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TV-Vertrag: Rummenigge schimpft auf Bundesliga-Klubs

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Am Mittwochmorgen, bevor seine Vorstellungsrunde bei den Regional- und Landesverbänden losging, saß der designierte DFB-Präsident Fritz Keller im Frühstücksaal des Maritim-Hotels in Berlin - und gönnte sich ein Gläschen Sekt zur Stärkung. Er tat dies so selbstverständlich und unbeeindruckt von den vielen Hotelgästen, die um ihn herumsaßen, dass ich dachte: Der Mann ist mit sich im Reinen und unabhängig von dem, was andere Leute über ihn denken. So handeln Überzeugungstäter.

Am Nachmittag, als er die zweite Vorstellungsrunde bei den Profiklubs beendet hatte, verfestigte sich das Bild. Fritz Keller, ganz Unternehmer, will beim DFB aufräumen. Aber nicht als Alleinherrscher, wie es sein glückloser Vorgänger versuchte, sondern mit Analyse und Teamwork. Ausdrücklich nannte er sein Motto: "Nur gemeinsam geht's". Er möchte Lobbyarbeit für die ehrenamtliche Arbeit in den Amateurvereinen betreiben, den Frauenanteil in DFB-Gremien erhöhen, ein gutes Verhältnis zu den Profiklubs pflegen.

Am Ende hinterließ er bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als Kandidat einen so glaubwürdigen und vertrauenserweckenden Eindruck, dass man ihm erstens den Umbau des größten Sportfachverbandes der Welt zutraut und zweitens hinterher das gewünschte Bier zur Bratwurst im Stadion gönnt. Man weiß noch zu wenig vom Winzer aus dem Breisgau, um seine Erfolgsaussichten einschätzen zu können. Nur so viel ist sicher: Es war ein guter Start. Das Gläschen Sekt hat sich gelohnt.

Einen trinkfesten Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

TV-Vertrag: Rummenigge schimpft auf Bundesliga-Klubs

DFL-Generalversammlung: Es brodelt im deutschen Fußball

Bei der Generalversammlung der Deutschen Fußball-Liga wird deutlich: Die Interessen der großen und der kleineren Klubs sind zu unterschiedlich.

Als Oke Göttlich, der Präsident des Zweitligisten FC St. Pauli, ins Präsidium der Deutschen Fußball-Liga (DFL) gewählt war, versammelte er draußen vor den Saaltüren eine kleine Gruppe von Journalisten um sich. Er redete und stichelte, deutete an und erklärte, wie sich die Verhältnisse im deutschen Fußball mit dieser DFL-Generalversammlung verändern.

Seine Botschaften fanden Gehör. Und als jede Aussage notiert war, beendete er die Runde mit dem Satz: “Aber nicht zum Schreiben.” So geht das neuerdings im Bundesliga-Fußball ständig: Andeutungen hinterlegen und hinterher nicht dafür verantwortlich gemacht werden können. Hauptsache, die Lunte ist gelegt.

Formen von Hinterzimmer-Politik wurden zuletzt Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt und Klaus Filbry von Werder Bremen nachgesagt. Die zwei Klubbosse führen eine Allianz an, die den Namen “Team Mittelstand” trägt und die Interessen mittelgroßer Klubs vertritt. Dazu gehören Hertha BSC, 1. FC Köln, VfB Stuttgart und der Hamburger SV.

Das gemeinsame Ziel: ein möglichst großes Stück von einem Kuchen, der erst in zwei Jahren gebacken sein wird - der neue Milliardenvertrag für die Medienrechte. Man will verhindern, dass die beiden Zugpferde der Liga, Bayern München und Borussia Dortmund, bei den TV-Geldern ein aus ihrer Sicht zu großes Stück abbekommen.

Die Stimmung in der Bundesliga ist gereizt. „Uns allen ist auf die Nerven gegangen, dass sich 16 Klubs getroffen haben. Noch nie seit Gründung der DFL habe ich es erlebt, dass es so eine Separierung der Interessenlagen gab und dass das Fell des Bären vorzeitig verteilt werden sollte“, schimpfte Karl-Heinz Rummenigge. “Das ist absolut nicht okay.”

Karl-Heinz Rummenigge warnt vor Spaltung der Bundesliga

Die kleinere Klubs wollen mehr TV-Geld. Droht der Deutschen Fußball-Liga eine Spaltung zwischen den wenigen großen und der Mehrheit der kleinen Klubs?

Der Vorstandschef des FC Bayern weiter: “Ich rate ihnen, schnellstens in den Kreis aller Vereine zurückzukehren und sich nicht zu separieren. Es gab natürlich auch Überlegungen großer Klubs, sich mal zu treffen und darüber zu befinden. Das haben wir dann ganz zielbewusst nicht gemacht, weil wir keine Gegenposition beziehen wollten.”

Der fast schon destruktive Widerstand vor den Präsidiumswahlen erschien BVB-Chef Hans-Joachim Watzke aber so wegweisend, dass er seine Kandidatur vorzeitig zurückzog und der Generalversammlung bei wichtigen Tagesordnungspunkten fernblieb. Schon tauchte die Frage auf: Provoziert das “Team Mittelstand” einen Riss im Profifußball?

