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Pokalsieg! Endlich hat Lucien Favre ein Ziel beim BVB

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

So ganz verstehe ich immer noch nicht, nach welchen Kriterien Zuschauer zu den DFB-Pokalspielen zugelassen wurden. Beim VfB Stuttgart ist man verwundert, dass Tribünen beim FC Hansa Rostock so bevölkert waren, wie man es aus der Zeit vor Corona kannte. Man darf niemandem ungeprüft eine Nachlässigkeit beim Hygienekonzept unterstellen. Aber es wird höchste Zeit, dass Klubvertreter und Politik eine gemeinsame Linie für die Rückkehr von Publikum im Stadion finden. Es macht halt einen Unterschied, ob Stadien eng oder großzügig ausgelegt sind. Man will die Kriterien bundesweit verstehen - und keine Mauschelei oder Wettbewerbsverzerrung unterstellen müssen.

Einen keimfreien Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

In eigener Sache

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Pokalsieg! Endlich hat Lucien Favre ein Ziel beim BVB

"Wir wollen den DFB-Pokal gewinnen"

Zweimal in Serie ist der BVB zuletzt früh aus dem DFB-Pokal ausgeschieden, im dritten Anlauf unter Trainer Lucien Favre soll damit Schluss sein. Während die Dortmunder für die Bundesliga kein offizielles Ziel ausgegeben haben, ist der Plan im Pokal vor dem Erstrundenmatch in Duisburg eindeutig.

Von Pit Gottschalk

Lucien Favre nahm am Sonntag - völlig überraschend - allen Mut zusammen und sagte Ungeheuerliches: "Wir wollen den DFB-Pokal gewinnen." So klar und deutlich hat der Trainer von Borussia Dortmund zwei Jahre lang zuvor keinen Titelwunsch beim BVB geäußert.

Sogar in seiner ersten BVB-Saison, als er die Bundesliga mit neun Punkten Vorsprung anführte, haderte er mit der unvermeidlichen Zielsetzung, dass sein Team die Meisterschaft gewinnen müsste. Fast schien es so, als müsste man den Schweizer zum Bayern-Jagen tragen.

In der Beurteilung seiner Arbeit steckt natürlich immer die Ungerechtigkeit, dass ein Trainer nur so erfolgreich sein kann, wie es seine Mannschaft mit ihrer Anfälligkeit für Launen zulässt. Favre holte die höchste Ausbeute an Punkten der Vereinsgeschichte. Aber eben keinen Titel.

Zwei Vizemeisterschaften bringen, zugegeben, die Gewissheit auf hohe Einnahmen aus der Champions League mit sich. Das ist die eine Seite. Die andere: Wie hoch ist die Bürde, dass eine dritte Saison ohne Titelgewinn sein endgültiges Aus beim BVB bedeuten würde? Liegt's allein an ihm?

Ist die unklare Vertragssituation ein Problem? (€)

Lucien Favre geht - Stand jetzt - in sein letztes Vertragsjahr bei Borussia Dortmund. Hier ein Pro und Contra.

Seine Mannschaft wurde zwischenzeitlich nicht nur mit einer dreistelligen Millionensumme aufgepimpt, sondern punktuell auch immer wieder mit Hochkarätern stabilisiert, zum Beispiel im Winter mit Emre Can und im Sommer mit Thomas Meunier.

Dazu kommen Europas begehrte Jungstars wie Jadon Sancho und Erling Haaland, deutsche Nationalspieler wie Julian Brandt und Nico Schulz, Weltklasse-Leute wie Mats Hummels und Axel Witsel. Von einem Trainer darf man erwarten, dass er aus dieser Qualität einen Titelkandidaten formt.

Bisher tat sich Favre schwer, seinem Kader einen perfekt sitzenden Anzug zu schneidern. Er selbst bevorzugt die Viererkette. Die Mannschaft jedoch  genießt die Sicherheit, die sie aus einer Dreier-Abwehrkette zieht. Der Verein zeigt Geduld: Auch ein drittes Jahr darf Favre experimentieren.

Heute Abend wird man Borussia Dortmund vor großem Publikum erleben, wenn es im DFB-Pokal gegen den Drittligisten MSV Duisburg geht. Nicht erst mit der Ankündigung seiner Ambitionen im DFB-Pokal beginnen für Lucien Favre die Wochen der Wahrheit. Nicht zum ersten Mal.

Heute im Fernsehen

20.45 Uhr, ARD: DFB-Pokal, MSV Duisburg - Borussia Dortmund

Klartext auf Bayerisch

Uli Hoeneß kritisiert Alaba-Berater

Der frühere Bayern-Präsident ist mal wieder im Sportfernsehen zu Gast und attackiert prompt David Alabas Berater, den FC Liverpool und Manchester United - doch er sagt auch Wesentliches nicht. Alex Steudel hat seinen Doppelpass-Auftritt genossen.

