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Endlich ein Sieg! Bayer verhindert deutschen Totalausfall

Das Weiterkommen der Leverkusener ist die einzige gute Nachricht der Woche. Matthias Sammer spricht Schwächen der Bundesliga an

Foto: Imago / Aleksandar Djorovic

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

ich hatte mir gestern im Verlauf des Tages fest vorgenommen, den letzten Newsletter dieser Woche mit einer positiven Nachricht zu beginnen. Komme, was wolle. Die Realität setzte dann alles dran, dieses Vorhaben zu sabotieren. Sie hatte zum Glück Bayer Leverkusen nicht auf dem Zettel.

Die Werkself gewann als einzige deutsche Mannschaft (2:0 in Budapest) und zog damit ins Viertelfinale der Europa League ein. Das ist wenigstens etwas, ein kurzer Lichtblick! Aber es kann nicht über die grundsätzliche Schwäche der Bundesliga hinwegtäuschen. Denn der Rest ging komplett baden.

Freiburg/Berlin/Leipzig/Frankfurt gegen Europa – 0:15.

Klingt wie ein dummer Scherz, ist aber keiner. Ursache? Bestimmt nicht die Schiedsrichter. Dortmund-Berater Matthias Sammer hat schon damit angefangen, vor der eigenen Tür zu kehren. Er beklagt mangelnde "Athletik, Physis und Siegermentalität" im deutschen Fußball. Ich denke, er hat recht. Wir brauchen ein Umdenken in allen Bereichen, weg von: Dabei sein ist alles.

Wir brauchen vor allem: Endlich zumindest mal EINE eine zweite Spitzenmannschaft neben dem FC Bayern – BVB, bitte melden!

Einen siegreichen Freitag wünscht
Alex Steudel


Unser Podcast

Während Pit Gottschalk seinen Urlaub genießt, übernehmen Alex Steudel und Malte Asmus den Podcast und empfangen einen zu Tode betrübten Gianni Infantino. Der im Amt bestätigte FIFA-Präsident fragt sich, warum alle immer auf ihm rumhacken. Ob unser Duo diese Frage beantworten kann? Außerdem blicken die beiden nach dem deutschen Champions-League-Kahlschlag auf den 25. Spieltag der Bundesliga, vermissen Konstanz und klären dabei u.a. auch noch folgende Fragen: Warum waren die 80er eigentlich besser? Was hat Hertha mit Einarmigen Banditen zu tun ? Warum ist der VAR eine so großartige Erfindung?


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Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Mönchengladbach - Werder Bremen

TV-Sportprogramm heute
Das TV-Programm heute

Samstag

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, TSG Hoffenheim - Hertha BSC, VfL Bochum - RB Leipzig, FC Augsburg - Schalke 04, VfB Stuttgart - VfL Wolfsburg
18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Borussia Dortmund - 1. FC Köln

20.30 Uhr, SPORT1: 2. Liga, Darmstadt 98 - 1. FC Kaiserslautern

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Sonntag

11 Uhr, SPORT1: Doppelpass

15.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Union Berlin - Eintracht Frankfurt
17.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Bayer Leverkusen - FC Bayern
19.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Mainz 05 - SC Freiburg


Rette die Bundesliga, "Super"-BVB!

Von Alex Steudel

In Dortmund läuft mal wieder alles super. Ich habe schon das zehnte Déjà-Vu. Gerade las ich, dass Klubchef Aki Watzke, der seit jeher gern mit seinen Trainern zusammensitzt, jetzt Edin Terzic super findet und ihn kostenlos berät. Diesmal habe er dem Coach den Tipp gegeben, sagte Watzke, mal ein bisschen langsamer zu machen, um sich nicht zu überfordern. Ist langsamer machen, dachte ich, nicht eher was für die Sommerpause?

Immer wenn Watzke seinen Trainer gutredet, werde ich misstrauisch.

