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Rangnick-Absage: Schalke 04 ist nicht mehr zu retten

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Heiko Vogel ist Trainer der 2. Mannschaft von Borussia Mönchengladbach und hat sich gegenüber Schiedsrichter-Assistentinnen im Ton vergriffen. Für seine Entgleisung sollte er nicht nur Geld abdrücken, sondern - so der Verein - zur Strafe Frauen- und Mädchenteams trainieren. So rückständig ist der Fußball also noch: Training mit Fußballerinnen wird als Strafe angesehen.

Empört haben sich Profispielerinnen der ersten und zweiten Liga in einem Offenen Brief beklagt, vorneweg DFB-Spielführerin Alexandra Popp. Jede Beschwichtigung des Vereins lief ins Leere. Längst ist Schaden entstanden: Der Fußball bedient alte Klischees. Jetzt sollte Heiko Vogel richtig büßen - und zwei Trainingseinheiten auf Schalke leiten. Sein Ruf wäre ruiniert.

Einen unverbesserlichen Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

In eigener Sache

Robert Lewandowski steuert Richtung Müller-Rekord, Bayern München Richtung Meisterschaft, Bayer 04 Leverkusen Richtung Mittelmaß, der HSV Richtung Champions League… und rein gar nichts wird sich daran ändern. Zumindest nicht in den nächsten zwei Wochen. Die Bundesliga legt eine Länderspielpause ein. Das tun wir bei Fever Pit'ch auch. Ein paar Tage lang nachts schlafen, damit es vor Ostern frisch und froh weitergeht. Ciao!

Rangnick-Absage: Schalke 04 ist nicht mehr zu retten

Schlammschlacht um Rangnick: Unwürdiges Treiben auf Schalke

Auf die Schlammschlacht um Rangnick reagieren die Schalker Fans mit großem Unverständnis. Sie sorgen sich zurecht um die Zukunft ihres Traditionsklubs.

Von Thomas Lipinski

Ralf Rangnick als Wiederaufbauhelfer auf Schalke. Buchstäblich in den Trümmern seiner Vorgänger. Diese Vorstellung hatte ihren Reiz. Für die vielen verzweifelten Fans des Traditionsklubs, der sich gerade wieder einmal selbst zerlegt. Und auch für die umstrittene Vereinsführung, die dafür sogar "zu Fuß zum Nordpol laufen" würde.

Aber wirklich auch für Rangnick? War der ehemalige Schalker Trainer nach seinen Aufbau-Missionen in Hoffenheim und Leipzig ernsthaft an der wohl schwierigsten Aufgabe seiner Karriere interessiert? Oder war er nur ein Spielball in einem Machtkampf, der den Verein zu zerreißen droht?

Eine Absage noch vor dem ersten persönlichen Treffen, nach einem "konstruktiven, offenen und vertrauensvollem Gespräch" mit dem Berater, wirft viele Fragen auf. Die Begründung "aufgrund der zahlreichen Unwägbarkeiten innerhalb des Vereins" erst recht. Dass Schalke hochverschuldet ist und intern ein Machtkampf tobt, sollte Rangnick klar gewesen sein.

Über seine Beweggründe lässt sich nur spekulieren. Dass er mit der Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw in höchstem Maße liebäugelt, hat er selbst gesagt. Durch alternative Angebote mögliche Interessenten unter Druck zu setzen, ist eine beliebte Strategie.

Der Verein präsentiert sich zerrissen und zerstritten

Bundesliga-Schlusslicht FC Schalke 04 muss die Absage von Ralf Rangnick verkraften. Die Folge sind Schuldzuweisungen. Ein Kommentar.

Für Schalke ist das Rangnick-Theater eine Katastrophe. Die öffentliche Schlammschlacht zwischen der Klubführung um Aufsichtsratschef Jens Buchta und der Opposition um Eurofighter Ingo Anderbrügge, die offiziell keine Opposition sein will, erschwert die Planungen für die 2. Liga und den dringend notwendigen Wiederaufstieg.

