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Neue Trainer bei Topklubs: Wer scheitert zuerst?

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Die Berufung der ehemaligen Verlagsmanagerin Donata Hopfen zur neuen Geschäftsführerin der Bundesliga (zum 1. Januar) wird in der Männerwelt beim DFB als eine gute Nachricht wahrgenommen. Der Druck sinkt, dass ihre Verbandsspitze mit einer Frau besetzt werden muss. Neun Frauen hatten Mitte Mai öffentlich klargestellt, dass eine Zeitenwende beim DFB angebracht ist, und Katja Kraus in die erste Reihe geschoben. Dafür bekamen sie viel Beifall. Alle Männer, die sich Hoffnung auf die Nachfolge von Fritz Keller gemacht hatten, sahen ihre Chancen schwinden - bis Donata Hopfen zur Bundesliga-Chef erkoren wurde. Jetzt fühlt man sich wieder freier bei der Kandidatenwahl. Der ehemalige Schalker Finanzchef Peter Peters gilt als haushoher Favorit, wenn der DFB-Bundestag im Frühjahr einen neuen Präsidenten wählt. Dem Gedanken wohnt nur ein Denkfehler inne: Warum sollte der deutsche Fußball eigentlich nicht von zwei Frauen geführt werden? Kommt es nicht viel mehr auf die Qualifikation als auf das Geschlecht an?

Einen neutralen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Neue Trainer bei Topklubs: Wer scheitert zuerst?

Der Erfolgsdruck ist groß

Der Erfolgsdruck ist groß

Sieben Topklubs haben eine neuen Trainer, der Druck ist groß - nicht nur für Julian Nagelsmann, der beim FC Bayern eine besondere Herausforderung meistern muss.

Von Tobias Holtkamp

Im Büro eines größeren Spielerberaters kam es vergangene Woche zu einer interessanten Wette, ein Abendessen als Einsatz, zwischen zwei Mitarbeitern, welchen Trainer es in der neuen Bundesliga-Saison denn wohl als erstes erwischen würde.

Während der eine Kollege komplett überzeugt auf Wolfsburgs Mark van Bommel setzte, konnte sich sein Gegenüber nicht wirklich entscheiden. Allerdings hatten es beide Namen durchaus in sich.

Oliver Glasner, neu in Frankfurt, oder Jesse Marsch, Nachfolger von Julian Nagelsmann in Leipzig, einen der beiden Trainer, mutmaßte der Betreuer mehrerer Profispieler in der 1. und 2. Bundesliga, würde es bestimmt schon relativ bald treffen.

Genug orakelt. Oder weiß da etwa jemand mehr?

Julian Nagelsmanns Erlösung

Julian Nagelsmanns Erlösung

Kein Testspiel gewonnen, Remis am ersten Spieltag – Julian Nagelsmann musste lange auf seinen ersten Sieg als Bayern-Coach warten. Beim Gewinn des Supercups haben er und sein neues Team aber ein Zeichen gesetzt.

Ganz klar, die Erwartungshaltung sowohl in Frankfurt, nach fünf starken Jahren unter Sportvorstand Fredi Bobic und dessen Trainer-Volltreffern Niko Kovac und Adi Hütter, als auch in Leipzig, wo weiter in jeder Saison eine Steigerung zum Vorjahr erwünscht wird, ist riesig.

Vermeintlich sind sie gut aufgestellt, trotz Corona-Einbußen, ihren neuen Trainern wurden die Wünsche erfüllt. Was den Staff betrifft, was die Qualitäten des Kaders betrifft.

Aber am Ende, so ist es nun mal, ist auch das wieder Druck. Und dass zumindest einem der großen Liga-Kaliber die Saison schon im Laufe der Hinrunde aus den Händen gleitet, das war in den letzten Jahren im Grunde fast immer so. Dabei wurde auf den vorderen Plätzen nie so viel neues Führungspersonal eingestellt wie in diesem Sommer.

Die Lebensversicherung des FC Bayern

Die Lebensversicherung des FC Bayern

Die Konkurrenz, die auf eine Münchner Schwäche gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Die Bayern gewinnen den Supercup beim BVB. Lewandowski trifft doppelt. Und Trainer Nagelsmann wird zum Tier.

Gleich sieben (!) Top-Klubs sind mit neuen Cheftrainern in die Saison gestartet. Und nur zwei davon konnten ihre Auftaktspiele gewinnen.

Die anderen, so zeichnet es sich ab, könnten schon bald Probleme bekommen mit den großen Fußstapfen, in die sie in ihren neuen Klubs getreten sind.

