dabei. Mal hören, wer Fever Pit'ch kennt. Oder besser: Wer nach den zwei Kongress-Tagen Fever Pit'ch nicht kennt. Ich lege mich ins Zeug.

Einen dynamischen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Wechsel zu Bayern: Timo Werner sollte gewarnt sein

"Bayern? Dortmund? Es gibt einen besseren Verein für Werner"

Die Anzeichen verdichten sich, dass Nationalspieler Timo Werner RB Leipzig im Sommer verlässt. Aber welcher Verein passt zu ihm? Borussia Dortmund? Der FC Bayern? Bei T-Online haben die Redakteure Heiko Ostendorp und Florian Wichert gegensätzliche Meinungen veröffentlicht. Anlass für eine Erörterung.

Timo Werner, daran besteht kein Zweifel, hat famose Leistungswerte als Stürmer vorzuweisen. Die auffälligste Quote: 58 Tore und 27 Torvorlagen in 176 Bundesliga-Spielen. Beim DFB hat er, Confed-Cup-Sieger 2017 und WM-Teilnehmer 2018, neun Tore in 23 Länderspielen erzielt.

Sein Talent haben die Scouts beim VfB Stuttgart früh entdeckt. Als B- und als A-Jugendlicher wurde er mit der Fritz-Walter-Medaille ausgezeichnet, was einem Ritterschlag gleichkommt. Da überrascht es nicht, dass er der jüngste Doppeltorschütze der Bundesliga-Geschichte wurde.

Sein Wechsel 2016 von Stuttgart zu RB Leipzig war unvermeidlich. In einer Mannschaft, die Tempo-Fußball zur Kernkompetenz erklärt, konnte er seine Geschwindigkeit am Ball besser einsetzen als bei einem Absteiger. Jetzt ist er 22. Was macht so einer, wenn der nächste Karriereschritt folgen muss?

Werner-Vertragspoker nervt RB Leipzig

Die offene Personalie droht zum Unruheherd zu werden. Die Verantwortlichen von RB Leipzig zeigen sich langsam genervt.

Die Bosse von RB Leipzig erklärten, dass sie mit keinem Spieler in die Saison 2019/20 gehen, der sie am Saisonende ablösefrei verlassen darf. Der Vertrag von Werner endet 2020. Darum stehen er und Berater Karlheinz Förster unter Zeitdruck: Bis zum Sommer muss die Entscheidung stehen.

Nachzuvollziehen ist die Haltung des Klubs. Wenn Timo Werner weg möchte, dann geht das nur jetzt im Sommer, wenn der Vertrag noch ein Jahr läuft. Denn nur dann kassiert Leipzig eine Ablösesumme. Sein Marktwert: 65 Mio. Euro. Das ist mehr, als Werner in einer Saison erspielen kann.

Er steckt damit in einer komfortablen und gleichzeitig verzwickten Situation. Komfortabel ist: Er kann sich seinen künftigen Verein aussuchen; bei Bayern kann er wenig falsch machen. Verzwickt ist: In Leipzig ist er Teil eines eingespielten Räderwerks; die Mitspieler schätzen ihn sehr.

Timo Werner ist ein Lehrbeispiel dafür, wie die Karriereplanung eines talentierten Profispielers im modernen Fußball läuft - und mit der falschen Entscheidung misslingen kann. Da ist guter Rat teuer. Nochmals einen Schritt zurück. Vier Optionen stehen dem RB-Angreifer offen.

  • Bei RB Leipzig bleiben. "Er weiß, was er bei uns hat", sagt Oliver Mintzlaff, der Vorstandsvorsitzende in Leipzig. Ein neuer Vertrag mit Laufzeit über zwei oder drei Jahre machte Timo Werner zum Bestverdiener mit vier bis sechs Mio. Euro Jahresgehalt. Der künftige Trainer Julian Nagelsmann würde sein Spielsystem auf ihn zuschneiden.
  • Zu Bayern München gehen. Wenn die Bayern finanziell ernst machen, dann wird es schwierig“, weiß RB-Sportchef Ralf Rangnick. Bayern zahlt nicht nur das doppelte Gehalt. Timo Werner würde garantiert Champions League spielen und Lewandowski-Nachfolger werden. Der brutale Konkurrenzdruck beim Training verbessert oder zerstört ihn.
  • Borussia Dortmund vorziehen. "Ist jetzt kein Thema für uns", so BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Betonung auf "jetzt". Dortmund geht davon aus, dass Timo Werner zu Bayern geht. Wenn nicht, lägen die Vorteile auf der Hand: Eine dynamische Elf, die zu seiner Spielweise passt, genügend Gehalt, trotz Erfolgsdruck Ruhe und Rückendeckung.
  • Bei Topklub in Europa anheuern. Mit 22 die große Lösung. Real Madrid und Premier League (zum Beispiel FC Liverpool) sind die besten Möglichkeiten. Die Vorteile: Sofort eine internationale Nummer unter den Besten, Utopie-Gehalt und Auslandserfahrung. Allerdings: Ausland setzt immer eine gewisse Reife als Spieler und Persönlichkeit voraus.

"Timo Werner würde perfekt zu Bayern passen"

Rekordnationalspieler und Sky-Experte Lothar Matthäus analysierte die Werner-Personalie in seiner Kolumne.

Am wahrscheinlichsten ist die Bayern-Option. Timo Werner sollte gewarnt sein. Es gibt gute wie abschreckende Beispiele von jungen Fußballprofis, die  vor einer ähnlichen Entscheidung standen und nicht glücklich bei den Bayern wurden. Am schlimmsten war der Fall Sebastian Deisler.

Er galt als Deutschlands größtes Fußballtalent, als er 1999 von Mönchengladbach zu Hertha BSC wechselte und drei Jahre später zu Bayern München weiterzog. Als der Leistungsdruck auf die Gesundheit durchschlug, beendete Deisler über Nacht seine Karriere. Mit 27 Jahren.

Lukas Podolski zog es 2006 vom 1. FC Köln zu Bayern. Drei Jahre blieb er. Den Durchbruch, dass er unumstritten war, schaffte er so wenig wie später Mario Götze. Bayern kann da brutal sein und ungerecht. 2009 kehrte Podolski dorthin zurück, wo sie ihn liebten. Ins Ausland ging er 2012.

Als Sebastian Deisler die Zeit still stehen ließ

Sebastian Deisler beendete mit 27 Jahren seine Karriere. Für fünf Jahre trug er das Bayern-Trikot. Eine Erinnerung.

Ganz anders lief es bei Toni Kroos. Als die Bayern ihn aus Rostock holten, waren sie zwar überzeugt, dass er Kopf der Mannschaft werden könnte. Noch war er aber zu jung. Bayern lieh ihn für anderthalb Jahre an Bayer Leverkusen aus, damit er Spielpraxis sammeln konnte.

Er kehrte von seiner Lehrzeit in Leverkusen 2010 zurück zum FC Bayern, stieg zum Spielgestalter auf und wechselte, weil ihm die Bayern die Anerkennung für seine Leistung nicht im Arbeitsvertrag zum Ausdruck brachten, 2014 zu Real Madrid. Dort entfaltete sich Kroos zum Weltstar.

Mesut Özil dagegen, Kind des Ruhrgebiets, machte eine Zwischenstation bei Werder Bremen, bevor er seine internationale Karriere startete. 2010 zu Real Madrid, 2013 zum FC Arsenal nach London, 2014 Weltmeister mit Kroos und Podolski. Ohne Bayern-Nimbus kann's also auch klappen.

Heute im Fernsehen

21 Uhr, DAZN: Coupe de France, AS Monaco - FC Metz

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