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Schalke 04 hat alles richtig gemacht

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Ich persönlich hätte nichts dagegen gehabt, wenn die Bundesliga weiterhin montags gespielt hätte. Das Argument mit der Anreise von Fans, dass man unter Woche ja kein Auswärtsspiel besuchen könne, habe ich nie kapiert.

Das ganze Jahr über tun die meisten Vereine alles dafür, dass sie in den Europapokal kommen. Und somit: dass sie dienstags und mittwochs in der Champions League oder donnerstags in der Europa League antreten.

Wo liegt also der Unterschied zum Montag? Die Auswahl der beteiligten Mannschaften im Wechselspiel mit der 2. Liga war jahrelang so getroffen, dass die Belastung durch den Montag überschaubar geblieben ist.

Leider führte die Debatte über Montag-Spiele zu ideologisch motivierten Verwerfungen in Fankreisen. Der Montag geriet zum Symbol für alles, was sonst in der Kommerzialisierung der Bundesliga schief gelaufen sein soll.

Die Vereine unterwarfen sich dem Willen einer lauten Minderheit und stimmten unisono für die Abschaffung von Bundesliga-Spielen am Montag. Man kann das doof finden. Aber das war demokratisch so gewollt.

Und auch, dass die 2. Liga ihr Alleinstellungsmerkmal mit den Montag-Spielen verlor. Das war ja das Schönste: Der Abschluss des Spieltags fand ohne Konkurrenz aus dem Oberhaus statt. Auch das: Abgeschafft!

Darum bin ich gespannt, wie die neueste Ausnahme aufgenommen wird: Weil am 1. Mai nicht Fußball gespielt werden durfte, wurden die zwei geplanten Sonntag-Spiele auf den 2. Mai verlegt - auf den Montag heute.

Fußball am Montag! Leverkusen gegen Frankfurt und Mönchengladbach gegen RB Leipzig! Eigentlich gibt es keinen Grund, dass die kalendarische Notwendigkeit erneut ideologische Wutausbrüche provoziert. Eigentlich.

Einen vermessenen Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Schalke 04 hat alles richtig gemacht

Sandhausen – Schalke 1:2 | Highlights 2. Bundesliga 32. Spieltag | SPORT1
Schalke: Personal, Programm, Pläne

Schalke: Personal, Programm, Pläne

Als Tabellenführer der 2. Liga hat Schalke 04 beste Chancen auf den Aufstieg. Hier die Infos zum Saisonendspurt.

Von Alex Steudel

Der FC Schalke 04 ist für mich Klub des Jahres, Mike Büskens Trainer der Saison. Ligaübergreifend natürlich. Vom königsblauen Krisenmanagement 21/22 kann sich nämlich jeder deutsche Profifußballverein mehrere Scheiben abschneiden, und der HSV gleich eine Bäckerei.

Schalke 04 hat seit dem sportlichen und finanziellen Absturz alles richtig gemacht. Über die blitzschnelle Gazprom-Entscheidung berichtete sogar die New York Times, allein das war schon eine ganze Saison Zweitligaleid wert. Der Schweinehälften-Tönnies wurde bereits vorher verabschiedet.

33 Mio. Euro Schulden haben sie im Geschäftsjahr 2021 abgebaut und außerdem im Sommer 31 Profis weggeschickt und 28 geholt. Von Spielerkarussell kann man da gar nicht mehr reden; das war eher Transferteilchenbeschleuniger.

Für Tätigkeiten dieses Umfangs veranschlagt sogar der HSV zwei Jahre.

Und dann die Trainerentscheidung, als es eng wurde: Büskens! Verwegen. Ich gebe zu, ich war skeptisch.

Aber der Mann, der in den vergangenen 30 Jahren quasi immer auf Schalke arbeitete, lohnte sich. Eurofighter Büskens holte aus sechs Versuchen fünf Siege - macht 2,5 Punkte pro Spiel - und redete nach dem 2:1-Sieg in Sandhausen schon wie ein Großer von „Box-Beherrschung“ und „Innenbahn bekleiden“.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Damit sind Trainer Pep Büskens und Sportdirektor Rouven Schröder mit einer Mannschaft, die weniger (geld)wert ist als die von Werder oder HSV, und einem Klub, der 2021 total am Ende war, auf Platz eins der zweiten Liga geschossen.