Gerade Marsch und Glasner, aber auch Julian Nagelsmann, nach 46 Arbeitstagen und mittlerweile fünf Partien immer noch ohne Sieg als Bayern-Trainer, haben Höllenjobs - eben wegen der maximalen Erwartungen.

Torjäger Weghorst lässt Trainer van Bommel jubeln

Torjäger Weghorst lässt Trainer van Bommel jubeln

Wout Weghorst wird mit seinem Treffer zum Matchwinner für den VfL Wolfsburg. Zu Beginn des Spiels hatte er noch einen Elfmeter verschossen. Hier das Video vom erlösenden Tor.

Doch die Bayern, bei denen mit David Alaba und Javier Martinéz zwei langjährige Topspieler und Eckpfeiler den Abgang machten, sind für Nagelsmann zunächst mal zu einem großen Puzzle geworden. Sowohl das Gesicht seiner Mannschaft, als auch die Art und Weise, wie sie dann spielen wird - beides ist im Moment noch nicht abzusehen.

Nagelsmann muss seinen FC Bayern formen, während die Saison läuft und alle paar Tage hoch motivierte Gegner warten. Mönchengladbach zeigte zum Auftakt ziemlich gut, welche Probleme die Bayern in den kommenden Wochen immer wieder erleben können.

Eingespielt und aufeinander abgestimmt ist da aktuell noch nichts.

Baut Jesse Marsch seine Startelf um?

Baut Jesse Marsch seine Startelf um?

Überraschend musste RB Leipzig am ersten Spieltag gegen Mainz eine Niederlage hinnehmen. Jesse Marsch weiß, woran noch gearbeitet werden muss - und zieht dabei auch personelle Veränderungen in Betracht.

Es ist an vielen Standorten das gleiche Problem: Nach den starken Ergebnissen ihrer Vorgänger liegt die Messlatte hoch. Sehr hoch. Doch die taktischen Umstellungen und inhaltlichen Neuorientierungen verlangen den Teams alles ab.

Auch die Frankfurter wirkten zurzeit noch durcheinander, oft überfordert und viel leichter zu knacken als zuletzt. Das ist nicht unnormal unter den gegebenen Bedingungen - aber es ist verdammt gefährlich. Denn aus vielen kleinen Problemen, hat auch das Fußballgeschäft schon oft gezeigt, kann schnell ein großes werden.

Welcher Trainer als erstes gehen muss? Ganz schwierig. Aber er wird in dieser Saison vermutlich relativ schnell in guter Gesellschaft sein.

Borussia Dortmund: So noch nicht

Das System ist noch in Arbeit

Das System ist noch in Arbeit

Borussia Dortmund verliert zum sechsten Mal in Folge gegen Bayern. Ist Marco Roses Taktik schon ausbalanciert genug?

Von Thomas Nowag

Die Fantasie-Analyse gehört zu jeder gelungenen Skatrunde. Wäre doch nur die Trumpf-Zehn durchgegangen! Man hätte seinen Mitspielern nach allen Regeln der Kunst genüsslich das Fell über die Ohren gezogen, anschließend. Schneider, schwarz. Aber mindestens!

Nach dem Supercup hatte Borussia Dortmund Ähnliches nachzukarten. Hätte das Ass Marco Reus gestochen beim Stand von 0:0, alleine gegen den Torwart-König Manuel Neuer, dann, ja dann wäre es vielleicht was geworden mit dem Sieg.

Wurde es aber nicht. Die Gründe dafür sollte sich der BVB eingestehen. Felix Passlack war auf der rechten Seite heillos überfordert, die Dortmunder Abwehr produzierte Fehler über Fehler - auch dann, als der DFB-Pokalsieger gerade wieder ins Spiel gefunden hatte und Erling Haaland wie ein Verrückter sein Team anpeitschte.

So bekommt man gegen den FC Bayern letztlich keinen Stich. So nicht.

Dennoch lebt die Hoffnung auf Liga-Spannung. Der BVB hat eine hervorragende Mannschaft, die Münchner haben noch deutlich zu wenig Tiefe für die Aufgaben in drei Wettbewerben. Nur das ewige Thema Konstanz sollten die Dortmunder in den Griff bekommen - sonst bleibt am Ende wieder nur hätte, wäre, wenn.

Thomas Nowag ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Heute im Fernsehen

18 Uhr, SPORT1: European Conference League, Kuopion - Union Berlin

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