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Unendlich viele Gründe, warum wir England besiegen

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Auch für Fever Pit'ch steht Dienstabend im England-Klassiker eine Menge auf dem Spiel. Verliert Deutschland, erscheinen wir Donnerstagmorgen mit einem Abschiedstext für Bundestrainer Löw, wecken Hoffnung auf eine bessere Zeit mit Nachfolger Hansi Flick - und beginnen die Betriebsferien.

Gewinnt Deutschland aber, dann verkürzen wir unsere Sommerpause und erscheinen mindestens bis Ende Finaltag am 11. Juli. Denn das ist unsere Prognose: Weder Schweden noch Ukraine stoppen uns im Viertelfinale, weder Dänemark noch Tschechien im Halbfinale. Die hauen wir alle weg!

Und während ich das schreibe, merke ich es selbst: So viel Hochmut tut gar nicht gut. Die Italiener, hochgelobt in der Vorrunde, kamen mit Ach und Krach und Verlängerung eine Runde weiter (2:1 n.V. gegen Österreich). Die Niederländer: gestern raus als Gruppenerster (0:2 gegen Tschechien).

Am späten Sonntagabend ausgeschieden: Titelverteidiger Portugal. 0:1 gegen Belgien, obwohl drückend überlegen und mit Cristiano Ronaldo gesegnet. Und wer sagt uns, dass die traditionsbewussten Brexit-Briten dem Jahrzehnte alten Drehbuch folgen und gegen uns stümpern?

Vorsichtshalber schalte ich einen Gang zurück und ermahne die Fußballgemeinde in Deutschland zu Demut. Es gibt keine schwachen… Das nächste Spiel ist das… Der Ball ist… Ein Spiel dauert… Da müssen Sie den Trainer… Ach, Gottchen! Football is coming home.

Alex Steudel, bitte übernehmen!

Einen wünschenswerten Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Hier sprechen unsere England-Bezwinger von 1996

Am Dienstag wollen sie wieder die Könige von Wembley sein: 1996 warfen die Deutschen die Engländer dort vor 76 000 Zuschauern im EM-Halbfinale n.E. raus.

Unendlich viele Gründe, warum wir England besiegen

Von Alex Steudel

Morgen ist der große Tag. Deutschland-England ist das beste Duell, das der Fußball zu bieten hat. Und ich bin schon voll auf Sieg gepolt. Ich weiß, dass wir gewinnen, weil wir immer gewinnen. 1990: unvergessen. 1996: legendär. 2010 gucke ich heute noch auf YouTube.

Gegen England sprintete 2010 sogar Mesut Özil voller Leidenschaft die Linie runter. Mehr brauchst du nicht zu wissen über dieses Spiel und seine Bedeutung.

Ja, klar, wir haben auch mal verloren. Aber diese Niederlagen wiegen federleicht. Und 1966 ist zu lang her. Da war ich 6 Wochen alt. Ab 1970 gewannen wir dann immer, wenn es darauf ankam. Warum? Weil es so viel Spaß machte.

Ich weiß, ich weiß, die deutsche Mannschaft ist in keiner guten Verfassung. Aber das ist in diesem Spiel völlig egal. Ich setze ja nicht auf deutsche Fähigkeiten, ich setze auf die Nerven der Engländer. Auf die ist gegen Deutschland immer Verlass. Zitter & Bibber is Coming Home.

Ich kenne weltweit tatsächlich nur eine weitere Mannschaft, die immer versagt, wenn es darauf ankommt: Deutschland ist für England das, was der Anpfiff für den HSV ist.

Ach, was freue ich mich auf diese langen englischen Gesichter morgen nach dem Abpfiff. Wie in dem Moment bei "Bares für Rares", wenn sich rausstellt, dass die geheimnisvolle, staubige Brosche aus der Dachkammer nur Einsfünfzig wert ist.

Ihr seht, ich bin voller Zuversicht. Wir haben Gosens, Kimmich, Müller, Musiala. Die Engländer haben Angst.

Hummels ist langsam, aber England ist gelähmt.

Ach, was rede ich!? Gegen die Engländer läuft sogar Mats Hummels Jahresweltbestzeit.

Okay, sie trainieren Elfmeterschießen – immerhin. Aber beim Training guckt ja nicht die ganze Welt zu. Die Angst kommt erst mit Manuel Neuer.

Ich werde uns den Spruch von Gary Lineker ersparen, der steht vermutlich eh wieder überall. Stimmen tut er trotzdem. Und gegen England erst recht. Erschwerend kommt ja hinzu, dass wir bei dieser EM etwas gutzumachen haben: Ungarn liegt uns im Magen wie englisches Frühstück.

Jamal Musiala: Sie nennen ihn Bambi

Was der 18-jährige Jamal Musiala macht, kann man nicht lernen. Dass er für Deutschland spielt, ist Joachim Löw zu verdanken.

Wir gewinnen also morgen. Vielleicht in der Verlängerung, vermutlich im Elfmeterschießen.

Wann haben wir eigentlich das letzte Elfmeterschießen verloren? Achso, ja, jetzt fällt mir's ein: 1976 war das. Danach haben wir alle gewonnen: 1982, 1986, 1990, 1996, 2006, 2016. Klingt wie das neue Lied von  "Sportfreunde Stiller".

Liebe Engländer, ich mag euch sehr. Echt jetzt. Aber morgen ist kurze Pause. Morgen kommt der deutsche Zahnarzt und sagt: Das könnte jetzt ein bisschen wehtun.

Nein, gewinnen könnt ihr nicht. Never ever. Deutschland ist der Stachel in eurem rosafarbenen Fleisch. Mit einem riesigen Widerhaken dran.

Steudel-Kolumnen gibt es auch als Taschenbuch und eBook: Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.

++ EM aktuell ++

1:0! Belgien siegt dank Hazard-Hammer

Die Belgier feiern gegen Portugal in einer erst ereignisarmen und dann äußerst hitzigen Partie den Einzug ins EM-Viertelfinale.

Der Titelverteidiger ist ausgeschieden

Die Fußball-EM geht ohne Cristiano Ronaldo weiter. Das 1:0 durch Hazard genügt dem Titelkandidaten Belgien gegen den Titelverteidiger Portugal.

0:2! Die Trauer trägt Oranje

Innerhalb von 60 Sekunden hat sich die Oranje-Stimmung ins Gegenteil verkehrt. Die Niederlande verlieren überraschend gegen Tschechien.

Oranje-Aus wegen dieser Szene: Ist das wirklich Rot?

Die Niederlande scheiden damit sensationell im EM-Achtelfinale aus. Eine Rote Karte gegen Matthjis de Ligt ist gegen Tschechien der Knackpunkt der Partie.

"Das hat den Unterschied gemacht"

Tschechien hat die bisher größte Sensation dieser Europameisterschaft vollbracht: Nach dem EM-Achtelfinale zeigte sich Patrik Schick überglücklich.

Heute im Fernsehen

12 Uhr, Sport1: EM Aktuell

18 Uhr, ZDF: Kroatien - Spanien

21 Uhr, ZDF: Frankreich - Schweiz

Alle mal herschauen!

Stefan Effenberg über das England-Spiel und Toni Kroos

Sport1-Experte Stefan Effenberg erklärt, worauf es im EM-Achtelfinale gegen England ankommen wird. Auch zur Kritik an DFB-Stars hat er eine klare Meinung.

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