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Langweilig! Dauer-Dominanz der Bayern nervt nur noch

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Trainer Edin Terzic ist kein Vorwurf zu machen, dass Borussia Dortmund auf dem Rasen ständig stottert. Er hatte weder Einfluss auf den BVB-Kader noch verfügt er über die Erfahrung, Nationalspielern wie Marco Reus oder Emre Can Beine zu machen. Der BVB ist seine erste Bundesliga-Station.

Die BVB-Führung muss sich schon selbst fragen: Haben wir mit den vielen Millionen, die wir ausgegeben haben, das Richtige getan? Immer und immer wieder haben sie die Mentalitätsfrage als Mediengeschichte abgekanzelt. Jetzt kann man sehen, wohin die Ignoranz des Offensichtlichen geführt hat.

Wenn Geschäftsführer Aki Watzke jetzt sagt, das 1:2 gegen den direkten Tabellenkonkurrenten Eintracht Frankfurt habe ihn "maßlos enttäuscht", dann kann man ihm nur sagen: Man konnte das kommen sehen - wenn man bereit war, genauer hinzusehen. Lucien Favre ist keine Ausrede mehr.

Die Mannschaft, die sich als Bayern-Jäger versteht, leistete sich zu oft eine blutleere Vorstellung. Zehn Saisonniederlagen sind die Quittung für einen Müßiggang, der gelegentlich mit Hurra-Auftritten und der Freude über Torjäger Erling Haaland kaschiert wurde. Die Wahrheit ist eine andere.

Alle schwärmen von der Urgewalt, die Haaland verströmt. Ein Tor mehr hat allerdings André Silva von Eintracht Frankfurt geschossen, nämlich 22. Das heißt ja nicht, dass Haaland ersetzbar ist. Nur trübt die Selbstwahrnehmung offenbar den Blick auf die Realität. Andere Klubs verpflichten ebenfalls gut.

Als Dortmund ihnen 2019 Julian Brandt für 25 Mio. Euro abspenstig machte, blieb die Enttäuschung bei den Leverkusenern klein. Maßgebliche Leute bei Bayer 04 wunderten sich eher und sagten: "Ins ganz hohe Regal greifen die Dortmunder halt nicht." Da fragt man sich: Hat denn keiner gewarnt?

Matthias Sammer wurde vor drei Jahren auch deswegen als Berater engagiert, damit zum vorhandenen Talent der notwendige Biss kommt. Er sitzt regelmäßig auf der Tribüne, nimmt an Sitzungen teil, und trotzdem versagt der Kader in letzter Konsequenz. Was tut er für sein Geld?

Ja, Borussia Dortmund hat erstmals seit Jahren das Viertelfinale in der Champions League erreicht und darf ab heute Manchester City testen, die scheinbar Übermächtigen aus der Premier League. Aber selbst wenn das Wunder gelingt: Das Saisonziel liegt woanders.

Das Erreichen der neuen Champions-League-Saison definiert, ob die Spielzeit am Ende erfolgreich war oder nicht. Sieben Bundesliga-Spieltage bleiben noch, um sieben Punkte Rückstand auf Platz vier, der zur Teilnahme an der Königsklasse qualifiziert, aufzuholen. Man braucht das Geld dringend.

Jetzt schlägt eigentlich die Stunde der Wahrheit für Matthias Sammer: Mit seiner Autorität und Erfahrung aus vielen Spieler- und Trainerjahren kann er als Interimstrainer die Truppe ins Laufen bringen, taktische Mängel abstellen und so die letzten Prozente herauskitzeln, die Dortmund braucht.

Sein Ja-Wort genügt - niemand in Dortmund würde und könnte sich sperren. Allein der Gedanke, dass die Spieler mit ihrem Dienst nach Vorschrift nicht mehr beim Training durchkommen, elektrisiert. Die Lösung beim BVB kann im Saisonfinale deshalb nur sein: Matthias Sammer, bitte übernehmen!

Einen genügsamen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Langweilig! Dauer-Dominanz der Bayern nervt nur noch

Hier ist Bayern in Europa einzigartig

Der FC Bayern ist in der Bundesliga klar auf Kurs Richtung Titelverteidigung. In den anderen Topligen haben die Vorjahresmeister dagegen große Probleme.