“So wie es in den letzten Wochen war, kann es nicht weitergehen”, mahnte DFL-Chef Christian Seifert, bevor die Wahlen vollzogen wurden. Im Präsidium sitzt jetzt den beiden Großklubs Schalke 04 (Peter Peters) und FC Bayern München (Jan-Christian Dreesen) eine Mehrheit von kleinens Klub von Freiburg und Kiel gegenüber.

Seifert bestritt zwar auf Nachfrage von Fever Pit’ch vehement, dass ein Riss durch die Liga geht, und verwies auf den demokratischen Prozess, der zu diesem Ergebnis geführt habe. Nur zu gut weiß er aber auch: Ohne Bayern und BVB wird die Bundesliga international kaum bestehen können. Bei Auswärtsspielen bringen Großklubs die meisten Fans mit.

“Alle drei Jahre vor der Generalversammlung wird komischerweise viel über Miteinander und Solidarität gesprochen, und dann geht’s irgendwie immer gegeneinander. Aber das ist normal”, so Seifert. Der TV-Poker 2020 setzt eben Gier frei. Seifert: “Es geht um sehr viel Geld, um Zukunftsperspektiven. Und da fragt sich jeder Klub: Wo bleibe ich denn da?”

Der künftige DFB-Chef

Fritz Keller und Christian Seifert als Spielmacher

Während es in der eigenen Liga brodelt, teilt Christian Seifert teilt gegen den DFB aus. Sogar in dem Moment, als Präsident Fritz Keller vorgestellt wird.

Harmonie in der Kampfzone bei DFB und DFL

Der designierte DFB-Präsident Fritz Keller erfährt eine überwältigende Zustimmung von den Profis und den Amateuren.

Passt ein Mann des Konsens an die DFB-Spitze?

Er gilt als umgänglicher Mann des Ausgleichs. Als neuer DFB-Präsident muss Fritz Keller aufpassen, nicht zum Grußaugust zu werden.

DFB-Präsident: Wer ist hier der Boss?

Über das Profil des künftigen DFB-Präsidenten war wenig bekannt. Nach Fritz Kellers Vorstellung ist klar: Viel zu sagen hat nicht er, sondern ein anderer.

Mit dem Nahverkehr zum DFB

Der designierte DFB-Präsident Fritz Keller hält sich mit programmatischen Äußerungen zurück. Er will jedoch auf mehr Frauen setzen.

Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, Nitro: Europa League Quali, Straßburg - Eintracht Frankfurt

Eintracht Frankfurt: Trainer Adi Hütter sauer auf Doping-Jäger

Vorm Europa-League-Spiel in Straßburg ging es bei der Eintracht Eintracht um den Tabletten-Fall Hinteregger. Trainer Adi Hütter kritisierte die Anti-Doping-Agentur.

Was sonst noch so los ist

Franck Ribéry nach Florenz - wegen Luca Toni

Willkommen beim AC Florenz: Der 36 Jahre alte Franck Ribéry soll dem Serie-A-Klub neuen Schwung verleihen - gemeinsam mit einem Großtalent.

"Die Aussage muss von ihm kommen"

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge schließt bei Jerome Boateng oder Renato Sanches einen Transfer nicht aus.

Hertha und Union: Fan-Szenen verbünden sich

Im Kampf für Fan-Interessen haben sich verfeindete Fan-Szenen von Union und Hertha in Berlin verbündet.

BVB bindet Supertalent Moukoko bis 2022

Youssoufa Moukoko hat bei Borussia Dortmund offenbar einen Fördervertrag bis 2022 unterschrieben. Das vermeldet Sport Bild.

Bisschen Werbung muss sein

Mit RB-Sportdirektor Markus Krösche beim LVZ-Sporttalk

Der Sportdirektor von RB Leipzig feiert seinen Einstand im LVZ-Talk der Leipziger Volkszeitung. Am Donnerstag ist Markus Krösche neben Pit Gottschalk Gast von Guido Schäfer. Tickets gibt es in der Ticketgalerie und in allen LVZ-Geschäftsstellen.

Alle mal herhören!

Sky und Onefootball bestätigen Content-Kooperation

Sky und Onefootball haben Gerüchte bestätigt, wonach sich die Unternehmen auf eine Content-Kooperation geeinigt haben. So zeigt Onefootball ab dem kommenden Spieltag wie vermutet Spiele der 2. Liga und des DFB-Pokals auf Pay-per-View-Basis.

Neues Sportportal begeistert Sportfans weltweit

"The Athletic" verpflichtet namhafte Autoren und hat jetzt eine halbe Million Leser. Aber wann macht das Portal auch Profit?

Amateur-Irrsinn

Ordnungsamt bricht Elfmeterschießen ab

Ein Pokalspiel in Baden-Württemberg geht ins Elfmeterschießen. Doch dann schreitet das Ordnungsamt ein - vier Elfmeter vor der Entscheidung.

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