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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Lionel Messi ist zum siebten Mal zum Fifa-Fußballer des Jahres gewählt worden. Ich muss sagen: Diesmal stimme ich seiner Wahl zu. Die Auszeichnung ist seit dem WM-Gewinn mehr als berechtigt. Das war nicht immer so. Zu oft trugen ihn Bekanntheit und Popularität zu Ehren und nicht Leistung. Das Ärgerliche für ihn war gestern Abend nur: dass Fifa-Präsident Gianni Infantino auf der Bühne stand. Irgendwie besudelt dessen Anwesenheit eine so schöne Ehrung beim Weltverband.
Einen ehrenhaften Dienstag wünscht
Euer Pit Gottschalk
Niemand punktet stärker als RB Leipzig
Von Tobias Holtkamp
Seit Marco Rose übernommen hat, also seit dem 9. September vergangenen Jahres, ist RB Leipzig die stärkste Mannschaft der Bundesliga. 37 Punkte holte in dem Zeitraum sonst niemand!
Rose und Leipzig passt, das war sehr schnell zu sehen. Klar, im RB-Kosmos und eben auch mit dem blitzschnellen Powerfußball, den sie an allen Standorten predigen, kennt er sich aus. In Salzburg trainierte er über sieben Jahren erst im Nachwuchsbereich, dann die Profis. Noch dazu ist Rose Leipziger, dort geboren und aufgewachsen.
Perfect match!
Doch Rose war, was den still Re-Start auf der Führungsebene betrifft, nur der Anfang. Mit dem neuen Geschäftsführer Max Eberl hat RB anschließend den schon länger geplanten nächsten Schritt gemacht und in sportlicher Kompetenz noch einmal massiv zugelegt!
Eberl, der offiziell am 1. Dezember begann, wird in Leipzig die strategischen Geschicke leiten. Indirekt übernimmt er viele Aufgaben von Ex-Klubchef Oliver Mintzlaff, der als neuer Red Bull-Sportboss in die Firmenzentrale nach Österreich wechselte.
Eberl wird die Richtung vorgeben, die großen Entscheidungen verantworten und so wenig wie möglich im Tagesgeschäft auftauchen. Als "Manager für alles" hatte er nach 14 erfolgreichen Jahren in Mönchengladbach am Ende die Lust und vor allem die Kraft verloren.
Doch jetzt kommt noch der nächste Lenker nach Leipzig. Die Führungsmannschaft, so sieht es Mintzlaff, soll auf dem gleichen Toplevel agieren wie das Personal auf dem Platz. Nur die besten Leute bringen auch die besten Ergebnisse.
Mit Rouven Schröder, zuletzt Sportdirektor auf Schalke, beginnt in Kürze einer der meistgeschätzten Manager der Branche. Schröder gilt nicht nur als starker Kaderplaner und Transferexperte, sondern auch als absolutes Netzwerk-Ass.
In der Szene, selbst bei der direkten Konkurrenz, glauben nicht wenige, dass Leipzig auf den sportlichen Schlüsselpositionen damit besser aufgestellt ist als der FC Bayern. Die Personalien Eberl und Schröder heben RB, beraten und unterstützt von Konzernkopf Mintzlaff, in der Führung auf eine nächstes Level. Zwei neue Puzzleteile gegen die Bayern.
Mit Rose, Eberl und Schröder ist Leipzig zukünftig vieles zuzutrauen, vielleicht sogar die Wachablösung der aktuellen Nummer eins. Denn auch wenn sie öffentlich darüber natürlich nicht sprechen: im Kopf ist das Thema auf jeden Fall. Als maximaler Ansporn.
Unerreichbar ist der FC Bayern für RB Leipzig auf jeden Fall nicht mehr. Dafür treffen sie zu viele richtige Entscheidungen. Und haben auch wirtschaftlich, natürlich ganz wichtig, zu gute Voraussetzungen...
Heute im Fernsehen
19.30 Uhr, SPORT1: News

Von Thomas Häberlein
Nun also Südkorea. Es wird die fünfte Trainerstation von Jürgen Klinsmann sein, und bei allem Respekt: Skepsis ist angebracht, ob es ihm diesmal gelingt, nachhaltig Erfolg zu garantieren.
Als Bundestrainer ist es Jürgen Klinsmann gelungen, die deutsche Nationalmannschaft wiederzubeleben. Es ist nicht zuletzt seiner Anschubhilfe zu verdanken gewesen, dass Deutschland acht Jahre nach seinem Ausstieg beim Deutschen Fußball-Bund Weltmeister wurde. Unter dem Bundestrainer Joachim Löw, den Klinsmann aus der Versenkung geholt und gefördert hatte.
Es folgte ein Intermezzo bei Bayern München, wo nicht zusammenpasste, was nicht zusammengehörte. Mal abgesehen von Umbauten am Vereinsgelände und den legendären Buddha-Figuren auf der Dachterrasse: Klinsmann ist dort gescheitert, weil er nicht nachweisen konnte, ein guter Coach mit dem richtigen Gespür für Personal und Taktik zu sein.
Auch mit der Nationalmannschaft der USA stieß Klinsmann an seine Grenzen. Er gewann den Gold Cup, führte das Team bei der WM 2014 aus der Gruppe mit Deutschland und Portugal in das Achtelfinale - aber das war es dann auch schon. Auch in den USA stellten sie die Frage, ob Klinsmann denn ein guter Trainer sei. Nach knapp fünf Jahren war 2016 Schluss.
Die chaotischen drei Monate bei Hertha BSC vor drei Jahren trugen wenig dazu bei, den Eindruck von Klinsmann als einem fähigen Entwickler und verlässlichen Coach einer Mannschaft zu verfestigen. In Berlin schmiss er von sich aus hin, weil ihm nicht die alleinige sportliche Entscheidungsgewalt wie einem Teammanager in England zugestanden wurde.
Und so wirkt die Trainerkarriere von Klinsmann seit dem Rückzug nach der WM 2006 wie ein großes Missverständnis. Ob die Südkoreaner das wissen? Sie sollten dem Innovator und Motivator Klinsmann vielleicht einen Trainer zur Seite stellen. Jochim Löw wäre frei.
Thomas Häberlein ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)
Was sonst so los ist