Borussia Dortmund hat einen sehr guten Januar und einen besseren Februar gespielt, das war super. Also wirklich super, kein Sarkasmus, der kommt später.

Karim Adeyemi: superschnell, super Tor gegen Chelsea. Jude Bellingham. So super. Wenn Dortmund gewinnt, ist jedes Mal sogar das super, was gerade noch bedenklich war. Nico Schlotterbeck zum Beispiel, der hinten mehr Fehler macht als ChatGPT in einer Zwei-Minuten-Session. Egal: super. Oder Emre Can.

Einfach super, wie der neue Can spielt! Er denke neuerdings über sich und seine Einstellung nach, hat er selbst gesagt, schließlich saß er ja in der Hinrunde oft auf der Bank. Ist es nicht super, dass ein Multinationalspieler schon mit 29 darauf kommt, dass man an seiner Einstellung arbeiten könnte?

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Und dieser Julian Brandt! Das ewige Talent, toll-super, hat sich jetzt zum Topspieler entwickelt. Man wird ja mal warten dürfen, bis einer 26 Jahre alt ist, ehe er den Entwicklungsturbo anwirft. Natürlich weiß niemand genau, wie lange Super hält und wann wieder Diesel draus wird.

Auch wenn es vielleicht anders klingt: Ich möchte, dass Dortmund immer super ist. Aber die Superphasen sind meistens superkurz, und mir geht langsam die Geduld aus.

Die Bundesliga braucht den zweiten Klub, auf den man sich dauerhaft und nicht nur ein paar Wochen lang im Jahr wirklich verlassen kann; also ob Marmorstein oder Eisen bricht, ob national oder international. Einen Klub, der immer wieder um den Titel mitspielt und der den angeschlagenen Ruf der Liga rettet. Ich bin müde, nur auf die Bayern zu schauen.

Der BVB, Leipzig und Frankfurt verloren ihre Achtelfinal-Rückspiele in der Champions League in Summe 0:12.

Ich saß 2012 mit offenem Mund im Berliner Olympiastadion, als der Deutsche Meister BVB im DFB-Pokalfinale über die Bayern hinwegfegte wie ein Orkan. Heute ist der BVB das unerfüllte Versprechen der letzten zehn Jahre, gelegentliche Pokalsiege ausgenommen. Als Trainer Jürgen Klopp ging, war das, als würde man von einem Tag auf den anderen die Blumen nicht mehr gießen. Dortmund ist echte vernachlässigte Liebe.

Ich habe oft versucht, meine Hoffnungen zu befeuern, wenn die Dortmunder sagten: Jetzt aber wirklich! Wir sind soweit! Ich wurde zuverlässig genauso oft hängengelassen. Als Thomas Tuchel kam, dachte ich: Nun wird es endlich was. Watzke schickte ihn weg: Soll er doch woanders die Champions League gewinnen.

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Kürzlich spürte ich wieder ein Kribbeln. Ich hatte den Eindruck, dass es bergab gehen könnte, weil nämlich alles so super ist. Immer wenn sich Dortmund auffällig häufig gut findet und anfängt, die eigenen Schultern wundzuklopfen, kannst du die Uhr danach stellen, dass alte Wunden aufbrechen.

Es geht schon los. Zuletzt stolperte der BVB über Schalke 04, dann über Chelsea. Am 1. April müssen die Dortmunder zum FC Bayern, dem Salzstreuer unter den Wundbehandlern.

Ist dann schon Feierabend?

BVB gegen Krisen-Köln an diesem Samstag habe ich übersprungen, aber nicht vergessen. Ich ahne, was dort passiert: das Übliche. Ein Dortmunder Sieg, und alles ist wieder voll super.

Das dritte Steudel-Buch ist da! Titel: "Die nächste Kolumne ist immer die wichtigste". 276 Seiten für 14,95 Euro. Wer es sofort will: Hier bestellen! Wer ein signiertes Exemplar bevorzugt: Mail an post@alexsteudel.de.


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Alle mal herschauen!

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