Sie steigen also auf (hiermit von mir beschlossen), aus dem Ausguck sieht man schon Bayern.

Apropos gucken: 10.000 Fans fuhren am Samstag ins 350 Kilometer entfernte Sandhausen (interessanteste Sehenswürdigkeit: der Bentley von Dennis Diekmeier). Entspricht zwei Dritteln der dortigen Gesamtbevölkerung.

Sandhausen liegt eingekeilt zwischen Heidelberg, Nußloch und Boris-Becker-Hausen, hat nicht mal eine eigene Autobahnausfahrt und ist so unwichtig, dass meine Rechtschreibkorrektur im Entstehungsprozess dieser Kolumne ständig „Sandhaufen“ vorschlug.

10.000 Menschen dorthin zu lotsen, das ist eine Leistung.

Und es entspricht übrigens, fan-mathematisch betrachtet, 1,05 Millionen Frankfurtern in Barcelona (1,6 Mio Einwohner -> 66%).

Wenn also jemand Ruhm und Ehre verdient hat, dann das neue Schalke 04.

Steudel-Kolumnen gibt's auch als Buch – der Titel: "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN", 268 Seiten. Hier bestellen!

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Heute im Fernsehen

TV-Programm

20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Bayer Leverkusen - Eintracht Frankfurt, Mönchengladbach - RB Leipzig

21 Uhr, SPORT1: Maschinensucher Doppelpass 2. Bundesliga

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Wer san mia? Bayern braucht Blutauffrischung

Mainz – Bayern 3:1 | Highlights Bundesliga 32. Spieltag | SPORT1
Ab auf die Partyinsel!

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Nach einer aufreizend lustlosen Vorstellung beim 1:3 bei Mainz 05 mahnt Trainer Julian Nagelsmann tiefgreifende Veränderungen an.

Von Marco Mader

Julian Nagelsmann traut sich was. Dem sichtlich angefressenen Trainer von Bayern München genügten nach der peinlichen Pleite von Mainz ein paar wenige Sätze, um über Jahrzehnte verfestigte Grundüberzeugungen beim deutschen Rekordmeister ins Wanken zu bringen. Und die spannende Frage aufzuwerfen: Wer san mia?

Wer können, wer wollen die Bayern sein? Folgt man Nagelsmann, lautet die erste Antwort: Nicht mehr der Verein, der sie seit den 1970er-Jahren waren. Jedes Erfolgsmodell, ob im Fußball oder in der freien Wirtschaft, bedürfe irgendwann einer grundlegenden Erneuerung, argumentierte er nicht zum ersten Mal.

Aber wie kann die Münchner Renaissance aussehen? In der Klubführung haben sich die Bayern neu aufgestellt. Es war richtig, dass die langjährigen Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge dafür den Weg freigemacht haben. Doch ihre Nachfolger Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic und Herbert Hainer suchen noch ihren Weg und eine neue Erfolgsstrategie für eine veränderte (Fußball-)Welt.

Sie müssen bitter erfahren, dass die alte nicht mehr funktioniert. Hoeneß hätte früher in einer Situation wie der aktuellen einfach den besten Stürmer der Liga, in diesem Fall Dortmunds Erling Haaland, gekauft. Doch der Norweger - und nicht nur er - ist für die Bayern zu teuer.

Die dringend benötigte Blutauffrischung für eine Mannschaft, in der einiges im Argen zu liegen scheint, ist so leicht nicht zu haben. Zumindest nicht auf absolutem Top-Niveau, das den Münchner Anspruch, weiter dauerhaft zu den Top-Teams in Europa zu gehören, garantieren könnte.

Wer also san mia? Ein Scheinriese, der national weiter dominiert, international aber deutlich hinter all den Liverpools, Citys und Reals klar zurückstecken muss?

Nagelsmann will das mit aller Macht verhindern. Ob es ihm und seinen Bayern gelingen kann, sich neu zu erfinden und auch künftig im Konzert der Scheich- und Investorenklubs mitzuspielen, wird spannend sein zu sehen. Einfach wird es sicher nicht.

Marco Mader ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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