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Neuer Hertha-Boss: Was Carsten Schmidt jetzt tun muss

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Mehrfach schon habe ich an dieser Stelle über meine Schwächen beim Bundesliga-Tippspiel geklagt. Aber es gibt Hoffnung: Beim Tippspiel zur Champions League rückte ich gestern auf Platz 23 vor, was mir einerseits etwas Genugtuung verschafft und andererseits Respekt zurückbringt. Für Neueinsteiger lohnt sich das Mitmachen allemal: Ich schaue Spieltag für Spieltag, wer besser tippt - und wer schlechter. Es ist ein Spaß und soll es bleiben. Hier ist der Link: Bitte klicken!

Einen hochklassigen Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

Ab heute wird bei Hertha aufgeräumt

Hertha BSC gilt als ein schlafender Riese der Bundesliga. Nun soll beim Hauptstadtklub aufgeräumt werden.

Neuer Hertha-Boss: Was Carsten Schmidt tun muss

Von Alex Steudel

Ich liebe Aufgaben, bei denen du nichts falsch machen kannst. Irgendwo einen Job anfangen, wo schon vorher nichts mehr geklappt hat, das ist eine risikoarme Angelegenheit, die Freude verheißt. Bundestrainer. Corona-App-Entwickler. Abwehrchef auf Schalke. Kassenwart beim HSV. Solche Sachen halt. Und Boss von Hertha BSC natürlich auch. Der Job stand bis kürzlich ganz oben auf meiner Liste.

Das macht jetzt ein anderer. Ich bin zugegebenermaßen ein bisschen neidisch auf Supergeschäftsführer Carsten Schmidt, der gestern in Berlin losgelegt hat. Unter ihm kann es nur flach weiter- oder bergauf gehen. Runter funktioniert nicht. Nicht wenn du die Möglichkeiten eines Bigcityklubs hast.

Ich hoffe, der 57-Jährige hat die Kraft und das Durchhaltevermögen, große Dinge anzuschieben, ehe er wie alle anderen im Klub in die allseits bekannte Herthargie verfällt. Wäre ich der neue Boss in Berlin, ich würde trotzdem erst mal kleinere Schrippen backen. Der Flughafen von Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut. Schmidts erstes Ziel muss sein: sich mit Hertha ganz langsam an Platzhirsch Union, den FC Bayern der Hauptstadt, ranpirschen.

Was die wenigsten wissen: Schmidt ist Fan des FC St. Pauli. Das mögen jetzt manche seltsam finden, weil es in etwa so ist, als würde Campino am Montag Bayern-Vorstand. Dahinter steckt aber reiner Pragmatismus. Einen Hertha-Boss zu finden, der auch Fan von Hertha ist, das war für den Klub in der Kürze der Zeit einfach nicht zu machen. Das Projekt hätte jede Personalvermittlungsagentur in den Ruin getrieben.

Egal, Schmidt soll ja kein Hertha-Tattoo tragen, sondern Hertha wieder sexy machen. Sexy wird man in Berlin nicht mit Pressekonferenzen auf Facebook, Selfies im Stadion oder Reiserücktrittsversicherungen, das haben wir letzten Winter gelernt. Sexy wird in Berlin, wer Kohle auf den Tisch legt. Schmidt muss also eigentlich nur die Antwort auf eine Frage finden: Wo ist die Einzugsermächtigung von Lars Windhorst? Der Investor will mit Hertha Großes erreichen, hatte aber zuletzt Lähmungserscheinungen beim Ausfüllen der Überweisungsvordrucke.

Damit kommen wir zum neuen Fußballstadion. Die Hertha braucht Quick Wins. Ich rate deshalb Carsten Schmidt: Baue nicht wie geplant ein großes Stadion, baue lieber eins für 15.000 Zuschauer. Das ist die Mindestgröße, die die DFL vorschreibt. Es hätte mehrere Vorteile.

Erstens: Wenn alle Hertha-Fans zum Spiel kommen, ist das Stadion fast voll. Zweitens: Ein kleineres Projekt hat das Potential, rechtzeitig fertig zu werden - die lieben fertigwerdende Projekte in Berlin. Drittens: Ein kleines Stadion ist billiger als ein großes – das gesparte Geld kann man gut brauchen. Diese Abfindungen schlucken heutzutage ein Vermögen.

Damit sind wir beim Sport. Also Trainer, Mannschaft. Sind eigentlich das Thema von Michael Preetz. Mehr muss ich dazu eigentlich nicht sagen.

Oder vielleicht doch: Hertha ist der Klub, der Spieltag für Spieltag hartnäckig den Gegenbeweis zur These, dass die Vereine mit der meisten Kohle auch in der Tabelle oben stehen, erbringt: sechstteuerste Mannschaft der Liga, Platz 13. Fun Fact: Sechster ist Union Berlin.

Viel Glück, Carsten Schmidt!

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