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Krise in Nürnberg: Wie viel Rückgrat ist erlaubt?

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Für mich hat die Saison in der Champions League erst gestern mit den zwei Hinspielen im Achtelfinale begonnen. Endlich ist die endlos lange Gruppenphase von September bis Dezember mit jeweils sechs Spielen pro Mannschaft vorbei. Das Vorgeplänkel kommt mir jedes Jahr wie eine einzige Qualifikationsrunde vor. Wie eine Pflichtübung: Muss man machen - nur spannend wird's selten. Ich bin zu einer Zeit großgeworden, als ausnahmslos alle Europapokalspiele im Hin- und Rückspiel entschieden wurden. Von Kindesbeinen an lernte ich, wie die Rechnerei mit den auswärts geschossenen Toren, die angeblich doppelt zählen, funktioniert und zusätzliche Spannung schafft. Den Charme des K.o.-Systems haben sie bei der Uefa schon auf ein halbes Jahr reduziert. Hoffentlich nehmen sie uns nicht noch das kleine Einmaleins des europäischen Fußballs. Überlegungen gibt es ja, und wenn die öffentlich werden, bedeutet das selten Gutes. Genießen wir also die alte Regelung, solange wir sie haben. Keine Ahnung, wer heute Abend bei Borussia Dortmund die Tore schießen soll, nachdem klar ist, dass Marco Reus und Paco Alcacer in London ausfallen. Aber wer auch immer trifft: Jedes Tor gegen Tottenham Hotspur zählt doppelt.

Einen treffsicheren Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

Krise in Nürnberg: Wie viel Rückgrat ist erlaubt?

Trainer und Vorstand weg: Der Club-Chef in Erklärungsnot

Tabula rasa beim Club: Der abstiegsbedrohte Altmeister beurlaubt sein sportliches Führungspersonal. Dass neben Trainer Michael Köllner auch Andreas Bornemann gehen muss, wollte das Kontrollgremium verhindern. Doch der Sportvorstand weigerte sich, den erfolglosen Trainer zu entlassen. Also wurden beide gefeuert.

Die Gewaltenteilung bei einem Profiklub funktioniert ziemlich eindeutig. Der Aufsichtsrat, häufig gewählt von den Mitgliedern des Vereins, beruft Fachleute, die als Vorstand das Tagesgeschäft lenken. Ihre Aufgabe zum Beispiel: einen Trainer verpflichten, unterstützen - oder feuern.

Beim 1. FC Nürnberg waren sie im Aufsichtsrat der einhelligen Meinung, dass der Trainer nichts mehr taugt. Michael Köllner, im Sommer noch Aufstiegsheld, wurde das Krisenmanagement im Abstiegskampf nicht mehr zugetraut. Daraus entstand eine fatale Situation.

Der Aufsichtsrat besteht beim Club aus neun ehrenwerten Herren, die sicherlich viel Liebe für den Fußball, aber nur bedingt Kenntnisse zu Details im Bundesliga-Geschäft mitbringen. Das ist per se auch nichts Schlimmes. Dafür haben sie ja Andreas Bornemann, den Sportvorstand.

"Wir können gar nicht beurteilen, was ein guter Trainer ist."

Von ihm wussten die Aufsichtsräte, dass er den Trainer nicht feuern will. Noch am Montag hatten sie Köllner einbestellt, um von ihm persönlich Lösungsvorschläge zu erfahren. Überzeugen konnte er das Gremium nicht. Also erging die Empfehlung an den Manager: Ein neuer Trainer bitte.

Bornemann verweigerte sich. Er ist beinahe täglich an der Mannschaft dran, er kennt Befindlichkeiten und Potenziale der Spieler, Arbeit und Ansprache des Trainers. Als er kurz vor Mitternacht nochmals um Pflichterfüllung ersucht wurde, zeigte er Rückgrat: Nein, feuern würde er Köllner nicht.

In der Bundesliga passiert ein Frontalzusammenstoß diesen Ausmaßes selten. Noch vor zwei Wochen hätte der Aufsichtsrat eingelenkt. Der ursprüngliche Plan lautete: Irgendwie bis Saisonschluss durchhalten und erst dann ein Fazit über die Trainerarbeit ziehen, so oder so.

Gedanklich schon in der zweiten Liga

Nürnberg beurlaubt Sportvorstand Bornemann und Trainer Köllner - dennoch glaubt man kaum an den Klassenerhalt.

Dann folgten das 0:1 beim Pokal in Hamburg und das 0:3 in Düsseldorf. Mit zwölf Punkten aus 21 Spielen wird Nürnberg größte Mühe haben, den Klassenerhalt an den verbleibenden 13 Spieltagen sicherzustellen. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt jetzt sechs Punkte.

Der Aufsichtsrat als Kontrollgremium sah keine andere Wahl, als der Satzung zu folgen. Den Trainer dürfen Aufsichtsräte nicht entlassen - wohl aber den sperrigen Vorstand. Das Bornemann-Aus wurde mitten in der Nacht bekannt. Die Trainerentlassung war anschließend eine Formalie.

Vier Spielzeiten in der 2. Liga hat der 1. FC Nürnberg gebraucht, um den Abstieg von 2014 zu verkraften. Glücklich ist der Club nicht geworden. Das Stadion ist selten voll, und die Bundesliga lernt: Loyalität zu einem Trainer zahlt sich nicht immer aus.

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