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Herzogenaurach - In der Fußball-Bundesliga war Florian Wirtz Spieler der Saison bei Doublesieger Bayer Leverkusen, bei der EURO erlebte der Zauberfuß als jüngster deutscher EM-Torschütze einen Traumstart. Doch gegen Ungarn und die Schweiz ließ der 21-Jährige sein herausragendes Potenzial nur noch sporadisch aufblitzen - weil er nach einer langen Saison überspielt ist?
"Ich mache mir überhaupt keine Sorgen bei Flo", sagte Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes der Bild-Zeitung, "er wird im Laufe des Turniers noch kommen und wichtig werden. Er ist ein Beißer."
Allerdings gab auch der 42-Jährige zu bedenken: "Man darf nicht vergessen, dass er fast 60 Spiele in dieser Saison auf höchstem Niveau gespielt hat. Das ist eine Hausnummer." Die Verletzung zum Ende der Saison spiele seiner Meinung nach "keine Rolle" mehr. Wirtz hatte im Saisonendspurt mit Problemen im rechten Oberschenkel zu kämpfen, wurde teilweise geschont.
Julian Nagelsmann setzte ihn in den beiden Vorbereitungsspielen gegen die Ukraine und Griechenland ebenfalls nur je eine Halbzeit lang ein. Doch seit dem Turnierstart gehört er beim Bundestrainer zur unumstrittenen Stammelf.
"Er wirkt gehemmt, nicht so frei wie in Leverkusen. Er hat noch nicht die 100-prozentige Bindung zur Mannschaft im Moment", sagte Ex-Nationalspieler Mehmet Scholl über Wirtz: "Er ist nicht oft genug am Ball, er ist nicht in den richtigen Räumen am Ball."
Wirtz sei "noch immer ein junger, hochbegabter Spieler. Die haben auch mal eine solche Phase", ergänzte Scholl und empfahl: "Er soll sich keinen Kopf machen, der kann so gut Fußball spielen, braucht er gar nicht."
Foto: © AFP/SID/KIRILL KUDRYAVTSEV