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Jens Lehmann: Rauswurf bei Hertha mehr als berechtigt

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Tja, Thomas Tuchel. Innerhalb eines Jahres zum zweiten Mal im Finale der Champions League. Beim ersten Mal hat man noch gesagt: Kein Wunder bei dieser Mannschaft von Paris Saint-Germain. Jetzt beim zweiten Mal muss man anerkennen: Wer bei Chelsea eine Mannschaft, die auf Vorgänger Frank Lampard zugeschnitten war, kurzfristig übernimmt, in aller Eile repariert und am Saisonende ins Europapokal-Endspiel führt, hat nicht nur Großes geleistet, sondern auch den letzten Beweis gebracht, dass er ein Großer ist.

Dass er am 29. Mai im Finale gegen Manchester City auf seinen Lehrmeister Pep Guardiola trifft, bietet reichlich Gesprächsstoff in den nächsten Tagen. Nicht zu erklären ist jedoch: Dass zwei englische Mannschaften quer durch Europa fliegen müssen, um in Istanbul ein Endspiel auszutragen. Vor 19.000 Zuschauern soll das Spiel stattfinden, in einer Stadt, die aktuell eine Inzidenz von 259 ausweist. Ja, klar. Die Verträge, Endspiel schon voriges Jahr verschoben: Verstehe ich alles. Manchmal schüttelt man trotzdem den Kopf.

Einen betuchten Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

++ Champions League aktuell ++

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Jens Lehmann: Rauswurf bei Hertha mehr als berechtigt

Rassismus-Eklat lässt einen ratlos zurück

Der Rassismus-Eklat von Jens Lehmann lässt einen ratlos zurück. Der Fall zeigt, wie es in der Branche um Alltagsrassismus bestellt ist.

Von Pit Gottschalk

Bei zu vielen Fußballprofis fasst man sich an den Kopf, wenn sie öffentlich Stellung beziehen, und fragt sich: Was ist bloß in ihn gefahren? Der Unterschied zum ehemaligen Nationaltorwart Jens Lehmann ist: Bei ihm passiert es gleich dreimal in einem Vorgang.

Erstens; Was muss schief gelaufen sein, dass der Begriff „Quotenschwarzer“ überhaupt Einzug in seinen Wortschatz gefunden hat? Zweitens: Warum benutzt und schreibt er die offensichtliche Beleidigung in Bezug zu Dennis Aogo, einem Kollegen, den er bestens kennt?

Und drittens: Warum ist die Anspielung auf die Hautfarbe eine Privatsache für ihn, wie er in seiner selten dämlichen Stellungnahme auf Twitter beteuert? Jens Lehmann gibt Rätsel auf und lässt jeden, der ihn 2006 fürs Elfmeterkillen mit Spickzettel bewundert hat, ratlos zurück.

Leider erlaubt sein Fall einen unschönen Einblick, wie’s in der Branche um den Alltagsrassismus bestellt ist. Die Amazon-Doku „Schwarzer Adler“, die online zu sehen ist, erzählte ja schon frühere und aktuelle Vorfälle von Rassismus, der im deutschen Fußball passiert sind.

"Du warst damals schon ein Vollidiot"

Nach der unfassbaren Nachricht von Jens Lehmann an Dennis Aogo ist nicht nur seine Zeit bei Hertha vorbei. Es hagelt auch Kritik von einem Ex-Kollegen.

Über Jahre hat man sich einzureden versucht, dass es sich bei Rassismus-Vorfällen um Einzelfälle handelt und der reine Menschenverstand den Anstand über den Reflex siegen lässt. Wenn man aber Menschen wie Erwin Kostedde zuhört, verfliegt diese Vorstellung schnell.

Kostedde und die anderen Ohrenzeugen von rassistischen Übergriffen berichten im Detail davon, was sie wegen ihrer Hautfarbe zu ertragen hatten: Affenlaute, Schmähungen, Bedrohungen - nicht irgendwo, sondern in der Bundesliga, mitten in unserer Gesellschaft.

Einer, der gefragt wurde und Auskunft gab: Jordan Torunarigha, Spieler von Hertha BSC, also von jenem Verein, wo Jens Lehmann bis Mittwoch im Aufsichtsrat saß. Hat Lehmann vergessen, wie Torunarigha im Februar 2020 auf Schalke rassistisch beleidigt wurde?

Ein viertes Mal fasst man sich an den Kopf und findet keine Erklärung für Lehmanns Handeln. Dass ihn Hertha BSC via Investor von allen Aufgaben im Verein entband, war ein sichtbares Signal, was gegen Alltagsrassismus hilft: die Konsequenzen aufzeigen.

Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft

Rausgeschrieben

Eine irrtümlich versendete Textnachricht, in der er den TV-Experten Dennis Aogo als "Quotenschwarzen" bezeichnet, kostet Jens Lehmann den Aufsichtsratsposten bei Hertha BSC. Die Personalie ist ein Rückschlag für Investor Lars Windhorst.

Irgendwas ist immer, oder Herr Windhorst?

Jens Lehmann ist nicht der erste Kandidat von Hertha-Investor Lars Windhorst, der sich als Pleite herausstellt. Eine andere Frage muss Herr Windhorst sich stellen. Wie ist es bestellt um die Auswahl seiner Bevollmächtigten?

Heute im Fernsehen

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Hertha BSC - SC Freiburg

21 Uhr, Nitro: Europa League, FC Arsenal - FC Villarreal

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