Von Jörg Soldwisch

Auf dem Weg zum 31. deutschen Meistertitel kann sich Bayern München nur noch selbst schlagen. Aber glaubt da wirklich noch jemand dran? Wer aus Gründen der Spannung auf einen kolossalen Einbruch des Starensembles im Schlussspurt hofft, sollte sich die Szene direkt nach dem Spitzenspiel bei RB Leipzig (1:0) anschauen: Thomas Müller und Joshua Kimmich laufen mit einem gewaltigen Titelschrei aufeinander zu und rammen Brust gegen Brust.

Diese unersättlichen und gnadenlos effektiven Bayern hält zumindest in der Bundesliga keiner mehr auf. Und so werden die Münchner am 22. Mai im Heimspiel gegen Augsburg zum neunten Mal in Folge die Meisterschale in die Höhe recken. Wahrscheinlich ohne Fans und ohne Weißbierdusche - doch das allein ist es nicht, warum die große Emotionalität fehlt.

Die Bundesliga sucht einen echten Bayern-Jäger

Das Spitzenspiel zeigt, dass RB Leipzig den FC Bayern noch nicht fordern kann. Wer Spannung will, muss auf den BVB hoffen.

Boateng muss Bayern im Sommer verlassen

Der Vertrag von Jerome Boateng läuft aus. Jetzt ist definitiv klar: Im Sommer endet seine zehnjährige Zeit beim FC Bayern.

Die Dauer-Dominanz der Bayern langweilt. Und sie ist eine Gefahr für die Bundesliga. Selbst in einer Saison, in der die Münchner kaum eine Vorbereitung und den größtmöglichen Terminstress hatten, sind sie nicht vom Thron zu stoßen.

Das liegt natürlich auch an der Schwäche der vermeintlichen Bayern-Jäger, aber eben auch am zementierten Machtverhältnis. Und machen wir uns nichts vor: Durch die geplante Reform in der Champions League wird es eher noch schlimmer.

Dass in naher Zukunft Jugendliche die Schule verlassen und nie einen anderen deutschen Meister als Bayern München erlebt haben, ist eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich. Aber ob sich dann überhaupt noch so viele Jugendliche für die Bundesliga interessieren, ist die andere Frage.

Champions League heute im Fernsehen

Reform Champions League: Mehr Geld und noch mehr Langeweile

Es geht in erster Linie um Einnahmen und Macht. Mit der Reform der Champions League sollen die letzten Risiken des Wettbewerbs ausgeschlossen werden. Und was sagt der Fußballfan dazu?

20.15 Uhr, Sport1: Fantalk (mit Chris Tall)

21 Uhr, Sky: Real Madrid - FC Liverpool

21 Uhr, DAZN: Manchester City - Borussia Dortmund

Jetzt doch! Pep Guardiola schwärmt von Borussia Dortmund

Borussia Dortmund vor dem Champions-League-Knaller gegen Manchester City. Trainer Pep Guardiola machte bereits Stimmung gegen den BVB.

Was sonst noch so los ist

Adi Hütter und die Wochen der Wahrheit

Sein Tun in Frankfurt ist eine bald dreijährige Cinderella-Story. Nun ist Adi Hütter mit der Eintracht auf dem Weg in die Champions League. Bei den eigenen Plänen reagiert der Trainer aber zugeknöpft.

"Moralischer Niedergang"

Hertha-Torwarttrainer Zsolt Petry hat mit fragwürdigen Aussagen zu Homosexualität und Zuwanderung für Irritationen gesorgt.

Lauter Fehltritte in Berlin

Hertha BSC schlingert tiefer in den Abstiegssumpf, und einer entgleist auch noch verbal.

1. FC Köln: Trainer Markus Gisdol droht Aus

Gegen den FSV Mainz 05 gilt für den Krisen-Trainer des 1. FC Köln ohne Wenn und Aber: Siegen oder fliegen.

Schalke 04 und die Geschäftszahlen: Es wird düster

Schalke legt heute seine Geschäftszahlen für das Jahr 2020 vor. Schon steht fest: Die finanziellen Perspektiven sind düster.

"Gerrard ist mehr Klopp als Magath"

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Thomas Müller und die EM: Er muss mit!

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Alle mal herschauen!

Was für ein Knoten! Der Handtuch-Trick des Manuel Neuer

Bayern-Torwart Manuel Neuer flickt ein Loch im Tornetz mit seinem Handtuch – die Einsatzmöglichkeiten des Frotteelappens sind unermesslich.

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