So war Uli Hoeneß früher

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Nicht selten werde ich gefragt: Wie tickt Uli Hoeneß eigentlich? Nun bin ich weder sein Lieblingsreporter noch sein Haus- und Hofberichterstatter. Aber so viel kann ich nach 26 Jahren, die ich ihn jetzt kenne, sagen: Der Hoeneß von heute unterscheidet sich massiv vom Hoeneß damals. Er war früher - anders. Zugänglicher. Versöhnlicher. In meinem Buch widme ich der Beschreibung ein langes Kapitel, wie Hoeneß seinen Einfluss in der Medienszene aufbaute und pflegte, bevor aus dem Manager der Präsident des FC Bayern München wurde. Heute veröffentliche ich (nach freundschaftlicher Abstimmung mit Wolfgang Ruiner) eine Buchpassage, die Hoeneß und seine zwei Seiten, Machtwille und Leidenschaft, wohl treffend schildert. So habe ich ihn erlebt.

Euer Pit Gottschalk

„Contenance, Herr Hoeneß! Contenance!"

Die Bayern-Mannschaft flog mit einer Lufthansa-Maschine zum letzten Auswärtsspiel der Saison in den Westen. Die Journalisten waren wie immer mit an Bord. Und das, obwohl die Meisterschaft 1993 auf Messers Schneide stand. Sogar ein Sieg auf Schalke, damals im alten Parkstadion, würde Trainer Erich Ribbeck nicht unbedingt reichen.

Werder Bremen mit Trainer Otto Rehhagel lag zwar punktgleich an der Tabellenspitze, aber hatte ein besseres Torverhältnis. Trotz Anspannung im Bayernlager konnte uns keiner daran hindern, mit den Spielern im Flugzeug persönlich in Kontakt zu treten. Nicht einmal Uli Hoeneß. Sein Dialog mit dem Bild-Kollegen Wolfgang Ruiner ist legendär.

Der Nationalspieler Thomas Helmer hatte sich den Spaß erlaubt, beim Check-In am Flughafen die Sitzordnung durcheinander zu bringen. Wolfgang Ruiner saß plötzlich ganz vorne im Flieger – mittendrin in der Mannschaft – und plauderte, für jeden sichtbar, in den vorderen Sitzreihen leidenschaftlich mit Markus Schupp.

„Können Sie unsere Spieler nicht wenigstens im Flugzeug in Ruhe lassen!“, echauffierte sich Hoeneß. Ruiner entgegnete kühl: „Contenance, Herr Hoeneß! Contenance! Markus Schupp ist ein erwachsener Mann. Er kann selbst entscheiden, mit wem er reden will.“ Hoeneß kochte. Und konnte nichts dagegen tun. Damals war das so.

Lothar Matthäus bekam die Szene mit und trieb die Sache auf die Spitze. Im Hotel warf er die Zimmerbelegung über den Haufen und sorgte an der Rezeption dafür, dass Ruiner nicht wie alle Journalisten im elften Stock des Sheraton-Hotels in Essen unterkam, sondern im siebten – im Stockwerk des FC Bayern. Er bekam das Zimmer direkt neben Hoeneß.

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Uli Hoeneß tickte fast aus, als er das bemerkte. Sofort schlug er Alarm im Hotel. Die Rezeption forderte Ruiner zum Zimmerwechsel auf. Doch der hatte Instruktionen erhalten. „Du gehst da nur raus, wenn du die Suite bekommst – wir haben hier Wetten laufen“, sagte ihm Matthäus. So geschah es: Ruiner bekam die besten Räume des Hauses.

Als sich die Wege von Ruiner und Hoeneß am Abend kreuzten, bedankte sich der Reporter aufrichtig beim Manager für die Suite, die er inzwischen bekommen hatte. Beide lachten. Uli Hoeneß nahm ihm nichts krumm. So war das damals in der Bundesliga: Neckereien, wohin man schaute – und trotzdem am Ende ein entspanntes Miteinander. Es menschelte halt.

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