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Stefan Effenberg knöpft sich David Alaba vor

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Heute Nachmittag findet endlich das Nachholspiel im DFB-Pokal statt. Der FC Schalke 04 spielt um halb fünf in Schweinfurt, bevor am Abend die dritte Runde in der Champions League losgeht. Lange Zeit sah es so aus, als ob Türkgücü das lukrative Spiel gegen den Bundesligisten zustünde. Ein Gericht hatte dem Einspruch des Münchner Vereins zugestimmt und die Verlegung des Pokal-Auftakts erzwungen. Man wird das jetzt in der Coronakrise noch häufiger erleben, dass sich ein Klub durch die Umstände vorm Spiel extrem benachteiligt fühlt und Gerechtigkeit notfalls vor Gericht verlangt. Man kann es diesen Vereinen nicht verdenken. Im Endspurt der 2. Liga wurde zum Beispiel der Traditionsverein Dynamo Dresden aufgrund von Corona-Regeln außer Gefecht gesetzt. Mangelnde Praxis war auch ein Grund dafür, dass der Verein abstieg und inzwischen in der 3. Liga spielt. Man wird vermutlich niemals die Gerechtigkeit beim Fußball herstellen können, die man sich wünscht. Auch hier gilt: Wir müssen gemeinsam irgendwie über die Runden kommen und zusehen, dass das Klagelied über vielleicht unvermeidbare Maßnahmen und Entscheidungen nicht zu schrill klingt. Wir haben ja keine andere Wahl. Es wird eine Zeit nach Corona geben, und es wäre unerträglich, wenn man sich hinterher unversöhnlich gegenüber stünde.

Einen friedvollen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Stefan Effenberg knöpft sich David Alaba vor

Außerdem geht's

Stefan Effenberg fordert in Coronazeiten auch bei den Spielern viel mehr Demut. Auch zu einer DFB-Team-Rückkehr von Mats Hummels spricht er Klartext.

Von Stefan Effenberg

Die neuerlichen Corona-Maßnahmen in Deutschland betreffen zwangsläufig natürlich auch erneut den Fußball und die Bundesliga. Ich möchte deshalb wirklich an die Vernunft und Demut der Spieler appellieren.

Da gibt es nämlich Spieler in der jetzigen Situation, die verhandeln über neue Verträge – wie zum Beispiel David Alaba mit dem FC Bayern. Und die erwarten dabei Dinge, die gar nicht mehr im Verhältnis stehen zur Realität. Wir reden da nicht von 500.000 Euro oder einer Million, sondern von ganz, ganz viel Geld.

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Ich finde, wir müssen uns verabschieden von diesen Diskussionen, da erwarte ich eine Säuberung. Andere nämlich leiden zutiefst in dieser Pandemie, arbeiten in Kurzarbeit oder verlieren ihren Job.

Beeindruckt von Gladbach, RB auf gutem Weg

Nach dem Topduell zwischen Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig (1:0) muss ich sagen: Gladbach hat das nach den Spielen gegen Inter Mailand und Real Madrid in der Champions League nun auch wieder richtig gut gemacht - das hat mich beeindruckt.

Was man aber auf der anderen Seite gemerkt hat: Natürlich tut RB so ein Abgang wie der von Timo Werner weh, das kann man so schnell nicht ersetzen.

Dass 0:5 der Leipziger in der Champions League gegen Manchester United will ich trotzdem nicht überbewerten. So krass war die Niederlage nicht, wie das Ergebnis aussagt: Das ist in Leipzig ein Prozess, aber der Verein ist ja auf dem richtigen Weg. Ich bin mir sicher, dass RB auch schon bald wieder die Kurve kriegt.

Ich finde auch gut, wie gelassen sie damit umgehen, von manchen Kritikern noch immer als Retortenklub tituliert zu werden. Die Verantwortlichen in Leipzig machen das genau richtig.

Ich möchte dabei mal an Manuel Neuer und seinen Wechsel vom FC Schalke 04 zum FC Bayern erinnern. Da war das ähnlich, auch da wurde gefragt: Kann das funktionieren?! Und am Ende konnte man sehen, dass man sich den Respekt durch Leistung verdienen kann.

Verständnis für Bayern und BVB

Apropos die Bayern: Dass die Münchner in der Bundesliga zuletzt auf Robert Lewandowski verzichtet haben - wie auch Borussia Dortmund auf Erling Haaland - ist logisch mit Blick auf die enorme Spiel-Taktung auch durch die Champions League.

Wir müssen uns verabschieden von dem Glanz der Topklubs, dass Bayern und der BVB jeden Gegner an die Wand spielen, einfach aufgrund der Belastung und erhöhten Verletzungsgefahr.

Daran müssen wir uns gewöhnen. Und solange sie die Siege einfahren…

Ein Lob mag ich aber Joshua Kimmich aussprechen: Wie der kurz vor dem Tor der Bayern beim 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln unbedingt den Ball wollte, war sauber. Ein ganz starkes Zweikampfverhalten, wie er da zupackt, so kenne ich ihn.

Hummels sollte sich das DFB-Team nicht antun

Am Schluss auch noch ein Wort zu Dortmunds Mats Hummels, der auch gegen Bielefeld wieder getroffen hat. Ob demnach Hummels' DFB-Rückkehr nicht doch wünschenswert ist, fragen sich immer wieder Fans und Beobachter.

Ich halte dagegen und sage: Man sieht ja, dass die Belastung durch die Nationalelf bei ihm wegfällt - daher bringt Hummels diese Leistung. Und wenn er vernünftig ist, kehrt er nicht mehr zurück, auch wenn die Besten für mich eigentlich spielen müssten, also auch Jerome Boateng, Thomas Müller und eben Hummels.

Aber wie gesagt: Wenn sie schlau sind, machen sie es nicht – sie spielen auf diesem hohen Niveau, weil sie eben nicht mehr die Belastung der Nationalmannschaft haben. Nicht nur physisch, sondern auch mental. Das war bei mir übrigens auch so: Sie wollten mich ja zurückhaben beim DFB. Aber ich habe dann abgelehnt - weil ich die Belastung nicht mehr wollte.

Wer ist der Piranha?

Der FC Bayern und David Alaba streiten sich über die Konditionen eines neuen Vertrages. Klar ist: Hansi Flick will nicht auf ihn verzichten.

Heute im Fernsehen

16.30 Uhr, Sky: DFB-Pokal, Schweinfurt - Schalke 04

18.55 Uhr, DAZN: Champions League, Donezk - M'gladbach

20.15 Uhr, SPORT1: Fantalk

21 Uhr, Sky: Champions League, RB Salzburg - FC Bayern

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