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RB Leipzig: Tränen und Tedesco

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Guten Morgen, {{first_name}} {{last_name}}!

Zu meinen vielleicht besten Fußball-Analysen, die ich je geschrieben habe, gehörte das Stück zu Domenico Tedesco 2018 in der WAZ. Er war damals Trainer auf Schalke und quälte die Bundesliga mit perfekt organisierter Zerstörung. Die Überschrift hieß "Gegen den Ball" und traf den Nerv.

Der Tedesco-Fußball war hässlich, aber die Spielweise erfolgreich: Schalke wurde Vizemeister hinter Bayern - mit der schlechtesten Punktausbeute, die ein Tabellenzweiter in der Bundesliga-Geschichte aufwies. Den Tedesco, den wir heute bei RB Leipzig erleben, erkenne ich nicht wieder.

Heute erklärt Tobias Holtkamp bei Fever Pit'ch, warum Domenico Tedesco sogar Bayern München gefährlich werden könnte.

Einen runderneuerten Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

++ DFB-Pokal aktuell ++

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Der große Traum lebt weiter. Der 1. FC Union erreicht durch einen 2:1-Erfolg gegen den Zweitligisten St. Pauli das Halbfinale im DFB-Pokal.

Heute Abend im DFB-Pokal: RB runderneuert

Tobias Holtkamp über RB Leipzig

Von Tobias Holtkamp

2016 hat Domenico Tedesco seinen Fußballlehrer gemacht, im selben Lehrgang wie Julian Nagelsmann. Theoretisch, könnte man sagen, ist Tedesco der bessere Trainer. Er schloss als Jahrgangsbester ab, mit einer 1,0. Julian Nagelsmann hatte in seinem Zeugnis eine 1,3 stehen.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass Tedesco, der mit Nagelsmann damals häufiger eine Fahrgemeinschaft zur Hennes-Weisweiler-Akademie nach Hennef bildete, seinem Freund in nächster Zeit noch mal gefährlich wird. Das mit ihm und RB Leipzig, also ausgerechnet dem Klub, den Nagelsmann vorher zwei Jahre lang coachte, das scheint ein ziemlich perfektes Match.

Tedesco arbeitete schon in Aue, das er 2007 als Tabellenletzter der 2. Bundesliga übernahm und zum Klassenerhalt führte, auf Schalke, Vizemeister 2018, und in Moskau erfolgreich. Spartak hätte gerne mit ihm verlängert, doch Tedesco verabschiedete sich, nachdem er den Hauptstadtklub auf Platz 2 geführt hatte. Zu einem Wiedersehen in der Europa League wird es nun allerdings nicht kommen.

Bei keiner seiner bisherigen Stationen hatte Tedesco einen Kader und die Möglichkeiten wie jetzt in Leipzig. Und der große FC Bayern muss ehrlich gesagt fast froh sein, dass die Ostdeutschen nicht schon im Sommer auf die Tedesco-Idee gekommen sind - sondern erst im Dezember.

Die Bundesliga-Jahrestabelle 2022 führt Leipzig, nach mittlerweile sieben Spielen, relativ klar an. Drei Punkte mehr als die Bayern haben sie geholt. Tedesco, davon sind in Leipzig mittlerweile fast alle überzeugt, war ihr bester und wichtigster Transfer. Denn dass es nicht reicht, Supertalentierte einfach nur zu versammeln, sondern dass diese eben auch zu jedem Zeitpunkt ideal organisiert und orchestriert werden müssen, das zeigen die vergangenen drei Monate. Die klare Struktur, typisch für Tedesco-Teams, ist zurück im Leipziger Spiel.

RB-Trainer Tedesco über seine Favoritenrolle

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Im DFB-Pokal muss RB Leipzig auf dem Weg zum großen Ziel als nächstes Hannover schlagen. Das werde nicht so einfach, meint RB-Trainer Domenico Tedesco. Trotzdem fühle man sich als Favorit wohl.

Im Herbst, unter Vorgänger Jesse Marsch, wirkte die Mannschaft fast nur noch überfordert, eigentlich in jeder Hinsicht. Tedesco vereinfachte erst einmal ziemlich alles, die Grundidee, aber auch die taktischen Vorgaben. Er stellte die Spieler wieder in Vordergrund, ihre Fähigkeiten und Qualitäten. Einen Kader solcher Güteklasse, mit diesen Optionen, davon schwärmte Tedesco schon an seiner ersten Tagen in Leipzig, hatte er bisher nirgends zur Verfügung.

Wie die Bundesliga-Saison gelaufen wäre, wenn es das Durcheinander unter Marsch nicht gegeben hätte, ist reine Spekulation - aber eine spannende. Mit ziemlicher Sicherheit wäre Leipzig wohl der große Bayern-Herausforderer Nr. 1 gewesen, mindestens.

Die Hoffnung auf einen spannenden Titelkampf ab Sommer dann, in der kommenden Saison, ist mehr als gegeben. Tedesco bastelt an der Mannschaft, aber auch am Funktionsteam. Die Klubführung will die Wünsch erfüllen, sein Bruder Umberto, sieben Jahre jünger als Domenico, hat als Videoanalyst bereits die Arbeit aufgenommen. Seine wichtigsten Co-Trainer sind ebenfalls schon bei RB.

