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SC Freiburg: Die Scheichs müssen Badisch lernen

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Niemand kann Bayern München einen Vorwurf machen, dass die Mannschaft auch unter Trainer Julian Nagelsmann die Bundesliga dominiert. Die Bayern geben ihr Bestes: 29 Tore an acht Spieltagen sind eine Sprache, die sogar Borussia Dortmund und zuletzt Bayer Leverkusen verstehen. Wer mag darauf wetten, dass die zehnte Meisterschaft in Folge nicht gelingt?

Die Bundesliga steht nicht zum ersten Mal vor diesem Problem. Wie will man den Leuten jedes Jahr aufs Neue Spannung versprechen, wenn Miss Sophie am Ende doch immer denselben Satz sagen muss: "The same procedure as every year, James!" Die anderen am Tisch, Sir Toby und Pommeroy, Admiral von Schneider und Mr. Winterbottom, trinken munter mit. Mehr auch nicht.

Immerhin diese eine Bestmarke haben die Bayern nicht: Der einzige noch ungeschlagene Bundesliga-Klub ist der SC Freiburg, er hat sogar das erste Heimspiel im neuen Stadion überstanden. Platz vier, also Champions-League-Platz, wird Trainer Christian Streich zwar nicht zum Partymonster verwandeln. Die Steudel-Kolumne aber wird er sich gefallen lassen müssen.

Einen trinkfesten Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

SC Freiburg: Die Scheichs müssen Badisch lernen

Die Kraft des Biotops

Die Kraft des Biotops

Freiburg und Union Berlin haben sich weit oben in der Tabelle platziert. Beide Standorte zeichnen ähnliche Eigenschaften aus.

Von Alex Steudel

Ich bin sehr froh, dass die Länderspielpause vorbei ist. Sie war deprimierend. Weltweit kämpften Nationalmannschaften darum, bei einer WM mitspielen zu dürfen, die in der Wüste stattfindet (im Winter). Die Super League brach neu aus, Newcastle United wurde von einer ganzen Scheichnation übernommen, Barcelona entpuppte sich als so pleite, dass der HSV als Investor einspringen könnte. Nur Mist überall.

Dann kam der Samstag. Und mit ihm der SC Freiburg.

Das erste Spiel im wunderschönen, neuen Europa-Park-Stadion, gebaut von tariflich geschützten Arbeitnehmern. Auf wunderschönem Rasen. Mit einem 1:1 gegen Vizemeister Leipzig sicherten sich die Badener Platz 4.

Platz 4 bedeutet Champions League. Das muss man sich mal vorstellen. Wenn 2022 ein Scheich aus Manchester oder Paris mit seinem Klub ins Breisgau kommt, braucht er einen Sprachführer: Arabisch-Badisch, Badisch-Arabisch. Naja, zur Not reicht bestimmt Englisch.

„Do you have Dom Perignon?“

„Noi, ab'r Tannazäpfle!“

Freiburg ist die Antwort auf alle drängenden Fragen des Fußballs. Der SC kann auch anders. Dieser Verein braucht keine Öl-Mogule, er schafft es mit Hartgeld nach oben. Seine Spieler buchen für den Weg von der Umkleidekabine zum Mittelkreis keinen Privatjet.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Und dieser Trainer. Christian Streich spricht die drängenden Fragen der Menschheit an, also die über Viererkette und flache Raute hinausgehenden. In Pressekonferenzen redet er mit Tränen in der Augen über unseren Planeten, der im Abstiegskampf steckt. Ich stelle mir immer vor, Streich sei Greta Thunbergs verlorengeglaubter Opa aus dem Schwarzwald.

Ich mag Freiburg. Dort scheint die Welt noch zu stimmen. Manchmal glaube ich, dass in Freiburg die Menschen alle mit dem eBike zum Spiel kommen, um am Wurststand gemeinsam Tofu zu braten. Ist natürlich nicht so. Muss nicht.

Ich habe auch nicht durchgehend was gegen Scheichs. Ich wünsche mir trotzdem, dass der Verein mit der famosen Nachwuchsarbeit am Saisonende immer noch auf Platz 4 steht und später die milliardenschwere Champions League so richtig aufmischt. Da werden sie große Augen machen in Mailand, Paris, Manchester, London und Barcelona.

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Heute im Fernsehen

21.45 Uhr, SPORT1: Doppelpass 2. Liga

Immer wieder sonntags

5:1! 45 Spielminuten reichten, um den Gegner zu demütigen

5:1! 45 Spielminuten reichten, um den Gegner zu demütigen

Fünf Treffer in einer Hälfte, ein Trainer, der schon früh seine besten Spieler schont und Verteidiger im Angriff: Der FC Bayern lässt in Leverkusen keinen Zweifel daran, wer die Liga dominiert.

Von Lars Weiske

Eindrucksvoller hätten die Bayern sich nicht aus der Länderspielpause zurückmelden können. 37 Minuten in der ersten Halbzeit zum Verlieben, in denen der Rekordmeister den Verfolger Bayer Leverkusen mit einer Machtdemonstration sondergleichen aus der ausverkauften BayArena fegte.

Natürlich musste diesen unglaublichen Nachmittag der Bayern "Bayer-Schreck" Robert Lewandowski mit einem Doppelpack in unnachahmlicher Manier einleiten. Bereits im vergangen Jahr hatte der Weltfußballer Leverkusen mit einem Doppelpack inklusive Last-Minute-Treffer am 13. Spieltag von der Tabellenspitze verdrängt, aus allen Träumen gerissen und letztendlich den sportlichen Absturz der Werkself eingeleitet.

Bayern-Stars: Selbstkritik nach Tor-Rausch

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5:1 gewinnen die Bayern in Leverkusen – und trotzdem kritisieren sie sich nach dem Spiel.

"Tempo, Tiefe und Torgefährlichkeit"

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Robert Lewandowski erklärte, warum man zufrieden sein könne, während Joshua Kimmich einen kleinen Kritikpunkt fand.

Dem Begriff Topspiel wurden am Sonntag nur die Bayern gerecht. Mit unheimlich viel Spielfreude ließen die Münchner dem Gastgeber keine Luft zum atmen. Das so gepriesene Leverkusen scheiterte krachend bei seiner Reifeprüfung gegen ein Münchner Starensemble, das nach der überraschenden 1:2-Niederlage zuletzt gegen Eintracht Frankfurt ganz deutlich untermauerte, dass die Meisterschale nur über den FC Bayern führt.

Niemand fiel beim FCB leistungstechnisch ab. Serge Gnabry überzeugte nicht nur aufgrund seines Doppelpacks, er war immer anspielbar, genau wie Lewandowski oder Thomas Müller, die Trainer Julian Nagelsmann im Hinblick auf die nächste Aufgabe in der Champions League bei Benfica Lissabon am Mittwoch bereits ab der 64. Minute schonte.

Mit dieser Art Vorstellung hat der FC Bayern wieder Angst und Schrecken in der Bundesliga verbreitet. Die Konkurrenz, die sowieso immer vor dieser Auswahl gewarnt ist, wird mehr als nur Notiz genommen haben.

Fest steht: In dieser Verfassung wird den Bayern auch kein Borussia Dortmund und schon gar nicht die Rasselbande aus Leverkusen Konkurrenz im Meisterkampf machen können.

Lars Weiske ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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