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"Hütter raus!" Mönchengladbach im freien Fall

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

In der Bundesliga herrscht vor dem letzten Spieltag der Hinrunde ein Gedränge wie selten zuvor. Was mathematisch gesehen unmöglich erscheint, ist jetzt Realität: Der Tabellendritte Bayer Leverkusen ist Relegationsplatz 16 näher als dem Spitzenreiter FC Bayern. Nach oben sind es zwölf Punkte, nach unten nur elf.

Das ist, was den Titelkampf angeht, ganz schön langweilig. Und damit komme ich zu Sergio Aguero. Der Stürmer hat gestern seine Karriere beendet. Für mich wird der Argentinier immer der Mann bleiben, der das Wunder von Manchester möglich machte. Und einer von zwei Fußballern der Welt, die ich mit einem Treffer zum 3:2 verbinde.

Das Video am Ende dieser Newsletter-Ausgabe, das die Geschichte von Agueros historischem Tor und vom 13. Mai 2012 erzählt, erinnert ein wenig an die berühmten "Vier Minuten im Mai", an das Drama um Schalke und Bayern 2001. Ich habe es vermutlich schon 100-mal angeschaut und gestern wieder. Es hilft jedes Mal, wenn Fußball ein bisschen langweilig zu werden droht.

Jedes Mal habe ich zum Schluss einen Kloß im Hals. Warum? Weil mir dann bewusst wird, warum ich Fußball liebe. Bayern hin, Leverkusen her.

Aber seht selbst.

Einen emotionalen Donnerstag wünscht

Alex Steudel

PS: Pit Gottschalk ist im verdienten Urlaub. Und ich vertrete ihn bis zur Winterpause.

"Hütter raus!" Mönchengladbach im freien Fall

Adi Hütter wackelt: Was passiert bis Weihnachten?

Adi Hütter wackelt: Was passiert bis Weihnachten?

Borussia Mönchengladbach bleibt im Krisenmodus. Der Trainer musste sich gestern Abend seinem Ex-Klub Eintracht Frankfurt geschlagen geben. Matthias Ginter: "Viel schlechter ging es nicht.“

Von Erik Roos

Adi Hütter stapfte nach dem Schlusspfiff mit hängenden Schultern über den Rasen, der Trainer tröstete seine auf dem Boden kauernden Spieler. Die Alarmglocken bei Borussia Mönchengladbach schrillen nach der bitteren 2:3 (1:1)-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt lauter denn je - und die "Hütter-raus"-Rufe der Eintracht-Fans in Richtung ihres Ex-Trainers schmerzten zusätzlich.

Mittelfeldspieler Christoph Kramer sah zwar "einen Schritt in die richtige Richtung" in der ersten Halbzeit, stellt sich aber auf eine ungemütliche Weihnachtszeit inklusive Abstiegskampf ein. "Uns ist einfach die Selbstverständlichkeit abhanden gekommen. Diese Situation haben wir uns selber eingebrockt", sagte Kramer über sein Team, das die letzten vier Spiele verlor und dabei 17 Gegentore schlucken musste.

Rafael Borre (45.), Jesper Lindström (50.) und Daichi Kamada (55.) trafen die Fohlen mitten ins Herz, die nach der Gelb-Roten Karte gegen Frankfurts Tuta (70.) offensiv alles versuchten, aber glücklos blieben. "Der Treffer direkt nach der Pause führt in unserer Situation natürlich sofort zu Verunsicherung", sagte Nationalspieler Matthias Ginter. Insgesamt enttäuschten die Gladbacher nach der Führung durch Florian Neuhaus (6.) und dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Ramy Bensebaini (54., Foulelfmeter).

"Wir wollen zeigen, dass wir da unten nichts verloren haben", hatte Hütter kurz vor dem Anstoß gesagt. Das gelang vor 10.028 Zuschauern zunächst auch, weil nach nervösem Beginn gleich der erste gute Angriff saß. Eingeleitet von den 18-jährigen Luca Netz und Joe Scally kam Neuhaus am Strafraum frei zum Abschluss, sein Rechtsschuss aus 14 Metern schlug unhaltbar im linken Eck ein.

Zwei Werte, die zeigen, wo es bei Gladbach hakt

Zwei Werte, die zeigen, wo es bei Gladbach hakt

Dass der Klub in eine Krise gerutscht ist, ist auch eine Frage der Effizienz - in doppelter Hinsicht. Eine kleine Datenanalyse.

Hütter, der drei Jahre lang als Trainer in Frankfurt tätig war und nun erstmals auf seinen Ex-Klub traf, musste sich zu Beginn des Spiels Pfiffe und Gesänge der Eintracht-Fans gefallen lassen. Auf dem Rasen gab derweil weiter die Fohlenelf den Ton an, auch wenn die Verunsicherung aus zuvor drei Spielen mit 14 Gegentoren zu spüren war. Die Borussia mied aber das Risiko und wurde kurz vor der Pause nach einem unnötigen Ballverlust von Denis Zakaria bestraft. Lindström bediente Borre, der am Fünfmeterraum unbedrängt zum 1:1-Pausenstand einschieben durfte. Einziger Trost für die Borussia: Beim vorherigen Heimspiel gegen Freiburg hatte es da schon 0:6 gestanden.

Nach der Pause wurde es dann turbulent. Erst durfte Lindström ähnlich frei wie zuvor Borre aus kurzer Distanz zum 2:1 einschieben, ehe Danny da Costa fast im Gegenzug Kone zu Fall brachte und Bensebaini den fälligen Elfmeter zum Ausgleich verwandelte. Wiederum nur eine Minute später schlief Borussias Abwehr erneut, Kamada traf mit links.

Bei den Gladbachern war nun die Verunsicherung wieder voll da, Frankfurt hatte beinahe im Minutentakt Chancen, bei der besten traf Lindström den Außenpfosten (60.). Nach der Gelb-Roten Karte gegen Frankfurts Tuta entwickelte sich eine hitzige Schlussphase, inklusive Gladbacher Chancenwucher.

Erik Roos ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Jesper Lindström: Mann für entscheidende Momente

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Die Offensivkraft drückte dem Spiel am Niederrhein seinen Stempel auf. Er war beim 3:2 der Frankfurter kaum zu bändigen.

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21 Uhr, Sky: Premier League, FC Liverpool - Newcastle United

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Alle mal herschauen!

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Stürmer Sergio Aguero, der gestern seine Karriere wegen Herzproblemen beendet hat, wurde zur Legende, als er 2012 Manchester Citys ersten Titelgewinn nach 44 Jahren möglich machte – und damit auch dieses Video, in dem alles vorkommt, wofür man den Fußball liebt.

Ach, da war doch noch was … genau: Mit Fever Pit'ch verdienen wir kein Geld, unser Fußball-Newsletter ist kostenlos. Was aber ganz nett wäre: Uns einen auszugeben. Wir haben dazu eine Landing Page aufgesetzt, wo man das unkompliziert tun kann –> Bitte hier klicken!

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