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Schalke & BVB in der Krise: Was läuft schief im Pott?

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Drei Jahre lang habe ich im Ruhrgebiet gearbeitet und deshalb hautnah erfahren, wie das Revier den Fußball lebt. Darum lese ich Alex Steudels  Kolumne heute besonders gerne. Er ist zwar Schwabe und wohnt seit Jahren in Hamburg. Man spürt aber in jeder Zeile, wie er mit dem Pott leidet. Man hätte als Überschrift auch schreiben können: Letzte Hoffnung Bochum.

Einen lebendigen Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

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Schalke & BVB in der Krise: Was läuft schief im Pott?

Von Alex Steudel

Der FC Schalke 04 war diese Saison so oft Letzter, dass Platz 18 schon blaue Druckstellen hat. Und der selbsternannte Titelkandidat Borussia Dortmund steht in der Liga an einer Position, die zur Teilnahme an den "Europa-Conference-League-Play-offs" berechtigt – ein Wort, das noch grausamer klingt, als die jüngsten Auftritte des BVB ausgesehen haben.

Es scheint auch keine Besserung in Sicht. Schalke steigt allenfalls in der Altersdurchschnittstabelle nach oben, beim BVB hakt es von Torwart bis Sturm in allen Mannschaftsteilen – und auf der Trainerbank auch. Alle Krisenberichte, die ich zuletzt gelesen habe, klingen hoffnungslos. Ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels, nur Schneegestöber.

Geht das so weiter, müssen wir uns wohl damit abfinden: Schalke spielt nächste Saison in Regensburg, Dortmund gegen Qarabag Agdam (aktuell Erster in Aserbaidschan).

Was läuft da schief im Pott?

Dabei war doch mal alles ganz anders. Schöner. Erst 2008 vertraten vier Klubs das Ruhrgebiet in der ersten Liga (Schalke, Dortmund, Duisburg, Bochum). Ich finde das traurig.

Schließlich war das Ruhrgebiet früher Fußball. 13 Klubs haben schon in der ersten und zweiten Liga gespielt. Ich zähle sie jetzt auf, bitte alle mal aufstehen:

Borussia Dortmund, Schalke 04, VfL Bochum, MSV Duisburg, Wattenscheid 09, Oberhausen, RWE und SW Essen, Westfalia Herne, Lüdenscheid, Erkenschwick, Wanne-Eickel, Mülheim-Styrum.

In der Saison 1975/76 spielten sage und schreibe zehn Ruhrpott-Klubs in der ersten und zweiten Liga. Heute sind es noch drei. Lichtblicke im Ruhrgebiet sind allenfalls ein Pokalviertelfinal-Einzug des Viertligisten Rot-Weiss Essen sowie Zweitligaplatz zwei vom VfL Bochum. Ansonsten ist überall Krise.

Selbst wenn sich Dortmund und Schalke zusammentun würden (Gott bewahre!), hätten sie momentan insgesamt weniger Punkte auf ihrem Gemeinschaftskonto als Lieblingsfeind RB Leipzig.

Und es droht ja schlimmer zu werden, also schlimmer für den Pott: Gut möglich, dass ab August 2021 mehr Klubs aus dem Osten (Hertha und Union Berlin) in der ersten Liga spielen als aus dem Ruhrgebiet (Dortmund).

Es hilft alles nichts: Bochum muss es jetzt richten. Kommt der VfL elf Jahre nach dem Abstieg wieder zurück? Ich drücke jedenfalls die Daumen.

Die gesammelten Steudel-Kolumnen gibt’s jetzt als Taschenbuch und eBook. Titel: “Das Fußball-Jahr 2020 unter besonderer Berücksichtigung des HSV”, 254 Seiten.

Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.

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