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VfL Bochum: Wo das Herz zählt - nicht das große Geld

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Das Ruhrstadion in Bochum habe ich immer gemocht, weil es damals, als es noch modern war, seiner Zeit voraus war. Die Zuschauer dicht am Spielfeld, alle Seiten und Ecken geschlossen, genau die richtige Größe für eine intensive Stadionatmosphäre anne Castroper: Wäre der Begriff damals schon, also vor dem Umbau in Dortmund und dem Neubau auf Schalke, in aller Munde gewesen, man hätte von einer "Arena" gesprochen.

Der VfL Bochum aber hat seine eigenen Vorzüge immer schon ein bisschen verborgen oder zumindest nicht in den Vordergrund gestellt und darunter jahrelang gelitten. Der kleine Bruder von Dortmund und Schalke verlor früh seine besten Jungs, man denke an Leon Goretzka. Vielleicht freue ich mich deshalb, dass Bochum erstklassig wurde und jetzt seinen ersten Heimsieg feierte. Den Klassenerhalt gönnt man dem VfL Bochum von Herzen.

Einen kämpferischen Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Bochum: Wo das Herz noch zählt, nicht das große Geld

Bochum, ein sonderliches Fußball-Team

Bochum, ein sonderliches Fußball-Team

Die Rückkehr ins Oberhaus: Das 0:1 zum Auftakt in Wolfsburg korrigiert der Aufsteiger mit einem ganz starken Spiel gegen den FSV Mainz 05. Und über einen Mann staunen dabei alle ganz besonders.

Von Alex Steudel

Die armen Dortmunder! Kaum sind sie endlich Schalke los, haben sie den VfL Bochum an der Backe. Bochum liegt noch näher als Gelsenkirchen, könnte also mittelfristig noch lästiger werden. Nur 20 Minuten Autofahrt trennen die beiden Städte, und beide Klubs holten bisher drei Punkte. Hier hat es sich schon mit den Gemeinsamkeiten. Dortmund holte nämlich NUR drei Punkte, Bochum holte SCHON drei Punkte. Alle reden deswegen gerade über der VfL.

Zum Beispiel über Gerrit Holtmann. Den schnellsten Mann des deutschen Profifußballs. 36,4 km/h erreicht der Linksaußen, wenn man ihn richtig ärgert. Beim 2:0 gegen Mainz schoss der 26-Jährige das designierte Tor des Monats nach einem herzzerreißenden Solo. Jetzt mal ganz ehrlich: Wer kannte Gerrit Holtmann vor sechs Monaten? Erling Haaland vielleicht?

Natürlich erwartet jetzt niemand, dass der kleine, viermalige deutsche Zweitligameister VfL Bochum an den großen Dortmundern vorbeischießt und nächstes Jahr gegen Paris St. Messi antritt. Aber es ist schön zu wissen, dass er's theoretisch könnte. Nach elf Jahren Jammertal darf Bochum wieder mit den Großen spielen.

Dass ein generalüberholter Traditionsklub von sich reden macht in einer Liga, die gerade ein Gelddiskussions- und Imageproblem hat und bezeichnenderweise vom Dreigestirn Wolfsburg-Hoffenheim-Leverkusen angeführt wird, ist eine schöne Sache. Es wird einem richtig warm ums Herz.

Für mich ist Bochum vor allem Grönemeyer. (An die jüngeren Leser: Gemeint ist HERBERT Grönemeyer. Der kleine Bruder des berühmten Arztes.) Er sang viele schöne Lieder. Unter anderem den Gänsehautklassiker "Bochum", der seit 29 Jahren vor jedem Heimspiel des VfL läuft:

"Bochum, ich komm aus dir, Bochum ich häng an dir. Du Blume im Revier."

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Tief im Westen freuen sich die Menschen, dass es den VfL wieder gibt auf der einzigen Landkarte, die wirklich zählt. Und ich freue mich mit. Aber mehr über all die kleinen Geschichten und Erinnerungen und Kuriositäten als über die Punkte.