Gutes Personal - für die sportliche Leitung und die Mannschaft - wird nur schwer von einem Engagement zu überzeugen sein, wenn der Verein nur noch als Lachnummer, Skandalnudel und Chaos-Klub wahrgenommen wird. Mit einer Führung, die dem brutalen Absturz, so der weitverbreitete Vorwurf, tatenlos zuschaut.

Mit 240 Millionen Euro Schulden, die die Möglichkeiten extrem einschränken. Und mit einem Machtvakuum nach dem Rücktritt von Clemens Tönnies, in das jetzt - mit durchaus fragwürdigen Mitteln - oppositionelle Kräfte stoßen wollen. Schalke verliert derzeit nicht nur auf dem Spielfeld.

Thomas Lipinski ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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Löws Abschied: Bitte keine Mönchengladbach-EM!

Joachim Löw nominiert DFB-Kader für die WM-Qualifikation

Drei Länderspiele stehen an. DFB-Trainer Jogi Löw nominiert seinen Kader für die Spiele der WM-Qualifikation, die zum Testlauf für die EM 2021 dienen sollen.

Von Alex Steudel

Es ist immer das Gleiche: Sobald Bundesliga oder Champions League Fahrt aufnehmen, stellt sich diese verdammte Länderspielpause in den Weg. Länderspielpausen sind für mich ein bisschen wie Lockdown: Ich darf nicht machen, worauf ich Lust habe, aber ich weiß wenigstens, dass ich es überstehen werde. Wobei es diesmal womöglich etwas interessanter wird als sonst.

Das hat aber wenig mit den deutschen Gegnern in der WM-Qualifikation zu tun, die klangvolle Namen wie Nordmazedonien tragen, sondern mit der Tatsache, dass jetzt die Abschiedstournee von Joachim Löw beginnt.

Die könnte im Sommer mit dem EM-Finale enden, aber ich bin mir da nicht so sicher. Die Ära Löw könnte nämlich auch locker nach der Vorrunde vorbei sein. Ehrlich gesagt habe ich Angst vor dem Marco-Rose-Effekt.

Der Gladbacher Trainer hatte ja wie Löw kürzlich den Abschied angekündigt, worauf seine Mannschaft, aller Zukunftsaussichten und jeglicher Motivation beraubt, erstmal sieben Spiele in Folge verlor.

Hoffentlich erleben wir mit Löw keine Mönchengladbach-EM.

Bei einer EM kannst du nämlich nicht alle Vorrundenspiele verlieren und dich dann auf ein 3:0 gegen Schalke berufen. Weil bei der EM gibt's kein Schalke.

Im Ernst: Mir ist nicht klar, mit welchen neuen "Reizpunkten", wie man so schön sagt, ein Trainer, der das letzte WM-Turnier und danach den Neuaufbau versemmelt hat, jetzt plötzlich um die Ecke kommen könnte. Wenn ich richtig gelesen habe, waren das Spanisch-Lernen und Anwerben senioriger Alt-Nationalspieler zuletzt Löws Hauptreizpunkte.

Das war jetzt natürlich total undankbar von mir, schließlich hat uns Löw viertmals zum Weltmeister gemacht, und ja, das werden wir, inklusive ich,  ihm nie vergessen. Ich lasse mich also kolumnentechnisch gern schon am Donnerstag vom Gegenteil überzeugen.

Auch wenn der Gegner Island heißt und für Bundestrainer historisch gesehen kein ganz so tolles Pflaster ist, sondern eher ein Spezialist im Setzen noch tieferer Reiztiefpunkte beim DFB.

Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Die gesammelten Steudel-Kolumnen gibt es auch als Taschenbuch und eBook: "Das Fußball-Jahr 2020 unter besonderer Berücksichtigung des HSV", 254 Seiten.

Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.

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