Der beste Entertainer der Liga

Von Alex Steudel

Uli Hoeneß hat es uns gestern im Sport1-Doppelpass mal wieder gezeigt: Er war nicht nur der wichtigste Manager der Bundesliga-Geschichte, er ist auch noch im Alter von 68 Jahren der beste Entertainer des Fußballs. Hoeneß teilt aus, Hoeneß steckt ein, Hoeneß eckt an, Hoeneß ist hart, Hoeneß ist weich, Hoeneß ist selbstgefällig, Hoeneß ist verständnisvoll, Hoeneß bestimmt das Tempo und die Themen. Eigentlich müsste endlich mal Herbert Grönemeyer ein Lied über ihn schreiben.

Und doch lieben vermutlich nur 50 Prozent der Deutschen Uli Hoeneß, die anderen 50 Prozent hassen ihn. Die werden ihn aber auch lieben, und zwar, wenn er irgendwann nicht mehr da ist und die Bundesliga furchtbar langweilig wird, da bin ich mir sicher.

Ich könnte stundenlang über meine lustigsten, dramatischsten, betrügerischsten, emotionalsten und schwierigsten Hoeneß-Momente schreiben. Ich belasse es aus aktuellem Anlass bei einer Spielerberater-Anekdote, er hat ja gestern David Alabas Spielerberater als "geldgierigen Piranha" bezeichnet.

"Geldgieriger Piranha"

Der Ehrenpräsident spricht im Doppelpass über den Transfer-Poker des FC Bayern mit dem Österreicher.

"Klubs versuchen, uns zu erpressen"

Zur Zielscheibe des 68-Jährigen wurde im Fußball-Talk „Doppelpass“ (Sport1) der Spielerberater Pini Zahavi.

Im Oktober 1999 sollte der legendäre Mario Basler seinen Vertrag beim FC Bayern verlängern. Die Bosse waren sich da aber nicht so sicher, denn der damals 30-Jährige glänzte zwar auf, aber auch neben dem Platz. "Super-Mario" trank gern ein Bierchen, rauchte und galt nicht gerade als Erfinder des Ausdauersports. "Sobald Mario beim Laktattest unter die besten Drei kommt, kriegt er einen Drei-Jahres-Vertrag", lästerte Hoeneß mir gegenüber. Das ließ sich natürlich göttlich an. Überhaupt war das Gezerre zwischen Hoeneß, Basler und Basler-Berater Roger Wittmann ein Fest für uns Journalisten. Und besonders eines für mich.

Denn nachdem Basler wegen der Pizzeria-Affäre suspendiert worden war, kontaktierte ich, damals Reporter der Abendzeitung, den Berater Wittmann ­– oder den Piranha Wittmann, wie Hoeneß heute sagen würde – und führte ein bemerkenswert offenes Telefon-Interview. Wittmann wollte es jetzt offenbar wissen: Er ließ das Visier runter und nahm Hoeneß gnadenlos in die Mangel. Höhepunkt des Gesprächs war folgender Dialog:

Ich: "Hoeneß mutmaßt, die (Baslers) Wechselgerüchte in Sachen Atletico Madrid seien von Ihnen gestreut. Er spricht von 'Grimms Märchen'."

Wittmann: "Da sehen Sie, wie hohl der ist."

Das druckten wir so. Mein Vorteil war: Wittmann hatte das Gespräch nicht autorisieren wollen, so sauer war er. Hätte er mit ein, zwei Stunden Abstand gelesen, was er gesagt hatte, wer weiß, ob diese Aussage jemals die Walze der Druckmaschine erblickt hätte.

Und dann war da noch folgendes Statement über ein angeblich viel zu schlechtes Vertragsangebot der Bayern: "Seit Mario das neue Angebot abgelehnt hat, ist die Kacke am Dampfen", sagte Wittmann im Interview.

Und: "Was ist eigentlich mit der Aussage von Hoeneß, der FC Bayern hole nur noch Nationalspieler? Ist denn der Wiesinger einer?"

Uli Hoeneß verteidigt Franz Beckenbauer

Als Ehrenpräsident des FC Bayern hat Uli Hoeneß Kaiser Franz Beckenbauer gegen Bestechungsvorwürfe verteidigt.

Netz-Reaktionen zum Hoeneß-Auftritt

Auf Twitter gab es ordentlich Gegenwind für Uli Hoeneß. Hier eine Auswahl der bösesten Sprüche.

Es war Oktober, aber für mich war's vorgezogene Weihnachten. So offene Interviews gibt es im Brainwash-Zeitalter quasi nicht mehr.

Warum ich das schreibe? Nicht, weil a) früher alles besser war, sondern b), weil es witzig ist, es c) zeigt, dass Spielerberater schon damals etwas Piranhahaftes hatten, weil ich d) tags drauf zum ersten und einzigen Mal in meinem Leben im Presseraum von allen konkurrierenden Kollegen mit anerkennendem Gelächter und Applaus begrüßt wurde, und weil die Geschichte e) auch viel über Hoeneß aussagt. Denn trotz der schon jusitiziablen Beleidigung reagierte der Manager damals nicht. Er ließ es geschehen. Hoeneß konnte eben nicht nur austeilen, er konnte auch einstecken. Heute schaffen das nicht mehr viele.

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