Was die mittelfristige Wettbewerbsfähigkeit betrifft, daran glauben sie in Leipzig, hat RB keine schlechteren Karten als der FC Bayern. Bis auf eine titelreiche Historie, die dem erst 2009 auf Initiative der Red Bull GmbH gegründeten und seit dem von vielen Traditionalisten regelmäßig kritisierten Fußball-Unternehmen natürlich noch fehlt, haben sie mittlerweile so ziemlich alles, was auch andere europäische Top-Adressen im Fußball auszeichnet. Vielleicht haben sie sogar den Vorteil, eher sachlich und rational statt allzu emotional geführt zu werden.

Kurzfristig ist der Sieg des DFB-Pokals das Ziel, der erste große Titel. Dafür muss Mittwoch im Viertelfinale Hannover 96 geschlagen werden. Leipzig ist der große Favorit, Julian Nagelsmann und die Bayern sind schon ausgeschieden. Ein Triumph in Berlin, am 21. Mai, könnte ein wichtiger Fingerzeig werden - ja, auch in Richtung München.

DFB-Pokal heute im Fernsehen

18.30 Uhr, SPORT1: Hannover 96 - RB Leipzig

"Es ist Pokal, da hat man immer eine Chance"

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Mittwoch steigt das Pokal-Viertelfinale zwischen Hannover 96 und RB Leipzig. Dabei treffen die Roten Bullen auf einen alten Bekannten. RB-Legende Dominik Kaiser wird auf Seiten der Gastgeber gegen die Truppe von Trainer Domenico Tedesco antreten.

18.30 Uhr, Sky: HSV - KSC

20.45 Uhr, ARD: VfL Bochum - SC Freiburg

"Zum Glück wird mal jemand anders Pokalsieger"

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Der SC Freiburg will sich im DFB-Pokal am Ligaauftritt in Bochum orientieren - obwohl er 1:2 verlor. Christian Streich denkt an enge A-Jugend-Pokalspiele, begrüßt die kommende Abwechslung in der Siegerliste und hat vier erkältete Profis im Kader.

Tränen beim Boss

“Wie krank ist das?”

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Aufgewühlt wehrt sich Oliver Mintzlaff gegen Vorwürfe, der Klub habe angesichts eines drohenden Duells gegen Moskau nur lauwarm Stellung bezogen. Er hatte dabei Tränen in den Augen.

Von Alex Steudel

Es ist schwer, zur Normalität überzugehen. Ich kann das nicht so gut wie andere. Die Russen zum Beispiel, die schaffen das. Während es in der Ukraine Bomben hagelte, empfing Zenit St. Petersburg am Montagabend in aller Seelenruhe Rubin Kasan. 16.600 Zuschauer waren frohgelaunt in die Gazprom-Arena (!) gekommen. Ivan Sergeev machte in der 92. Minute das 3:2 für Zenit. Wie schön für ihn.

Ich verstehe, dass man als Russe keine und schon gar nicht seine eigene Meinung äußern darf, ohne Gefahr zu laufen, einkassiert zu werden. Aber muss man dann unbedingt ins Stadion gehen? Vielleicht. Wir machen das ja auch. Vielleicht nicht. Also weil man Russe ist. Keine Ahnung.

Es ist sauschwer, zur Normalität überzugehen. Noch ehe ich, wie immer, gestern Sport1, Kicker & Co. auf der Suche nach einem Kolumnenthema durchforstete, machte ich etwas, das ich vorher nie getan hatte. Ich las eine "EU-Durchführungsverordnung". Nummer 2022/336.

Seit Montag steht da nämlich Alisher Usmanov auf der schwarzen Sanktionsliste der Europäischen Union. Weil er "ein kremlfreundlicher Oligarch" ist, schreibt die EU in der 2022/336, "der besonders enge Verbindungen zum russischen Präsidenten Vladimir Putin unterhält" und "russische Entscheidungsträger, die für die Annexion der Krim und die Destabilisierung der Ukraine verantwortlich sind, materiell oder finanziell aktiv unterstützt". Usmanovs Holding USM ist Namensgeber des Trainingszentrums und hält Marketingrechte am FC Everton.

Was man heutzutage als Fan alles wissen muss.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Es ist unmöglich, zur Normalität überzugehen. Der Fußball ist mir so nah und gerade doch so fern. Er lenkt mich ab, aber ich bin dauernd abgelenkt. Heute Abend spielen sechs deutsche Klubs ums Pokal-Halbfinale, und mir geht es dabei ein bisschen wie den Hertha-Spielern im Abstiegskampf, über die Fredi Bobic im Doppelpass sagte, sie seien womöglich "nicht 1000 Prozent" bei der Sache.

Ich: nicht mal 100 Prozent.

Ich werde trotzdem gucken. Während Leipzig Hannover umzingelt, sehe ich aber bestimmt auf meinem Telefon nach, wie es in der Ukraine steht. Und ich werde mich noch ein bisschen darüber aufregen, dass RB rund um die Spartak-Spiele so eine träge Figur machte.

Weil Leipzigs Gegner im Europa-League-Achtelfinale Moskau geheißen hätte, zieht Rasenballsport übrigens jetzt laut Uefa-Beschluss ins Viertelfinale ein.

Und zwar, der korrekte Begriff lautet: kampflos.

Nie passte ein Wort weniger. Es ist eine verrückte Welt.

Dazu passt, dass am Freitag wohl der 20. Spieltag der russischen Premier Liga über die Bühne geht. Ob Zenit die Tabellenführung (zwei Punkte) gegen Dynamo Moskau verteidigt?

Wie singen die "Ärzte" doch: Es könnte mir nichts egaler sein.

Steudel-Kolumnen gibt es übrigens auch als Buch. Der Titel: "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN", 268 Seiten. Hier bestellen!

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