Wenn einem etwa der leicht überbäuchige Thomas Reis mit seinem weißen T-Shirt und den lustigen Tattoos in einer Fußgängerzone begegnen würde, man käme nie auf den Gedanken, dass der mal Bundesligaprofi war und jetzt als Trainer den VfL nach oben geführt hat. Man würde ihn eher mustern und fragen: Na, wie war's auf Malle?

Reis hat als Spieler und Trainer 15 Jahre Bochum auf dem Buckel. Fast so viel wie die größte Bochum-Legende nach Ata Lameck (gefühlt 24 Millionen Einsätze für den VfL) und Dariusz Wosz (Zaubermaus): Hermann Gerland.

Tiger Gerland wurde in Bochum geboren, er spielte und arbeitete 19 Jahre lang beim VfL. Dann ging er hinaus in die weite Welt, kam aber nur bis zur Säbener Straße. Zum FC Bayern, ans andere Ende der Nahrungskette. Bochum gibt diese Saison 23 Millionen Euro für Spielergehälter aus. Das ist in etwa der Monatsetat der Bayern.

Wir reden in diesen Tagen ja viel über Geld und Scheichs, Plastikklubs und 50+1. Die Bochumer sind die heißeste Antwort darauf. "Hier, wo das Herz noch zählt, nicht das große Geld", singt Herbert Grönemeyer. Schön, dass es sie gibt.

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Bella-Kotchap überzeugt bei Bundesliga-Premiere

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Erst durch die Verletzung von Maxim Leitsch rutschte Armel Bella-Kotchap gegen Mainz ins Team des VfL Bochum. Und überzeugte.

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Borussia Dortmund: Warnschuss zur richtigen Zeit

Auch unter Marco Rose altbekannte Probleme

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Borussia Dortmunds tief sitzender Komplex kam beim SC Freiburg wieder einmal zum Tragen. Gemessen an den statistischen Daten hätte das Spiel jedenfalls nicht verloren werden dürfen. Doch der BVB wird seine altbekannten Probleme nicht los.

Von Alexander Sarter

Die neue Saison der Fußball-Bundesliga ist zwar erst zwei Spieltage alt, doch Borussia Dortmund wurde von der altbekannten Debatte bereits wieder eingeholt. Die Pleiten bei den "Kleinen" waren bei den Vorgängern von Marco Rose immer wieder das Thema - und sie sind es schon nach dem zweiten Punktspiel des neuen Trainers erneut.

Wer Meister werden will, darf Partien wie beim SC Freiburg einfach nicht verlieren. Wie so oft in der Vergangenheit fehlte dem BVB auch bei der Niederlage im Breisgau (1:2) der letzte Biss. Wenn es mit der Schönspielerei und der technischen Überlegenheit gegen einen leidenschaftlich auftretenden Gegner nicht klappt, fehlt beim BVB einfach der Plan B.

Dann ist auch deutlich zu erkennen, dass Erling Haaland trotz seiner großartigen Anlagen mit erst 21 Jahren noch kein Leader ist. Der Norweger wurde von der SC-Abwehr weitgehend aus dem Spiel genommen und tauchte mit zunehmender Spieldauer immer weiter ab.

Die ganze Partie ähnelte verblüffend dem Auftritt der Dortmunder in Freiburg in der vergangenen Saison unter der Regie von Coach Edin Terzic. Dass am Ende das gleiche Resultat stand, sagt fast alles.

Damals wurde allerdings der 20. Spieltag geschrieben. Dass der BVB die Pleite nun so früh in der Spielzeit kassiert hat, könnte der einzig positive Aspekt daran sein. Der Weckruf sollte die Profis rechtzeitig aufgerüttelt haben - aber darauf haben die BVB-Fans auch in der Vergangenheit zu oft vergeblich gehofft.

Alexander Sarter ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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