Historische Blamage für Leipzig, Napoli hat Angst vor Frankfurt

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Und jährlich grüßt das Murmeltier. Immer, wenn wir glauben, dass sich in Deutschland eine zweite internationale Fußballmacht neben dem FC Bayern entwickeln könnte, klingelt morgens um 6.10 Uhr der Newsletter und uns wird klar, dass sich die potenziellen zweiten Fußballmächte wieder mal alle aus der Champions League verabschiedet haben. Und dass wir neu zu hoffen anfangen müssen, aus diesem elenden Kreislauf herauszukommen.

Dortmund gegen Chelsea letzte Woche raus, Leipzig gegen ManCity gestern Abend so richtig raus (0:7!!), und wenn heute in Neapel (nach 0:2 im Hinspiel) kein Wunder passiert: Frankfurt raus.

Auf die Gefahr, wie eine ausgeleierte Langspielplatte (neudeutsch: defekte Sounddatei) zu klingen: Wenn es in der Champions League spannend wird, sind nur die Münchener da. Seit zehn Jahren hat mit Ausnahme von Leipzig 2020 keine deutsche Mannschaft außer der des FC Bayern das Halbfinale erreicht, die aber hat das in dieser Zeit fünfmal hinbekommen.

Uns bleibt also nichts anderes übrig, als die Daumen zu drücken, dass morgen früh um 6.10 Uhr dieser Newsletter nicht schon wieder eine Trauermelodie spielt. Der deutsche Fußball braucht ein Wunder heute Abend in Neapel. Weiter unten versuche ich, es herbeizuschreiben.

Einen wundervollen Mittwoch wünscht
Alex Steudel
PS: Pit Gottschalk ist im wohlverdienten Urlaub.


++ Champions League aktuell ++

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Champions League heute im Fernsehen

20.15 Uhr, SPORT1: Fantalk
21 Uhr, DAZN: Real Madrid - FC Liverpool, SSC Neapel - Eintracht Frankfurt

Das TV-Programm heute
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Die Eintracht, ihr 13. Mann und Napolis Angst vor den Außerirdischen

Von Alex Steudel

Wenn es stimmt, was man so oft liest, dass nämlich die eigenen Fans "der zwölfte Mann" sind, dann spielt Eintracht Frankfurt im Europapokal normalerweise zu dreizehnt. Mindestens.

Ich werde nie die Geschehnisse der vergangenen Europa-League-Saison vergessen, diese unfassbaren Bilder bei Auswärtsspielen, die keine waren: 30.000 Eintracht-Fans, in weiß gehüllt, erweckten zum Beispiel beim Viertelfinale in Barcelona den Eindruck, das Camp Nou liege in der Mörfelder Landstraße 362. Die Katalanen im Stadion guckten so überrascht, als seien Außerirdische mit Rückennummern gelandet.

2021/22 war die Saison, in der das Wort Heimvorteil seine Bedeutung verlor, und das haben wir den Fans aus Frankfurt zu verdanken. Für die Glücksgefühle, die diese Europapokalabende bei mir (und vielen anderen Fußballfans) auslösten, werde ich den Hessen ewig dankbar sein. Am Ende gewann die Eintracht verdientermaßen den Pott, und natürlich hatten sich 50.000 Frankfurter Fans wie Zugluft ins Finalstadion von Sevilla gedrängt.

Champions League: Ceferin-Ansage kommt viel zu spät - Kommentar von Patrick Berger
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So gesehen, sind sie ganz schön schlau, die Neapolitaner, von denen wir ja aus unzähligen Heimatfilmen wissen, dass sie Probleme nicht immer elegant lösen. Sie haben gerichtlich verfügen lassen, dass die Frankfurter heute nicht dabei sein dürfen beim Champions-League-Abend in der drittgrößten Stadt Italiens. Offizielle Begründung: Sicherheitsbedenken.

Inoffizielle Begründung: Zu einem Fest, das gelingen soll, lade ich doch keine Unbekannten ein. Und schon gar keine aus Frankfurt. Also nix 13. Mann.

Das war ein fieser Schachzug, der nur beweist, dass die Napolifans weiche Knie haben. Sie sind nicht ganz überzeugt, dass der 2:0-Puffer ihres Teams aus dem Hinspiel groß genug ist für ein zweites Auswärtsspiel, diesmal im eigenen Diego-Armando-Maradona-Stadion. Also: Runter mit den Schranken!

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Seien wir realistisch: Wahrscheinlich hätte der Puffer auch ohne "Sicherheitsbedenken" der Behörden gereicht, in deren Büros vermutlich Napoli-Wappen direkt über den Kruzifixen hängen. Denn SSC ist aktuell die wohl beste Mannschaft der Welt, das Team um Trainer Luciano Spalletti führt die Serie A mit 18 Punkten Vorsprung an. Und man hat ja selbst auch eine ziemlich verlässliche Fanbasis. Als Napoli zum Beispiel 2004/2005 in der dritten Liga spielte, kamen im Schnitt 37.000 Fans zu Heimspielen.

War's das also? Ziehen wir keine voreiligen Schlüsse. Man sollte nie vergessen, dass drei Dinge unumstößlich sind in diesem Sport. Erstens: Der Ball ist rund. Zweitens: Im Fußball ist alles möglich. Drittens: Ein paar 10.000 Eintracht-Fans kommen überall rein.

Das dritte Steudel-Buch ist da! Titel: "Die nächste Kolumne ist immer die wichtigste". 276 Seiten für 14,95 Euro. Wer es sofort will: Hier bestellen! Wer ein signiertes Exemplar bevorzugt: Mail an post@alexsteudel.de.

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Alle mal herschauen!